Anker Ultra Slim Case (iPhone 6/6s) im Test
Ich bin ja eigentlich kein großer Fan von Cases. Wozu ein dünnes und leichtes Smartphone kaufen, um es dann mit einem Mordstrumm zu umhüllen? Das Anker Ultra Slim Case versucht, dem entgegenzuwirken. Warum ich vom schlanken Case begeistert bin, lest ihr in meinem Test!
Was bekommt ihr?
Das Anker Ultra Slim Case kommt in einer dezenten Papp-Verpackung zu euch. Zum Lieferumfang zählt ein äußerst kurzes micro-USB Ladekabel (schwach 30 cm) und ein 3,5 mm-Klinke-Adapter. Wenn ihr das Case benutzt, funktioniert das wie folgt: Die zweiteilige Hülle wird auseinandergezogen und ihr könnt das iPhone 6 in den Hauptteil stecken.
Sitzt das Smartphone gut auf dem integrierten Lightning-Connector, setzt ihr das zweite Stück auf das Gerät. Das Case greift gut ineinander und bietet schon rein optisch guten Schutz vor äußeren Einflüssen. Die Aussparungen für die Kamera sowie die Knöpfe an den Kanten sitzen perfekt und stören nicht beim Handling. Die offizielle Website gibt mehr Aufschluss darüber, wie das Ganze im Detail aussieht.
Das einzig Auffällige ist, dass (Vorsicht, Captain Obvious) die Knöpfe durch den zusätzlichen Schutz etwas tiefer liegen. Abgesehen davon fühlt sich das Gerät einfach robuster an – das liegt wohl an den zusätzlichen 100 Gramm und den wuchtigeren Ausmaßen. Das iPhone 6 wiegt dann gesamt 230 Gramm (statt 129), ist etwa 75 mm breit (statt 67) und knapp 150 mm lang (statt 138).
Mein Testfall
Zum Zeitpunkt dieses Tests des Ultra Slim Case war das iPhone 6 bereits zwei Jahre alt. Akkus halten dieser Tage ungefähr zwei Jahre lang, bevor die Kapazität auf etwa 80 Prozent fällt. Das iPhone 6 fasst 1810 mAh, und mit den 20 Prozenten abgezogen sollten etwa 1450 Milliamperestunden übrig sein.
Das Ultra Slim Case von Anker verspricht ein Fassungsvermögen von nicht weniger als 3100 mAh. Wenn meine Rechenkünste ausreichen, sollte sich mein gealtertes iPhone 6 knapp zweimal aufladen lassen, richtig? Diesem Fakt wollte ich also auf die Schliche kommen und verwendete das Case, zunächst widerwillig.
Dieser Widerwillen lag aber rein an meiner Person, nicht am Case. Meine Hände hatten sich schon durchwegs an den Formfaktor des ungeschützten Smartphones gewöhnt. Nun war es breiter, höher und dicker – aber es hielt auch viel länger durch! So ausstaffiert stapfte ich durch die nächste Woche, und ich muss sagen, es funktioniert. Das Anker Ultra Slim Case tut, was es soll.
Was das Ultra Slim Case bringt
Laut Firmenangaben sorgen die 3100 mAh Kapazität für einiges mehr an Spaß. Dazu gehören zusätzliche 65 Stunden Musikgenuss, 18 Stunden mehr Sprechzeit (3G), 14 Stunden mehr Videowiedergabe, 13 Stunden mehr Surfen oder 3.5 Stunden an intensivem 3D-Spielerlebnis.
An der Unterkante eures iPhones kommt eine sogenannte Soundkammer dazu. Sie verlängert euer Gerät um etwa einen Zentimeter, das hat zwei Auswirkungen. Punkt eins: Der Sound strahlt nicht mehr nach unten weg, sondern ist auf euch gerichtet. Punkt zwei: die 3,5 mm-Klinkenbuchse ist nicht mehr ohne Weiteres erreichbar. Die offiziellen EarPods lassen sich zwar mit viel Gewalt Gefühl einstecken, doch mit einem Winkelstecker habt ihr keine Chance mehr.
Dafür gibt es die kurze Audiobuchsenerweiterung mit einem passenden Stecker. Anker liefert euch beim Ultra Slim Case nämlich diese Verlängerung mit, und so habt ihr einen Dongle immer dabei. Dank Apple MFi-Zertifizierung gibt es auch keine Probleme beim Laden oder beim Musikgenuss. Geladen wird das Case via Micro-USB-Kabel, aber erst, wenn das darin enthaltene iPhone voll aufgeladen ist.
Der Praxistext
Ja, euer schlankes, graziles und zuvor hüllenloses iPhone 6 fühlt sich gleich ganz anders an. Viel robuster und auch weniger rutschig geht es mit dem Anker Ultra Slim Case durch den Alltag. Da ihr euch absolut keine Gedanken mehr um den Akku machen müsst, könnt ihr ohne Probleme die Navigation verwenden oder Pokémon Go spielen – was auch immer ihr wollt.
Anker glaubt an ihre Produkte, und daher wird jedes Gerät mit einer Keine-Sorgen-Garantie (18 Monate Laufzeit) ausgestattet. Ich selbst habe sie noch nie in Anspruch nehmen müssen, denn so wie das Anker PowerPort Solar oder der SoundCore Sport XL ist auch das Ultra Slim Case von hochwertigster Bauweise. Da gibt es keine Probleme, fehlende Spaltmaße oder sonst etwas: Alles ist gut.
Ungewollt, aber doch habe ich das Case dem ultimativen Test unterzogen: Steinboden gegen Handy. Obwohl es mit der Hülle fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, entglitt mir mein Smartphone während einer Drehbewegung mit nassen Händen. Das iPhone schlug genau mit der Display-Seite (das einzig Ungeschützte im Case) auf den Boden und schlitterte noch einen halben Meter über den Boden. Na servas.
Das Anker Ultra Slim Case steht ein bisschen an den Seiten hervor, sodass das Display etwas versenkt liegt. Das hat ihm in diesem Fall das Leben gerettet: Kein Kratzer, keine Beule. Das zweiteilige Case ist nicht mal auseinandergegangen, und so kann ich ohne Zweifel bestätigen, dass die Hülle jeden Preis wert ist. Ohne Schutz wäre ich mir nicht so sicher gewesen, dass nichts passiert wäre.
Fazit: Wuchtig, kräftig, großartig
Wenn ihr wie ich seid und eine naturgegebene Abneigung gegen Hüllen habt, hat es auch das Ultra Slim Case schwer, euch zu überzeugen. Anfangs war ich wenig begeistert, die Schlankheit gegen die mehr als doppelte Akkulaufzeit einzutauschen. Doch je mehr Zeit ich damit verbrachte, umso mehr kehrte sich die Sache um. Das iPhone 6 ist wirklich schon sehr schmal, und alleine die Griffigkeit spricht für ein Case.
Ohne Hülle entgleitet so ein Smartphone schnell, mit Schutz ist das gleich viel schwieriger. Damit nicht genug, euer iPhone kann damit tatsächlich bis zu zwei Mal voll aufgeladen werden. Beide Male habe ich unter 10 Prozent den Ladevorgang gestartet und bei 95 % gestoppt. Dass dann noch immer Saft im Case war, hat mich überzeugt: So kommt ihr durch jeden Tag oder jede Strom-Durststrecke!
Da mich das diesjährige iPhone 7 alleine wegen einem stärkeren Akku schon gejuckt hätte, ist es gut, dass ich auf das Anker Ultra Slim Case gestoßen bin. Das macht es mir weitaus einfacher, auf die Vorstellung des nächsten Geräts (iPhone 7S?) im Jahr 2017 zu warten. Darüber hinaus kann meinem iPhone 6 nichts mehr passieren, was kann man daran nicht mögen? Habt ihr euch erst mal ans Case gewohnt, möchtet ihr es nicht mehr missen – so wie ich.
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