009 Re:Cyborg (Blu-ray) im Test

von Stefan Hohenwarter 03.08.2014

Nachdem Cyborg 009, die Mangaserie des japanischen Zeichners Shōtarō Ishinomori, schon in Form von Filmen und Serien aufgearbeitet wurde, schnappte sich Production I. G. 2012 das Material, um dem Franchise einen Reboot zu verschaffen. Ob dieser mit 009 Re:Cyborg gelungen ist, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

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Neun Cyborgs gegen den Terror

Wir schreiben das Jahr 2013. Eine Serie terroristischer Bombenanschläge auf Hochhäuser verschiedener Weltmetropolen versetzt die Bevölkerung der Erde in Angst und Schrecken. Und ein weiterer Anschlag steht kurz bevor: Der japanische Schüler Joe Shimamura sitzt mit seiner Freundin, einer Klassenkameradin, in einem Wolkenkratzer im Herzen einer dicht bevölkerten Stadt. Er hat lückenhafte Erinnerungen an seine Vergangenheit und vertraut deshalb nur ihr. Die Tage in der Schule fühlen sich für Joe wie eine Endlosschleife an, bis er an besagtem Tag eine Tasche mit Sprengstoff in den Wolkenkratzer mitnimmt: Eine Stimme in seinem Kopf hat ihm die Anweisung gegeben, das Gebäude samt allen Menschen in die Luft zu sprengen. Warum, ist zu diesem Zeitpunkt unklar. Gut, dass es einer attraktiven Frau und einem Berg von Mann gelingt, den Anschlag zu verhindern und Joes Erinnerungen wiederzuwecken. Es stellt sich heraus, dass er, genauso wie die beiden, ein Cyborg der 00-Reihe ist. Joe, der selbst fast den Befehl der Stimme ausgeführte, die so viele zu Anschlägen verleitete, wird im Filmverlauf zur Speerspitze im Kampf gegen den Terror und jene Stimme. Zusammen mit den anderen acht Cyborgs der 00-Reihe und Professor Gilmore, dem Schöpfer dieser Hightech-Wesen, versucht er, die Ordnung auf der Erde wiederherzustellen. Wird es dem Cyborgteam gelingen?

http://youtu.be/9uV9O57ES94

Bild & Ton

Für die Anime-Adaption engagierte das hochdekorierte Animationsstudio Production I. G. (u. a. Ghost in the Shell, Attack on Titan, Psycho Pass) den Regisseur Kenji Kamiyama (u. a. Jin-Roh: The Wolf Brigade und Ghost in the Shell: Stand Alone Complex). Dies war für den Anime definitiv ein Gewinn, denn Kamiyama schaffte es, die beeindruckenden Kampfszenen in einem gelungenen Mix aus CEL-Animationen und CGI-Effekten auf den Bildschirm zu bringen. Dank 3D-Modellen der Charaktere, die anschließend mit flächigen Texturen versehen wurden, weisen die Figuren das typisch traditionell gezeichnete Aussehen auf. Zudem sind dadurch auch schnelle Bewegungs- und Perspektivenwechsel möglich, wovon der Film enorm profitiert. Gut gewählte Hintergrundmusik, die den verschiedenen Situationen angepasst ist, und bekannte Synchronstimmen runden das Animepaket ordentlich ab.

Zusammenfassung

Ich bin ein kompletter Neuling im Cyborg 009-Universum, kenne den Manga nicht und betrachte den Film genau aus dieser Sichtweise. 009 Re:Cyborg hinterlässt – vielleicht deshalb – bei mir gemischte Gefühle. Ich finde die Animationstechnik, die Effekte und die Musik grandios, kann der dichten Story aber nur schwer folgen. Außerdem wird der Charaktereinführung zu wenig Platz eingeräumt. Man lernt die unterschiedlichen Cyborgs teilweise nur sporadisch kennen, während sich ein kleiner Kreis im Fokus befindet. Gut, dass sich im Inneren der Blu-ray-Hülle ein Booklet befindet, das euch ein paar Basisinfos über die Charaktere und die Welt bietet. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Spieldauer gewünscht, sodass sowohl die Charaktere als auch die Story etwas mehr Zeit haben, sich zu entfalten. 009 Re:Cyborg ist kein schlechter Anime, aber man merkt selbst als Franchise-Neuling, dass viel mehr möglich gewesen wäre.

Wertung: 8 Pixel

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