Song in the Smoke: Rekindled (PS VR2) Test: Survival und Crafting in VR
Überlebensspezialisten finden mit Song in the Smoke: Rekindled das Auslangen. Ob der Titel auch für den Rest gut ist, lest ihr hier im Review!
Über Song in the Smoke: Rekindled
Willkommen in der Vergangenheit: In einer prähistorischen Umgebung müsst ihr all euer Können aufbringen, um den Tag zu überleben. Wie es für ein Überlebensspiel üblich ist, gibt es ein Handwerkssystem in Song in the Smoke: Rekindled, das für euer Bestehen notwendig ist. Knapp zwanzig verschiedene Gegenstände könnt ihr in diesem Spiel herstellen, und zwar werden diese von Hand gefertigt. Gerade mit den PS VR2 Sense-Controllern entsteht hier ein schönes Gefühl, und das macht richtig Laune. Doch halt: Dieser Titel ist ein Survival-Game, das heißt, der Fokus liegt nicht auf dem Basteln. Richtig, ihr habt nämlich nie so viele Ressourcen, dass ihr euch wohl fühlt.
Dieser Touch von The Last of Us ist es auch, der euch das Gefühl verleiht, dass ihr niemals ganz sicher seid. So reist ihr durch eine Reihe von in sich geschlossenen Levels, in denen ihr Ziele zu erfüllen habt. Sind diese abgeschlossen und habt ihr die entsprechenden Materialien gefunden, könnt ihr einen Boss herbeirufen, den es zu besiegen gilt. Um die Nacht zu überstehen, müsst ihr eure Waffen reparieren, Tränke brauen und passende Ressourcen wie Äste und Steine besorgen. Wie es sich für das Genre geziemt: Ressourcen gibt es genug, doch euer Inventar ist nur begrenzt. Da solltet ihr dann gut haushalten können, um möglichst weit in Song in the Smoke: Rekindled zu kommen! Hier ein Trailer für euch:
Craften, was das Zeug hält
Beim Überleben gilt natürlich zuvorderst, dass ihr eure Umgebung kennen müsst. Also ist ein großer Teil des Gameplays in Song in the Smoke: Rekindled das Erkunden des Gebiets, und damit geht auch das Kämpfen einher. Ob ihr dies nun mit einer gebastelten Axt (perfekt für den Kampf) oder doch lieber mit Pfeil und Bogen (ideal für die Jagd) erledigt, ist euch überlassen. Um stets Waffen in einem guten Zustand zu haben, müsst ihr dementsprechende Ressourcen sammeln, allerdings ist euer Inventar wie zuvor erwähnt recht begrenzt. Dazu kommt, dass eure Spielfigur ständig Hunger hat und auch müde wird, also solltet ihr stets dazu bereit sein, euer Lager aufzuschlagen – was aber nur in Sicherheit wirklich Sinn macht.
Hier präsentiert sich dann auch schon die Gameplay-Schleife des Spiels. Der Sog entsteht, indem ihr euch immer weiter in bis dato unbekanntes Terrain vorwagt, die Ziele erledigt, und danach den Bossgegner besiegt. Diese Widersacher sind natürlich weitaus stärker als die wilden Tiere im Spiel, und erfordern so manchmal ein wenig Geschick und einen Schlachtplan. Wirkliche Upgrades oder dergleichen gibt es nicht in Song in the Smoke: Rekindled – jedes Level hat bessere Materialien, aus denen dann bessere Gegenstände entstehen. Aber die grundsätzlichen Rezepturen und Handwerke bleiben die gleichen, da mangelt es nach drei bis vier Stunden schon mal an Abwechslung.
Forderndes Erlebnis für Fans
Wer länger durchhält, kann sich schon richtig in Song in the Smoke: Rekindled verbeißen. So werdet ihr an gewisse Grenzen stoßen, das Inventarlimit wird wohl eine der ersten sein. Dann dürft ihr auch nur drei Campingplätze pro Level bauen, die ganz wie in einem Soulslike als Speicherpunkt dienen. Doch Camp ist nicht gleich Camp: Wenn euch mitten in der Nacht das Feuer ausgehen sollte, werdet ihr im Handumdrehen attackiert. Habt ihr Glück beziehungsweise habt ihr gut vorgesorgt, könnt ihr einfach ein neues Feuer anzünden, doch wenn ihr beispielsweise kein Feuerholz in dieser Nacht habt, könnt ihr im schlimmsten Fall nur die Flucht ergreifen. Wer sich mitten in der Nacht in die Wildnis traut, hat dann dort wiederum andere Herausforderungen zu bewältigen!
Den Großteil des Spiels verbringt ihr zweifelsohne mit dem Sammeln von Ressourcen und dem Herstellen von Gegenständen. Wenn euch das anspricht, habt ihr viel Spaß mit Song in the Smoke: Rekindled, doch wenn nicht, wird das ein K.O.-Kriterium sein. Selbst mit optimaler Vorbereitung ist das Spiel alles andere als ein Selbstläufer, und ihr müsst schnell lernen, euren begrenzten Lagerplatz zu priorisieren. Das Erlebnis ist ein ziemlich langes, zumindest für ein VR-Spiel: Die Entwickler sagen, dass ein Spieldurchlauf zwischen 12 und 20 Stunden dauern kann. Dem kann ich nur beipflichten, denn je nachdem, wie perfektionistisch ihr das Sammeln und Herstellen seht, umso länger spielt ihr in dieser euch feindlich gesinnten Welt.
Song in the Smoke: Rekindled – die PS VR2-Umsetzung
Als Remastered-Version für die PS VR2 ist Song in the Smoke: Rekindled natürlich technisch sehr gut umgesetzt, keine Frage. Ihr habt binnen weniger Minuten das Gefühl, tatsächlich in dieser Welt zu sein, und einen Riesenanteil daran hat das Crafting-System. Anstatt alles über Menüs zu lösen, werdet ihr gebeten, selbst Hand anzulegen, und das macht mit den PS VR2 Sense-Controllern richtig Spaß. Da schnitzt ihr das Holz, fertigt selbst die Pfeile an, braut einen Trank und bindet die Axt zusammen. Während das Game seine Stärken genau in diesen Teilen des Titels ausspielen kann, leidet es leider im Bereich des Kampfs ein wenig an KI-Schwächen.
Denn das pure Überleben ist nur eine Hälfte in Song in the Smoke: Rekindled – die andere stellt den Kampf gegen Bestien dar. Große Marker zeigen euch schön übersichtlich an, wenn ein Tier euch angreift, und das könnt ihr entweder abblocken oder einen Ausweichversuch starten. Während die Umgebungen und auch das Kampfsystem an sich gut genug für ein VR-Spiel sind, nach etwa vier Stunden beginnen die Mechaniken, sich ein wenig abzunützen. Zudem gibt es auch nur wenig Feedback darüber, wie viel Schaden ihr angerichtet habt – in Wahrheit prügelt ihr so lange auf die Widersacher, bis sie einfach umfallen: Das mag zwar realistisch sein, Spaß macht es aber kaum.
Für Survival-Fans das Geld wert
Habt ihr bis hier her gelesen, ist es euch schon klar – Song in the Smoke: Rekindled ist für die Hartgesottenen unter euch gedacht. Die Fülle an Komfort-Optionen macht es zwar auch flaueren Mägen leicht, den Titel zu spielen, doch das Gameplay trennt die Spreu vom Weizen. Während das Handwerkssystem mit der PS VR2-Lösung wirklich cool ist und Spaß macht, kann der Kampf da nicht ganz mithalten. Für ein Survival-Game ist das dann doch hart, und da stellt sich die Frage: Was erwartet ihr von einem Überlebensspiel? Wenn es euch um die reine Immersion geht, weil es ja doch ein VR-Spiel ist, dann dürft ihr hier bedenkenlos zugreifen. Der Mix aus Survival, Erforschung, Sammeln und Herstellen macht Spaß, wenn ihr mit dem Genre vertraut seid.
Doch Anfänger:innen im Survival-Bereich, die noch dazu mit VR noch nicht viel Erfahrung haben, könnten hier möglicherweise eine schwere Zeit haben. Denn hier gilt es knapp zu kalkulieren, nur das Notwendigste mitzunehmen und stets die richtigen Dinge zur richtigen Zeit parat zu haben. Wenn euch so etwas anspricht, dann könnt ihr Song in the Smoke: Rekindled durchaus eine Chance geben. Aber allen, die mit Survival-Games bislang nichts anfangen konnten, sei gesagt, dass auch dieser Titel daran nichts ändern wird. Hier wird nämlich ein bisschen Genre-Kenntnis und Frustresistenz vorausgesetzt, da täuscht auch die beste technische Umsetzung des Spiels für Sonys PS VR2 nicht darüber hinweg!