Preview: Dream (Oculus-Rift-Edition)
Auf der gamescom 2014 durften wir uns den äußerst interessanten Indie-Titel Dream ansehen und sogar mit der VR-Brille Oculus Rift ausprobieren.
Ein Traum in der Virtual Reality
Zuerst erinnert Dream, das schon seit einiger Zeit in der Early-Access-Variante zu erhalten ist, ein wenig an das sehr erfolgreiche The Stanley Parable. Mit seinen Traumwelten erzählt Dream seine Geschichten aber viel hintergründiger. So erkundet man in immer abstruser werdenden Levels die Träume des Protagonisten und erfährt so mehr zu seiner Geschichte. Da es keine anderen Charaktere gibt, fühlt man sich in den weiten Arealen von Dream sehr verlassen. Atmosphärisch ist Dream wirklich großartig: Das Spektrum reicht von verträumten und lyrischen bis hin zu verstörenden, surrealen Momenten.
Damit das Spiel noch intensiver wird, kann man es auch, wie angekündigt, mit Oculus Rift spielen. Mein VR-Erlebnis startete in einem schönen Garten mit hohen Säulen und plätschernden Springbrunnen – der perfekte Start, um sich ein wenig mit der Steuerung vertraut zu machen. Zwar hatte ich noch immer ein Gamepad in der Hand und konnte mich auch mit dem rechten Stick weiterhin umschauen, konnte dies aber auch mit meinen eigenen Kopfbewegungen tun. Das funktionierte erstaunlich gut, einzig das Umschauen bei schnellen Bewegungen, wie z. B. beim Sprinten, fühlte sich etwas seltsam an und bescherte mir ein flaues Gefühl in der Magengegend.
Als ich mich auf alles eingestellt hatte, schickte mich der Entwickler in ein flimmerndes, verschwommenes Level, wo ich zunächst nur weiße Hintergründe wahrnehmen konnte. Als der Traum dann klarer wurde, fühlte ich mich an die Bilder des Künstlers Escher erinnerte, da sich über meinem Kopf viele verwinkelte Treppen und Wege befanden, die jeglichen physikalischen Gesetzen trotzten. Langsam tastete ich mich heran und gelangte immer höher, allerdings wurde mir beim Treppensteigen und den vielen 180-Grad-Drehungen ein wenig übel. Ganz oben angekommen musste ich erst einmal verschnaufen, machte dabei allerdings einen Schritt zu viel und fiel dadurch gut 100 Meter in die Tiefe. Nicht nur rutschte mir dabei das Herz fast in die Hose, sondern mir wurde auch so schlecht, dass ich die Präsentation abbrechen musste. Der Entwickler erklärte mir, dass diese Dream-Version eigentlich schon für eine höhere Rift-Version entwickelt, diese aber noch nicht zur Gänze veröffentlicht wurde. Bei der von mir verwendeten älteren Version waren wohl ein paar Parameter nicht perfekt eingestellt, was vielleicht meine „Seekrankheit“ verschuldete.
Fazit
Auch wenn mein erstes VR-Erlebnis mit Übelkeit endete, war es doch beeindruckend. Wenn es die Entwickler schaffen sollten, die Darstellung zu perfektionieren, könnten die VR-Brillen die Zukunft des Gamings werden. Oculus Rift hat wohl noch einen langen Weg vor sich, Dream hingegen ist schon jetzt eine Indie-Perle mit dichter Atmosphäre.