Warcraft-Film: Kann das gutgehen? – Ein Kommentar von Bernhard Emig

von postbrawler 10.11.2015

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Im Rahmen der BlizzCon, die am Wochende in Kalifornien stattgefunden hat, zeigte Blizzard Entertainment erstmals den langersehnten Trailer zum 2016 erscheinenden Warcraft-Film. In Anwesenheit des Regisseurs Duncan Jones und des gesamten SchauspielerInnen-Casts präsentierte der sichtlich stolze Blizzard Präsident Mike Morhaime, die ersten Minuten aus dem Film zum erfolgreichsten MMO aller Zeiten. Hat sich das lange Warten gelohnt? Darauf kann ich mit einem entschlossenen „JEIN“ antworten.

Schon vorab war ja durchgesickert, dass Regisseur Jones dem Einsatz computergenerierter Bilder nicht abgeneigt sei. Auf Twitter entbrannte ein regelrechter Streit zwischen ihm und den Verantwortlichen für Star Wars – The Force Awakens, in dem die Vor- und Nachteile der künstlichen Bilder mit mehr oder weniger fundierten Argumenten untermauert wurden. Der Vorteil: Orcs sehen im Warcraft-Film haargenau so aus, wie man sie sich aus der Vorlage vorstellt: Bullig und muskulös, haarig und mit spitzen Hauern ausgestattet, erfüllen die Grünhäuter all jene Eigenschaften, die RollenspielerInnen über die Jahre liebgewonnen haben. Auch Fluggreifen und wilde Frostwölfe wären ohne den Einsatz computergenerierter Bilder wohl nicht sehr eindrucksvoll. Der Nachteil? Der Warcraft-Film wirkt zur einen Hälfte wie ein typisches Blizzard-Render-Intro, zur anderen, wo Menschen der Allianz von echten SchauspielerInnen verkörpert werden, wie ein Realfilm. Das passt nicht immer homogen zusammen, und wirkt, als wäre zwei verschiedene Filme zu einem etwas seltsamen Trailer zusammengeschnitten worden. Vielleicht ändert sich daran in der Post-Produktion ja noch ein bisschen etwas.

Der zweite Aspekt, der Skepsis aufkeimen lässt, ist der Umstand, dass Videospiele-Verfilmungen bis dato auf keine makellose Geschichte zurückblicken. Zeitgenossen wie Uwe Boll haben wesentlich dazu beigetragen, dass man eher mit Angst als Vorfreude an die Verfilmung eines geliebten Games denkt. In dieser Hinsicht kann hier aber vorsichtige Entwarnung gegeben werden. Blizzard Entertainment dürfte sehr eng ins Art-Design des Films eingebunden worden sein. Ein Überflug über die Städte Sturmwind und Dalaran lässt Spielerherzen, ob der Detailgenauigkeit und Treue zum Original, höher schlagen. Auch die Helme und Rüstungen der Allianzrecken sehen ihren digitalen Vorbildern erfreulich ähnlich. Ich bin sehr gespannt, wie gut Landschaften wie das wilde Durotar, oder der Berg Hyal mit dem Weltenbaum in den Film eingebettet werden. Auch von anderen Rassen als Menschen und Orks hat man bisher noch nichts gesehen. Auf die Interpretation der gechillten Trolle freue ich mich persönlich schon besonders.

Nun heißt es aber noch abwarten und Grollhufmilch trinken, bis weitere Infos oder gar der fertige Film veröffentlicht werden, denn mit ersterem geizen die Produzenten wie Dagobert Duck, und Letzerer erscheint erst im Mai kommenden Jahres.

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[…] unseren modernen Gamer-Ansprüchen gewachsen. Könnte man sich heutzutage noch vorstellen, in einem Warcraft-RTS nur vier Einheiten gleichzeitig auswählen zu können? Oder anstelle eines intelligenten Cursors […]

[…] unseren modernen Gamer-Ansprüchen gewachsen. Könnte man sich heutzutage noch vorstellen, in einem Warcraft RTS nur vier Einheiten gleichzeitig auswählen zu können? Oder anstelle eines intelligenten […]

Juergen

Als ich das Filmplakat gesehen habe, dachte ich “Oh nein. Wenn der Film nicht besser ist, dann wird er nicht gut :)”. Aber der Teaser und der Trailer haben meine Hoffnungen auf einen würdigen Warcraft Film doch wieder gestärkt.