Ecovacs Goat G1 Test: Endlich ein Mähroboter ohne nervigen Begrenzungsdraht

von Stefan Hohenwarter 06.04.2023

Wenn man Ecovacs hört, klingelt es wohl bei einigen sofort – der Hersteller ist doch für Reinigungsroboter bekannt, oder? Ja, das stimmt, aber nun begibt sich der Hersteller, der bislang auf Innenräume spezialisiert war, hinaus in den Garten. Der Debütmähroboter des Unternehmens ist seit kurzem bei uns erhältlich, weshalb wir uns das gute Stück angeschaut haben – was ich davon halte, erfahrt ihr in meinem Ecovacs Goat G1 Testbericht.

Ecovacs: Aufbruch in neue Gefilde

Ecovacs Robotics ist ein chinesischer Hersteller von Haushaltsrobotern, die auch ohne Importshops hierzulande erhältlich sind (zum Beispiel bei Amazon). Die bekanntesten Produktserien des Herstellers sind die Deebot Staubsaugerroboter und die Winbot Fensterreinigungsroboter. Seit wenigen Tagen kommt eine neue Serie hinzu, die sich um den Garten kümmern soll: Ecovacs Goat. Der Name Goat (Anm. zu deutsch Ziege) ist vortrefflich gewählt, weil auch Ziegen Gras sehr gut kürzen können. Der Goat G1 ist seit 3.4.2023 hierzulande erhältlich und als Testimonial für den Debütmähroboter sicherte sich Ecovacs die Dienste des ehemaligen DFB Spielers Michael Ballack. Hier das Promotion-Video mit dem ehemaligen Mittelfeldspieler.

Auspacken und aufbauen

Als der Postler bei mir klingelte und ich die gigantische Schachtel sah, traute ich meinen Augen im ersten Moment nicht ganz. Ist etwa der Mähroboter so riesig? Nein, es ist einfach alles in einer Box verstaut. Und obwohl alles sehr effizient verpackt ist, so benötigt man für die Ladestation, die Begrenzungsstäbe etc. einfach etwas Platz.

Damit beim Auspacken nichts daneben geht, sieht man beim Öffnen der Box gleich eine Auspackanleitung. Ja, ihr habt richtig gehört: eine Auspackanleitung! Diese erklärt, die nächsten Schritte, die benötigt werden, um den Goat G1 auf sein erstes Mähabenteuer zu schicken. Wenn ihr alles fein säuberlich ausgepackt und Schutzfolien entfernt habt, benötigt ihr als erstes einen geeigneten Platz für die Basisstation. Diese sollte nach vorne, nach links und nach rechts überall 2 Meter Platz haben. Zudem soll das Gras um die Station nicht höher als 6cm sein und ein guter WLAN-Empfang vorhanden sein. Dann gilt es nur noch die Station zusammen zu stecken, die Kabel zu verbinden und die Basisstation mit den mitgelieferten Erdschrauben am Boden zu befestigen. Fertig! Hier nochmals alles im Video zum Selberansehen:

Das Setup samt App

Alles bisher war sehr einfach – das kann eigentlich nur noch schwieriger werden, dachte ich mir. Aber vielleicht werden wir hier überrascht. In der mitgelieferten mehrsprachigen Bedienungsanleitung wird alles fein säuberlich und klar verständlich erklärt. Der Mähroboter soll in der Ladestation platziert werden, sodass der Ladevorgang beginnt. Währenddessen könnt ihr am Display auf der oberen Seite des Mähroboters die Sprache und einen PIN-Code eingeben. Diesen benötigt ihr beim Setup in der App. Apropos App: Diese ladet ihr am Besten auch gleich mal heruntern und folgt dort den Anweisungen. Auch hier ist alles – selbst für Neulinge auf dem Mährobotersektor – klar verständlich. Die Verbindungsherstellung via App könnt ihr euch hier gleich nochmals im Video ansehen:

Navigationsstäbe

Im Gegensatz zu vielen anderen Mährobotern müsst ihr hier keinen Begrenzungsdraht verlegen und damit Stunden verbringen, sondern ihr platziert entsprechend der Anleitung Navigationsstäbe auf eurem Grundstück. Zwei sind in der Packung enthalten, womit ein 08/15-Garten gut abgegrenzt werden kann – solltet ihr beispielsweise einen L-förmigen Garten haben, so benötigt ihr zumindest einen weiteren Begrenzungsstab. Damit ihr die richtige Anzahl bestellt, gibt es eine entsprechende Kaufberatung von Ecovacs:

Interessant ist hier auch, dass Ecovacs auch Batterien für die Navigationsstäbe in der Schachtel verpackt hat. Damit habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet – eine überaus positive Überraschung! Bevor ihr die Stäbe in der Erde platziert, solltet ihr sie auch gleich in der App via QR-Code scannen und so einsatzbereit machen. Nun kommt der wohl schwierigste Teil des Setups. Ihr müsst trotz dieser Stäbe dem Goat G1 helfen, den Garten besser kennen zu lernen. Also steuert ihr in der App mit einem Touch-Joystick den Mähroboter an den Grundstücksgrenzen entlang. Selbst als “Gamer” fällt mir das nicht gerade leicht, aber es muss Gott sei Dank auch nicht perfekt sein, sondern nur mal als grobe Orientierungshilfe dienen. Sobald ihr fertig seid, steuert ihr auf 0,5m zur Basisstation zurück und der Goat G1 platziert sich wieder selbst in der Ladestation. Hier ein Video auch hiervon:

Sobald ihr manuell die Karte erstellt habt, könnt ihr noch Sperrzonen (z.b. für einen Swimmingpool) einrichten, die den Mähroboter vor Gefahren beschützen sollen. Danach macht sich der Goat G1 durch eure Aufforderung noch besser mit dem Areal vertraut. Nun fährt er selbst nochmals den Garten ab, und verfeinert die Karte. Dabei wird auch schon ausgelotet, wie man am effizientesten den Garten mähen kann.

Setup abgeschlossen, das Mähen kann beginnen

Im nächsten Schritt geht es wirklich ans Eingemachte. Sobald störende Gegenstände und Unrat entfernt sind, stellt ihr noch die Mähhöhe ein. Dafür öffnet ihr wieder die Klappe an der Obereseite des Goats und dreht dort den Regeler entsprechend. Man hört mechanische Geräusche, während das Mähwerks verstellt wird. Sobald die Einstellung vorgenommen ist, wählt ihr noch den manuellen oder automatischen Modus, legt die Mährichtung fest und der Goat darf endlich loslegen.

Der Mähtest

Ein sehr effizientes Mähsystem wird von Ecovacs versprochen und das kann ich durch meine Tests nur bestätigen. Während andere Geräte manche Stellen gefühlt fünf Mal passieren, versucht der Goat ein schlangenförmiges Muster abzufahrend und dabei auch die Bahnen ein wenig zu überlappen, damit zwischen den Bahnen nichts stehen bleibt. Selbst der Hund, der plötzlich vor dem Goat auftaucht, stellt den Gartenhelfer vor keine Probleme. Mittels eines Algorithmus’, der über einen selbststeuernden KI-Chip betrieben wird, ist das Erkennen von Hindernissen kein Problem. Der Goat schlägt einfach eine neue Richtung ein und macht einfach weiter. Auch kleine Unebenheiten stellen für den Mähroboter keine Probleme dar.

Mit dem Mähresultat bin ich mehr als zufrieden. Dafür, dass die Mähsaison erst begonnen hat und der Rasen erstmals zurechtgeschnitten werden muss, hat der Goat wirklich ganze Arbeit geleistet. Nur vereinzelt sind ein paar Büschel stehen geblieben, die beim zweiten Durchlauf aber auch noch beseitigt wurden.

Ecovacs Goat G1 Test-Fazit

Der Ecovacs Goat G1 ist der Einstiegspunkt des chinesischen Herstellers auf den Mährobotersektor – bislang war Ecovacs eher für Saug- und Wischroboter bekannt. Vieles wird von Ecovacs versprochen: Angefangen von zentimetergenauer Präzision über schnelles und einfaches Setup bis hin zum Verzicht eines Begrenzungsdrahtes klingt der Mähroboter fast nach einer eierlegenden Wollmilchsau. Doch all diese Punkte kann ich nach meinen mehrtägigen Test bestätigen. Ich bin wirklich begeistert, wie leicht das Setup des Gerätes ist. Einzig das manuelle Abgehen des Grundstücks im Zuge der Kartenerstellung finde ich etwas mühsam. Das wäre definitiv ein Punkt, den man bei einem möglichen Goat G2 noch verbessern könnte. Das Mähergebnis ist toll, die Bedienung verhältnismäßig einfach und das Setup – wie erwähnt – sehr einfach und schnell. Vor allem ist auch alles in der Packung, was benötigt wird (z.b. Batterien). Doch all das hat auch einen Preis, der defintiv nicht ohne ist: 1.599 Euro kostet das gute Stück, das beispielsweise bei Amazon oder beim Obi erhältlich ist. Die Mähsaison kann beginnen, der Goat G1 ist bereit!

Wertung: 9.0 Pixel

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