PHICOMM Energy 2 im Test
PHICOMM will auf dem Markt Spuren hinterlassen, und so wurde auf der MWC 2016 das PHICOMM Energy 2 angekündigt. Nun ist das Gerät bei uns zum Testen erschienen, kann es an den guten Eindruck des ENERGY L anknüpfen? Finden wir’s heraus!
Daten und Positionierung
Für einen Preis von gerade mal 159 Euro scheint das Energy 2 echt schon eine Sünde wert zu sein, und auf der offiziellen Website könnt ihr euch noch mehr Infos holen. Das Gerät ist in weiß und schwarz erhältlich, so viel zum Äußeren – doch auch die inneren Werte zählen. Das Smartphone wird von einem Quad-Core-Prozessor von Qualcomm angetrieben, der mit 1.1 GHz taktet. Als Speicherplatz stehen 16 GB zur Verfügung, die sich per MicroSD-Karte um bis zu 64 GB erweitern lassen. Zusätzlich werden die Funkstandards WCMDA und GSM unterstützt.
Dank der bereits seit Beginn der Energy-Reihe etablierten Dual-SIM-Funktion schafft das neue Modell eine gute Balance zwischen privater und Business-Anwendung. Neben Bluetooth 4.0 besitzt das neue Mittelklasse-Modell zudem einen Beschleunigungs-, Licht- und Annäherungssensor und hat zudem die Funktion AGPS integriert. Weiterhin verfügt das LTE- Smartphone über eine WLAN-Schnittstelle (802.11b/g/n) für Internet in High-Speed-Qualität. Das Smartphone hat einen 2300 mAh fassenden Akku verbaut, der laut PHICOMM Gesprächslaufzeiten von ca. 400 Minuten ermöglicht.
Das PHICOMM Energy 2 kann mit zwei Micro-SIM-Karten betrieben werden. PHICOMM weist aber darauf hin, dass es sich um ein Dual-Standby-Modul handelt. Wird also auf der einen SIM telefoniert, ist die andere nicht ins Netz eingebucht. Ein NFC-Modul ist nicht an Bord, wohl aber Bluetooth 4.0 – meiner Meinung nach eine sinnvolle Entscheidung. Bei den restlichen Sensoren gibt es die üblichen Verdächtigen: A-GPS, Beschleunigungs-, Licht- und einen Annäherungssensor.
Performance und Bemerkenswertes
Die Frontkamera des PHICOMM Energy 2 ist mit 2 Megapixel Auflösung keine Parade-Selfie-Kamera, sondern maximal für anspruchslose Videotelefonate zu gebrauchen. Auch die 8-Megapixel-Hauptkamera ist für den Preis des Smartphones maximal ausreichend für Schnappschüsse bei gutem Wetter. Auch bei schönem Sonnenlicht hatten die Fotos in unserem Test aber stets einen merklichen Stich. Wie schon beim ENERGY L zuvor werden auch diesem Kandidaten schlechte Lichtverhältnisse zum Verhängnis.
Das Energy 2 macht in Sachen Preis/Leistung eine hervorragende Figur. Für EinsteigerInnen und NormalnutzerInnen fallen die Grenzen des Prozessors und des Arbeitsspeichers praktisch nicht auf, erst unter Vollbeanspruchung wie bei Spielen kann es zu kleinen Rucklern und Fehlern kommen. Egal ob Sonic Dash 2 oder Rayado oder Flick Kick 15 oder Run, Sackboy, Run! laufen grundsätzlich gut. Im Vergleich zum Vorgänger lässt sich eine Steigerung feststellen, ohne groß zu glänzen.
Allerdings ist softwareseitig keine Steigerung in Sicht: So wie beim ENERGY L ist auch hier beim Energy 2 Android 5.1.1 an Bord, wohl ohne jede Chance auf ein Update auf eine neuere Version. Übrigens verhält sich die Anpassung an das Umgebungslicht ziemlich eigen, denn wenn das Energy 2 an der Bildschirmhelligkeit schraubt, ist das keine runde Sache: Ihr bemerkt, wie das Smartphone schrittweise die Helligkeit nach oben oder unten regelt. Wenn ihr euch also draußen mit dem Gerät beschäftigt und zwischen Schatten und Sonne wechselt, fällt diese Eigenart rasch auf.
Pluspunkte kann PHICOMM mit dem Arrangement der Homescreens sammeln, die auf ein Minimum reduziert sind. Ganz anders als Mitbewerber und sonstige Marktbegleiter wird euch beim ersten Einschalten nicht viel vorgegeben, das heißt, ihr müsst nicht erst mühselig die Widgets herumsortieren oder von euren Screens entfernen. Die Oberfläche von Android wurde nur geringfügig geändert, also kann man auch nichts über den darübergelegten Skin sagen, der ebenfalls bei der Konkurrenz gerne mal das User Interface ausbremst.
PHICOMM Energy 2: Altbewährte Mittelklasse
Wie schon beim Vorgänger bleibt hier nicht viel zu sagen. Hardcore-UserInnen würden im Traum nicht daran denken, ein Smartphone unterhalb der 500-Euro-Grenze anzufassen, wohingegen der Großteil der NutzerInnen auch mit einem Energy 2 vollauf glücklich werden. Das Smartphone erledigt die gestellten Aufgaben unaufgeregt und stabil, und während es klarerweise bei Games und Hightech-Anwendungen kein Leistungswunder ist, so kann das Gerät im Alltag durch Verlässlichkeit punkten.
Der Akku hält bei Normalnutzung und gemäßigter Helligkeit mindestens einen Tag durch, im Test musste das Smartphone teils erst jeden zweiten Tag an die Steckdose. PHICOMM bleibt der Linie treu, sich weniger an arbiträren Testbedingungen denn vielmehr an der Realität zu orientieren – bei voller Helligkeit und sämtlichen Diensten aktiviert hält so gut wie kein Smartphone einen ganzen Tag durch, diverse 5,5 Zoll-Prügel mit dementsprechendem Akku ausgenommen.
Wenn ihr also auf der Suche nach einem neuen Smartphone seid und euer Budget bei knapp 160 Euro liegt, ein verlässliches Handy mit zwei SIM-Slots sucht und nicht unbedingt Wert auf die Gaming-Leistung legt, kann ich das PHICOMM Energy 2 nur wärmstens empfehlen. Für den Preis bekommt ihr ganz schön viel Handy, das mit einem ordentlichen Display, einer aufgeräumten Oberfläche und einem Gehäuse aufwartet, das auch unter Vollast niemals unangenehm warm wird. Seht es euch an, nehmt es in die Hand und entscheidet selbst!