Worms W.M.D (Xbox One) im Test
Die altehrwürdige Worms-Franchise feiert ihren 21. Geburtstag. Den SpielerInnen macht Team 17 zu diesem freudigen Anlass ein Geschenk: Worms W.M.D.
https://youtu.be/_j6FjYoNxt4
Wonderful Multiplayer Destruction, We’ve Massive Discounts, We Make Devastation, We’ll Make ya Dangerous, Worms. Must. Die., Well, that’s Me Dead!, Worms in Many Destinations und Walking Mechanised Destruction! – so vielfältig das Spiel ansich ist, so vielseitig sind auch die Auslegungen der Abkürzung W.M.D. Doch natürlich spiegelt sich die klassische Bedeutung Weapons of Mass Destruction ebenso wider. Denn der Worms-Neuling bietet erstmals diverse fahrbare Untersätze, wie etwa Panzer, Mechs und Hubschrauber. Diese erste Neuerung fügt sich aber nur bedingt in das ansonsten vertraute Gameplay. Denn ihnen fehlt der Variantenreichtum, der das Spielerlebnis mit den kleinen Würmern ansonsten auszeichnet. Jedes Fahrzeug hat nur eine Angriffsart und ist somit sehr vorhersehbar.
Ein grandioses neues Feature stellen hingegen die Gebäude dar. Strukturen, die anfangs einen massiven Eindruck machen, entpuppen sich bei Betreten als begehbar. Die Fassade verschwindet und ihr könnt einen Blick auf das Innere werfen.
Dies bietet natürlich eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten im Spiel. Der/die mögliche GegenspielerIn muss nun besser Acht geben, wo sich noch mögliche Widersacher verbergen, ein angeschlaganer Wurm kann Schutz suchen oder aus gesicherter Stellung feuern – um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Bau es dir selbst!
Ebenfalls neu ist ein Craftig-System. Vorrangig für den Online-Multiplayer konzipiert, lassen sich hier bereits vorhandene Waffen upgraden oder neue Versionen zusammenbauen. Im lokalen Multiplayer braucht es dafür flinke Finger, da ihr das Feature nur verwenden könnt, während ihr dran seid. Im Online-Modus könnt ihr hingegen basteln, während euer/e GegenspielerIn an der Reihe ist. An und für sich ein sehr gelungenes Feature, dass wiederum zum bereits erwähnten Variantenreichtum beiträgt.
Apropos Multiplayer: In Worms W.M.D könnt ihr neben der umfangreichen Singleplayer-Kampagne sowohl online als auch lokal gegeneinander antreten. Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten und Maps bieten hier Abwechslung. Doch zumindest in der lokalen Variante stößt man erstmals auf einen sehr lästigen Steuerungsbug. Denn bei der Auswahl der Controller für das jeweilige Team, überschreibt das Spiel mit einer gewissen Hartnäckigkeit den bis dahin aktiven Controller. Sodass im Spiel dann erst recht wieder abwechselnd ein Controller verwendet werden muss – anstelle von zweien.
Die etwas unglückliche Steuerung zeigt sich auch im Spiel selbst immer wieder. Da Zielen und Bewegen gemeinsam mit dem linken Stick bewerkstelligt werden, kommt es hier immer wieder zu ungewollten Bewegungen oder ungenauem Zielen. Auch das Schwingen am Ninjaseil wird dadurch nicht einfacher. Und erreicht man dann gemeinsam das Ende eines lokalen Multiplayer-Spiels zeigt sich ein weiterer Bug, der das Spiel einfach nicht enden lässt. Da freut man sich auf die Auswertung und Worms W.M.D bleibt einfach hängen – dies passiert aber zum Glück nicht so oft wie das Überschreiben des Controllers. Ärgerlich ist es aber dennoch.
Doch nun auf zu schöneren Gestaden, denn die optische und akustische Präsentation begeistert. Zurück zum ikonischen 2D heißt es in der grafischen Erscheinung und auch die bekannte Soundkulisse lässt das SpielerInnen-Herz höher schlagen. Und wenn diese Kombination auf das altbekannte Worms-Gameplay trifft, dann bleibt kein Auge trocken. Wenn man von der hie und da nervenden Steuerung absieht, kommt sofort das vertraute Feeling auf.
Fazit
Trotz der liebevollen Gestaltung und des abwechslungsreichen Gameplays trüben zahlreiche Kinderkrankheiten zumindest zum Zeitpunkt dieses Test das Spielerlebnis. Die meisten dürften sich in Zukunft beheben lassen, aber dennoch müssen Faktoren wie Bugs und Steuerungsprobleme in diese Bewertung einfließen. Somit ist mein Fazit: Worms W.M.D hat das Potenzial die Franchise zu deren Geburtstag wieder in erfolgreichere Gefilde zu führen, dafür müssen aber einige Probleme gelöst werden. Diese sind momentan noch das Haar in der Suppe – und das schmeckt mir nicht.