Phicomm CLUE L und ENERGY L im Test
Effizient, formschön und günstig? Das und mehr macht Phicomm möglich. Mit dem neuen CLUE L und dem ENERGY L zeigen die chinesischen Neueinsteiger mit Sitz in Unterhaching, was mit dem heutigen Stand der Technik alles in eure Tasche wandern könnte. Wir haben uns wochenlang mit den beiden Geräten beschäftigt, lest hier unser Review!
Was ist eigentlich Phicomm?
Phicomm wurde 2008 in Shanghai, China als neue Marke der Shanghai Feixun Communication Co. gegründet. Das Unternehmen hat sich von Anfang an auf mobile Endgeräte, Cloud-Computing und smarte Lösungen für Home, Business und Gesellschaft spezialisiert. Phicomm positionierte sich klar: Innovationen, die AnwenderInnen in den Mittelpunkt rücken, waren stets im Vordergrund und sollten für das nötige Wachstum sorgen. Das funktionierte prima, und daraus entstanden logischerweise der Wille und die Möglichkeit zur Expansion. Die Phicomm Europe GmbH existiert nunmehr seit drei Jahren in Unterhaching und die Marke begann sogleich, ihre Produkte dem deutschen Markt zur Verfügung zu stellen.
Binnen eines Jahres hinterließ Phicomm einen gehörigen Eindruck mit Debüts auf der CeBIT in Hannover, der IFA in Berlin und anderen InHouse-Messen. Phicomm verkauft in Deutschland dank des Fokus auf den Smart-Bereich an sich nicht nur Smartphones, sondern auch intelligente Router wie etwa den FIR151B und den FIR303B. Sicherheit, Energieeffizienz und wohldurchdachtes Design sind seit jeher mit den Phicomm-Produkten verbunden, und dies unterstreichen die Wertungen von NutzerInnen auf verschiedensten Plattformen – diese bewegen sich immer zwischen vier und fünf Punkten bei fünf möglichen. Das Angebot ist in China natürlich noch weitaus umfassender, als es in Deutschland der Fall ist: Dort tummeln sich neben einer viel größeren Auswahl von Smartphones und Routern auch komplette IT-Lösungen für Firmen aller Größen und MiFi-Stationen, die ein mobiles Datennetz verwenden und es als WLAN bereitstellen.
Die Entwicklung, die Phicomm bislang hinter sich hat, ist beeindruckend und kann durchaus als Indikator für die Zukunft herangezogen werden. Der Konzern hat zweifelsohne Großes vor, und den Anfang machen Smartphones und Router für den hauseigenen Betrieb sowie ein eigener deutschsprachiger Kundenservice, der euch mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Smartphone-Sparte von Phicomm ist derzeit in drei Serien geteilt: Die CLUE-Reihe für die preisbewussten AnwenderInnen, die ENERGY-Serie für anspruchsvollere NutzerInnen und das PASSION-Produkt ist das absolute Premium-Gerät von Phicomm. Wir haben uns Vertreter der beiden erstgenannten Kategorien angesehen – ich dachte mir zunächst, dass im Niedrigpreissegment derbste Abstriche gemacht werden müssen, um einen solchen Preis zu halten. Doch wie es nun manches Mal so ist im Leben: Ich lag falsch.
Ausgepackt und eingeschaltet
Sowohl das CLUE L als auch das ENERGY L machen in eurer Hand einen guten Eindruck. Nicht zu groß und nicht zu klein, ideal von der Breite und Tiefe komplimentiert liegen die Smartphones in euren Pranken, nur darauf wartend, endlich bedient zu werden. Während das CLUE L mit seiner auswechselbaren Rückseite leicht abgerundet ist und somit sanfter wirkt, fühlt sich das ENERGY L ein bisschen kantiger an, übertreibt es damit aber keineswegs. Beide Geräte haben einen 5 Zoll-Touchscreen spendiert bekommen und bieten euch viel Bildschirm mit nur wenig Rahmen darum. Das CLUE L und das ENERGY L teilen großteils die selben Spezifikationen, allerdings gibt es kleine feine Unterschiede.
Das ENERGY L als Mittelklasse-Modell ist um 1,5 Millimeter weniger breit und um 1,1 Millimeter dünner als das CLUE L und daher auch um 15 Gramm leichter (130 statt 145 Gramm). Weiters steckt in der Rückseite des ENERGY L eine 8 Megapixel-Kamera mit Autofokus, wohingegen im CLUE L eine 5 Megapixel-Kamera mit Autofokus verbaut ist. Zu guter Letzt befindet sich im ENERGY L ein IPS-Display mit einer Auflösung von 720×1280 Bildpunkten (293 Pixel pro Zoll), während das CLUE L mit einem TN-Panel aufwartet (Auflösung: 480×854 Pixel, 196 Pixel pro Zoll). Ein Headset ist noch dabei beim ENERGY L, aber das war’s schon mit den Unterschieden: Beide Geräte werden vom selben Vierkernprozessor aus dem Hause Qualcomm befeuert, beide Akkus können 2300 mAh fassen, 8 GB Speicher sind da und dort verbaut (Platz für eine MicroSD-Karte bis 64 GB gibt es ebenfalls), beide Smartphones sind Dual-SIM-fähig, das ENERGY L und das CLUE L besitzen die gleichen Sensoren und sind LTE-fähig. So viel zur Hardware, die wirklich viel Potenz zum kleinen Preis birgt.
Android 5.1.1. und die Performance
Sowohl das ENERGY L als auch das CLUE L machen leistungstechnisch eine hervorragende Figur. Für EinsteigerInnen und NormalnutzerInnen fallen die Grenzen des Prozessors und des Arbeitsspeichers praktisch nicht auf, erst unter Vollbeanspruchung wie Spielen kann es zu kleinen Rucklern und Fehlern kommen. Bei beiden Geräten stürzte die App Sonic Dash 2 beim erstmaligen Starten ab, nach einem Neustart der Smartphones lief es aber einwandfrei. Auch Spiele wie Flick Kick 15 oder Run, Sackboy, Run! laufen grundsätzlich gut – im Direktvergleich jedoch kann sich das ENERGY L gegenüber dem CLUE L behaupten. Der Touchscreen scheint beim ENERGY L präziser und schneller zu reagieren, was sich besonders in Geschicklichkeitsspielen und Jump’n’Runs bemerkbar macht.
Abgesehen davon steht das CLUE L seinem Bruder in nichts nach: Da der gleiche Prozessor am Werk ist, sind darauf die selben Spiele lauffähig und auch im Alltag machen keine der zwei Phicomm-Geräte schlapp. Sei es exzessives SMS-Schreiben (da gaben schon Samsung Galaxy-Geräte w.o.), lange Telefonate bei der Heimfahrt oder die gute alte Navigation an den Zielort: Sowohl das ENERGY L als auch das CLUE L können voll überzeugen. Es bleibt zu hoffen, dass sich Phicomm von den anderen Smartphone-Herstellern abhebt und die Geräte auch mit der neuesten Android-Version versorgt werden, sobald Android 6.0 Marshmallow flächendeckend verfügbar ist und alle Tests abgeschlossen sind. Für den alltäglichen Gebrauch tut es aber die derzeitige 5.1.1.-Variante vollauf.
Hochauflösender Showdown
Beim Touchscreen, der Auflösung und der Kamera sind die Unterschiede zwischen ENERGY L und CLUE L beheimatet. Das CLUE L streckt seine geringere Bildpunkteanzahl über die gleiche Fläche wie das ENERGY L, was bedeutet, dass im Direktvergleich das CLUE L etwas unschärfer wirkt als sein Bruder. Das soll aber keineswegs bedeuten, dass die Bildqualität des Displays matschig ist: Kleinste Schriften und deviantart-Fotos sind auch auf dem CLUE L gut sichtbar, solange ihr das Gerät in einem ordentlichen Winkel haltet. Durch die Natur des TN-Panels im CLUE L verhält sich das Display alles andere als blickwinkelstabil, will heißen, sämtliche Farben und Kontraste verändern sich extrem, wenn ihr das Gerät nur wenig neigt oder dreht. Dazu kommt die vorhin angesprochene minimale Verzögerung bei Spielen, bei denen ihr schnell reagieren müsst und die um 3 Megapixel geringere Auflösung beim CLUE L.
Links das ENERGY L, rechts das CLUE L
Das macht den Absatz über das ENERGY L zu einem Selbstläufer: Das integrierte IPS-Panel im äußerst performanten Touchscreen sieht nicht nur gestochen scharf aus, sondern macht auch keinen Unterschied, ob eure Freunde und Freundinnen bei der Fotosortierung über eure Schulter spähen oder gerade aufs ENERGY L blicken. Die Helligkeit ist bei beiden Testgeräten ordentlich hoch, und es ist überflüssig zu erwähnen, dass mit erhöhter Helligkeit im Umkehrschluss die Akkuleistung empfindlich sinkt. Die Verarbeitung kann sich ebenfalls bei beiden Varianten sehen lassen, es sind keine Spalten oder Unregelmäßigkeiten auszumachen. Die Farben bleiben beim ENERGY L unverändert stabil und schön, Texte und Bilder machen auf dem um das Quäntchen mehr Spaß und die bessere Auflösung des ENERGY L schafft es einfach, ein besseres Erlebnis zu zaubern. So auch bei der Kamera.
Während das ENERGY L bei guten Lichtverhältnissen ordentliche Ergebnisse produziert, kämpft die Kameraeinheit des CLUE L auch bei optimalen Rahmenbedingungen. Ich weiß nicht, ob es an der Hardware, an der Software oder an einem wie auch immer gearteten Mix aus beiden Gründen liegt, doch die Körnigkeit und die Farbtreue lassen beim CLUE L doch zu wünschen übrig. Der eher unruhige Autofokus tut sein Übriges, um selbst vorbereitete Schnappschüsse doch noch spannend zu gestalten, und der Blitz hellt immer gewaltig auf. Geht man einen Schritt weiter und versucht, in eher dunkleren Gefilden Fotos zu schießen, fallen auch beim ENERGY L schnell die grobe Körnigkeit und Kontrastabfall auf. Für den kleinen Schnappschuss für zwischendurch sind beide Geräte durchaus verwendbar, Fotos zum Prahlen und Vorzeigen solltet ihr aber auf anderes Werkzeug zurückgreifen.
Guter Wert zum kleinen Preis
Das CLUE L ist für eine UVP von 149 Euro in Deutschland erhältlich, wohingegen ihr für das ENERGY L 169 Euro (UVP) berappen müsst. Während euch das CLUE L neben den günstigeren Anschaffungskosten auch mit zwei austauschbaren Covers in Marsala und Gun Grey verwöhnt, kommt das ENERGY L mit einem Headset und einer leicht stärkeren Ausstattung in euren Besitz. Generell ist das Preis/Leistungs-Verhältnis bei beiden Geräten extrem gut geraten, denn ob ihr nun 149 oder 169 Euro ausgebt, das Gesamtpaket aus dem Hause Phicomm ist ein beachtliches. Für Alltagsaufgaben sind das CLUE L und das ENERGY L mehr als nur gerüstet, für gelegentliche Fotos bei ausreichender Beleuchtung gibt es ebenfalls keine Einsprüche und die Akkulaufzeit beträgt bei den Brüdern immer anderthalb Tage.
Die Entscheidung, ob ihr nun dem CLUE L oder doch lieber dem ENERGY L den Vorzug geben würdet, muss wie immer euch überlassen werden. Bei meinen Tagen mit den Geräten zeigte mir meine Umwelt, dass auch sehr viel von anderen Faktoren als der puren Leistung abhängt. Meine Freundin passte etwa sofort nach dem Auspacken das rückseitige Cover des CLUE L an, während mir diese Funktion eher sekundär vorkam. Anderen Leuten sagte dessen rundere und weichere Form eher zu, wohingegen ein Kollege wiederum das ENERGY L und sein leicht kantigeres Design nicht mehr aus der Hand geben wollte. Bevor ihr also diesbezüglich eine Entscheidung trefft, nehmt euch die Zeit und fasst beide Geräte auch wirklich einmal an. Haltet sie ein wenig, steckt sie ein, holt sie wieder heraus, tippt ein wenig auf den Tastaturen und spürt die unterschiedlichen Vibrationen. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass das ENERGY L eine prägnantere und exaktere Vibrationsstruktur als das CLUE L besitzt, das eher sanfter vibriert. Es scheint lächerlich, doch oft machen diese unbewussten Dinge den Unterschied, welches Smartphone euer Herz gewinnen kann.
CLUE L: Ideal für EinsteigerInnen
Ihr seid preisbewusst und sucht nach einer leistungsstarken Alternative, die lang im Alltag durchhalten kann? Dann ist das CLUE L etwas für euch: Mit bis zu zwei Tagen Akkulaufzeit, zwei SIM-Karten-Slots, wenig Abstrahlung und geringer Wärmeentwicklung präsentiert sich das CLUE L als performanter Begleiter in allen Lebenslagen. Bei Gelegenheitsspielen gibt sich das Gerät keine Blöße, nur bei anspruchsvollerer Nutzung müsst ihr bei der Leistung Abstriche machen, genauso wie bei der Kamera, wenn die Beleuchtung nicht optimal ist. Für die Nutzung als Smartphone an sich reicht aber die verbaute Hardware völlig – und falls euch mal der Speicher ausgehen sollte, könnt ihr immer noch mit einer MicroSD-Karte (bis zu 64 GB) nachhelfen. Darüber hinaus könnt ihr das rückseitige Cover tauschen und somit eurer Lust und Laune anpassen. Das abgerundete Design liegt gut in der Hand und sorgt für Sicherheit, egal, wie ihr mit dem CLUE L umgeht: Ein treuer Begleiter für Sparfüchse!
Wertung: 7.5 Pixel
ENERGY L: Für alle, die mehr wollen
Ihr seid bereit, etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, erwartet aber dafür keine Abstriche in der Leistungsabteilung? Willkommen beim ENERGY L: Mit einem schärferen Display, einer feiner auflösenden Kamera und toller farbgetreuer Wiedergabe aller Medien kann dieses Gerät auch hohe Ansprüche spielend erfüllen. Der Touchscreen reagiert rasch und präzise, die Dual-SIM-Fähigkeit erlaubt euch, zwei Nummern gleichzeitig zu betreiben und auch bei starker Beanspruchung wird das ENERGY L nicht warm. Das leicht kantige Design ist markant und hat mir besonders gut gefallen, vor allem in Verbindung mit den schmalen Abmessungen und dem geringen Gewicht fällt es kaum auf, dass das ENERGY L euch begleitet. Ich persönlich habe es immer wieder gerne zur Hand genommen, nur bei schlechten Lichtverhältnissen kann die Kamera nicht immer überzeugen. Wenn ihr damit aber leben könnt, findet ihr in dem ENERGY L ein Gerät, das euch niemals hängen lässt. Meine Empfehlung geht daher zweifelsohne an das Phicomm ENERGY L. Seht es euch an, es lohnt sich!
[…] ich bereits das ENERGY L und CLUE L testen durfte, bin ich bereits äußerst gespannt, wie sich dieser Nachfolger […]
[…] ich schon das PHICOMM CLUE L und ENERGY L getestet hatte, wollte ich natürlich auch einen Ableger der Passion-Serie unter meine Fittiche […]