Battleborn (Xbox One) im Test
Battleborn begeistert mit einer wilden Auswahl an Charakteren und einem comic-haften Setting. Ob die Kombination aus FPS und MOBA aber auch in anderen Bereichen überzeugen kann, kläre ich im folgenden Test.
Aller Anfang ist schwer und im Falle von Battleborn auch ein wenig frustrierend. Denn ohne das richtige Team und den passenden Charakter bleibt dem Neuling im Spiel meist nur eins: sterben. Hat man dann aber aus der anfangs noch begrenzten Auswahl an HeldInnen seinen Liebling gefunden und stößt man einmal auf ein eingespieltes Grüppchen, dann begeistert der actionreiche Stilmix.
Vom Schwammerl zum Ninja
Insgesamt bietet Battleborn 25 Charaktere, die jedoch zum Großteil erst freigeschaltet werden müssen. Ein wenig nervig dabei ist, dass die Startauswahl eher nicht so berauschend ausfällt. Sie spiegelt nicht die Vielfalt wider, die der volle Cast euch genießen lässt. Hier könnte Gearbox noch ein wenig nachschärfen. Alles in allem sind die „Bad Ass“-Heroes aber die größte Stärke von Battleborn. Hier werden alle Geschmäcker bedient und oft genug huscht ein Lächeln über die Lippen, wenn man die einzelnen Helden durchgeht – von skurril bis bärenstark reicht die Palette. Großes Lob geht hier zweifellos an das Charakterdesign-Team.
Leider lässt der MOBA-FPS-Hybrid diese Vielfalt und diesen Einfallsreichtum in vielen anderen Bereichen des Spiels vermissen. Die Kampagne trägt über weite Strecken den Stempel „been there, done that“ und lässt einen gewissen Esprit vermissen. Und man sollte sich auch dessen bewusst sein, dass die Kampagne durchaus alleine gespielt werden kann, aber definitiv auf mehr SpielerInnen ausgelegt ist. Es kann demnach schnell zum frustrierenden Spielerlebnis werden, wenn man den Heiler Miko alleine durch die Levels führt. Aber auch Melees werden etwa gegen schwebende GegnerInnen ihre liebe Mühe haben.
Online stark
Anders sieht die Sache in den PvP-Modi aus. Zwar vermisse ich ein klassisches Team Deathmatch aber die gebotenen Spielarten zählen mit Sicherheit ebenfalls zu den Stärken von Battleborn. Die Maps sind ideal auf die Modi zugeschnitten, auch wenn die First-Person-Perspektive zeitweise hinderlich ist. Es ist schwierig den Überblick in klassischen MOBA-Situationen zu behalten – hier macht aber mit Sicherheit Übung den Meister/die Meisterin. Das Angebot hingegen ist momentan leider sehr überschaubar. Somit ist auch die Langzeitmotivation aktuell noch limitiert. Gearbox bleibt hier bis dato noch einiges schuldig.
Und das ist schade. Denn handwerklich ist Battleborn ein sehr schönes Spiel. Optisch überzeugend, soundstark, großartig umgesetzte Spielmechanik und wie bereits dargelegt die starken Charaktere. Dem Game fehlt es aber derzeit noch an Seele – während die Hülle überzeugt, bleibt die Fülle noch hinter den Erwartungen zurück.
Fazit
Es fällt nicht schwer, die Fehler von Battleborn zu finden. Nichtsdestotrotz macht das Spiel Spaß. Es bietet Vielfalt, Charakterentwicklung und genau die Menge Wettbewerb, die ein gutes MOBA mitbringen sollte. Hinzu kommt noch die verrückte Shooter-Action die Gearbox-Fans bereits aus Borderlands kennen. Die meisten Probleme Battleborns sind lösbar und es wartet hier noch einiges an Arbeit auf die Entwickler. Und auch frischer Content sollte besser früher als später geliefert werden. Dann sollte der Shooter sein Hit-Potenzial jedoch voll entfalten können.