Tchibo Esperto2 Test: Geteilte Freude ist doppelte Freude
Nach der Esperto Caffé und der Esperto Pro habe ich mir mit der Tchibo Esperto2 den neuesten Vollautomat des Kaffeespezialisten angeschaut. Was ich davon halte, erfahrt ihr in meinem Tchibo Esperto2 Test. Hier geht’s zur offiziellen Tchibo-Seite, auf der ihr noch weitere Informationen sowie Bestellmöglichkeiten findet.
Lieferumfang und Unboxing
Der Lieferumfang ist absolut überschaubar, aber das sehe ich absolut positiv, weil die Maschine so auch von Technik-Unbewanderten ohne Bedienungsanleitung in Betrieb genommen werden kann. Neben der Maschine mit ihren Einzelteilen wie Wassertank und Abtropftasse befindet sich in der robusten Schachtel nur eine Reinigungsbürste sowie die Bedienungsanleitung. Hier ein paar Fotos vom Auspacken:
Erster Eindruck
Den Fans der Tchibo Vollautomaten dürfte das Design sehr bekannt vorkommen. Egal ob Esperto Caffé oder Esperto Pro, das grundlegende und vor allem schmale Design wurde beigehalten. Auch an der Platzierung des Kaffeeauslaufes zentral an der Vorderseite, dem Kaffeebohnenbehälter auf der Obereseite und dem Wassertank an der Rückseite hat sich nichts geändert. Doch gibt es einige Unterschiede: Habe ich die Wassermenge von 1,1 Liter bei den Vorgängern noch bekritelt, so wurde mein Wunsch nach einem etwas größeren Tank offenbar erhört. Nun könnt ihr bis zu 1,4 Liter in den Wassertank füllen, der sich zudem nun wesentlich leichter abnnehmen lässt, da er nicht mehr im Inneren der Maschine platziert werden muss, sondern einfach außen in eine Führung gesetzt wird. Hat man mit der Pro Milchschaumfans wie mich angesprochen, richtet sich die Esperto2 an wahre Kaffee-Junkies, die gerne auch gleich mal zwei Tassen Kaffee – wahlweise für sich oder für Gäste – zugleich zubereiten wollen. Zudem hat Tchibo im Vergleich zur Esperto Caffé am Komfortfaktor gearbeitet. Statt nun den schon enthaltenen Extrabehälter noch nachmontieren zu müssen, ist nun standardmäßig ein 300g Bohnenbehälter sowie der – bereits zuvor beschriebene – größere Wassertank fix mit an Bord.
Dass nun der Kaffeebohnenbehälter schon fix montiert ist, hat einen gewissen Bequemlichkeitsfaktor, aber er nimmt uns auch die Option, etwas Höhe der Maschine einzusparen. Dieser Faktor könnte aufgrund der Höhe der Maschine von rund 33,5 cm (ohne dem abstehenden Kaffeebohnenbehälter 31cm) in manchen Küchen bei der Platzierung der Maschine eine Rolle spielen. Die Bedienelemente (mit Ausnahme des Einschaltknopfs reine Touchelemente) sind klassisch vorne oben am Vollautomat platziert. Darunter sind Warnleuchten angebracht, die euch beispielsweise anzeigen, wenn etwas von euch verlangt wird (zb. Entkalken, oder die Wartungsklappe schließen). Verbaute LEDs zeigen an, welche Optionen die Maschine zu bieten hat, sobald ihr den Vollautomat an der linken Seite eingeschaltet habt. Dass der Ein-/Ausschalter links an der Maschine platziert ist, sollte bei der Positionierung in der Küche berücksichtigt werden, da ihr zumindest zum Einschalten den Knopf erreichen können solltet. Per Abschaltautomatik müsst ihr die Maschine zwar nicht immer per Hand abschalten, aber einschalten müsst ihr sie allemal.
Kommen wir abschließend noch zur Optik: Die gesamte Maschine besteht im Gegensatz zu den Vorgängern aus Kunststoff – rein das Abtropfgitter der Abtropftasse ist aus Metall. Die Wandelbarkeit der Esperto Caffé (u.a. auch in Dark Red erhältlich) hat man sich offenbar zum Vorbild genommen. Nach der Ankündigung der Maschine im März gab es bereits im Mai die Ankündigung der neuen Farbvariante Scandi White (dieses Modell wurde von uns auch getestet), die ab 22.6.2023 erhältlich sein wird (wir berichteten). Und es würde mich nicht wundern, wenn hier weitere Farbvarianten noch folgen würden.
Die Inbetriebnahme
Wie auch bei den Vorgängermodellen ist die Bedienbarkeit und Inbetriebnahme der Tchibo-Maschinen auch dieses Mal einer der größten Verkaufsargumente. Im Gegensatz zu Siebträgermaschinen oder Geräten der Konkurrenz, kann die Tchibo Esperto2 selbst von Technik-Unbewanderten ohne Probleme oder Hürden in Betrieb genommen werden. Und das, ohne einen Blick in die Beschreibung werfen zu müssen. Wie einfach das Ganze ist, könnt ihr euch im folgenden Inbetriebnahme-Video der Esperto Caffé anschauen – der Vorgang ist bei der Esperto2 ident.
Die Bedienung
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Bedienung sehr einfach gehalten – es gibt zwei unterschiedliche Kaffee-Arten (Espresso, Caffé Crema), die ihr mittels längerem Druck auf die Taste noch im Bezug auf die Wassermenge variieren könnt, die Option gleich die doppelte Menge zuzubereiten (wahlweise in eine Tasse oder eben dank der zwei Kaffeeausläufe in zwei Tassen), eine Taste für intensiveren Kaffeegeschmack (mehr Bohnen) und die Option, die Tasse mit heißem Wasser zu füllen. Das war es dann aber auch schon mit euren Optionen.
Die simple Bedienung hat natürlich auch ihre Nachteile: Sucht ihr eine Bedienung via App – wie beispielsweise bei der You-Rista -, so ist die Esperto2 wohl nichts für euch, denn außer dem Mahlgrad, der nur beim Mahlen veränderbar ist, könnt ihr nichts weiteres ändern. Beliebte Milchoptionen wie Latte Macchiato oder Cappuccino könnt ihr nur mittels seperaten Milchschäumer genießen. Es gibt auch leider keine Optionen, die Maschine gegen einen Aufpreis entsprechend “aufzurüsten”. Wenn ihr danach Ausschau haltet, so kann ich euch wahlweise die Esperto Pro nur wärmstens ans Herz legen (hier geht`s zu meinem Test der Esperto Pro) oder für Hobby-Barista die Esperto Latte, bei der ihr euren Milchschau selbst mittels Dampfdüse zubereiten könnt.
Die Wartung und Reinigung
Hier punktet die Esperto2 – wie auch die anderen Geräte der Produktfamilie – auf ganzer Linie: Der Großteil des Kaffeemehls landet tatsächlich im entsprechenden Auffangbehälter und nicht irgendwo im Innenraum. Klar, kann hier auch etwas in die Abtropftasse fallen, aber der Großteil landet wirklich im Auffangbehälter. Der Auffangbehälter könnte zwar etwas mehr Fassungsvermögen haben (Tresterbehälter für 10 Portionen), doch aufgrund der Kompaktheit der Maschine muss man hier Kompromisse eingehen. Die Maschine zeigt euch an, sobald ihr den Auffangbehälter samt Abtropftasse entleeren und reinigen müsst. Dafür müsst ihr nur den Behälter samt Auffangschale rausnehmen, ausleeren, alles mit Wasser reinigen und fertig. Dass beide Dinge getrennt sind, ist meiner Ansicht nach ein Vorteil, da man so das Kaffeemehl als auch das Spülwasser einfacher entleeren kann.
Ebenfalls zeigt euch die Maschine an, wenn es irgendwelche Probleme mit der Maschine gibt, oder ihr einfach mal wieder die Maschine entkalken müsst. Hier gilt es in regelmäßigen Abständen, die Brühgruppe als auch den Innenraum zu reinigen und die Maschine im Anschluss zu entkalken. Hier wieder ein kurzes Video, das alles erklärt:
Brühgruppe reinigen
Von anderen Maschinen kennt man vielleicht das ungeliebte Thema “Entkalken”. Hier laufen manche Maschinen oft eine Stunde und man muss ständig Wasser nachfüllen bzw. ausleeren. Nicht so beim Tchibo Vollautomat. Wenn die entsprechende LED aufleuchtet, steht die Entkalkung an. Wenn das der Fall ist, solltet ihr der Anweisung auch folgen, um so die Lebensdauer zu erhöhen. Keine Sorge, ihr müsst jetzt nicht Stunden dafür einplanen, sondern nur 15 Minuten.
Esperto Caffè Entkalken-Tutorial
Meine Erfahrung nach einigen Tagen mit der Maschine
Als großer Fan der Vorgängermodelle war ich auch auf den neuen Ableger der Produktfamilie gespannt und mir gefällt hier extrem, dass Tchibo das Grundkonzept der Maschine beizubehalten und die einzelnen Vorlieben mit unterschiedlichen Maschinen zu bedienen. Wir haben den Esperto Pro Vollautomat, die euch einen unkomplizierten Cappuccino beschert, wir haben den Esperto Latte Vollautomat, der euch selbst die Milch aufschäumen lässt und nun den Esperto2 Vollautomat, der euch gleich zwei Tassen Kaffee zugleich zubereiten lässt. Interessant ist dabei, dass nicht einfach nur die doppelte Menge Wasser durch das Kaffeemehl fließt, sondern bei der “2x”-Option auch wirklich zwei Brühgänge gestartet werden und ihr somit jeweils den vollen Geschmack Kaffee in beiden Tassen habt. Im Vergleich zu anderen Vollautomaten finde ich auch den geringen Lärmpegel der Esperto-Reihe äußerst angenehm. Der erweiterte Wassertank, der für meine Begriffe nun auch leichter einzusetzen ist, gefällt mir genau so gut, wie auch der nun standardmäßige Kaffeebohnenbehälter mit einem Fassungsvermögen von 300g. An der kinderleichten Reinigung und Pflege hat sich nichts geändert. Hier nur mein Appel an euch: nehmt bei Vollautomaten die Empfehlungen der Hersteller auf alle Fälle zu Herzen. So verhindert ihr Schimmelbildungen im Inneren der Maschine und so habt ihr möglichst lange eine Freude mit eurem treuen Kaffeezubereiter.
Tchibo Esperto2 Test-Fazit
Obwohl ich die Maschine nun erst ein paar Tage in Verwendung habe, erlaube ich mir schon jetzt ein Urteil. Insbesondere weil ich eine Esperto Caffé nun seit einigen Jahren schon im Einsatz habe und ich mit der Technik der Maschine bestens vertraut bin. Wie schon bei der Caffé – als auch bei der Pro – bin ich vor allem von der Inbetriebnahme sowie Wartung und Reinigung, die sehr einfach sind, angetan. Ebenfalls das schlanke Design und die die einfache Bedienung fallen positiv ins Gewicht. Warum also sich Gedanken über die Esperto2 machen, wenn die Esperto Caffé vieles davon auch schon mitbringt? Wie zuvor erwähnt, schätze ich es sehr an Tchibo, dass für verschiedene Kaffeetrinktypen eigene Varianten angeboten werden.
Die Esperto2 richtet sich an Käufer:innen, die Kaffee am Liebsten in Gesellschaft genießen und sich nicht viel mit der Zubereitung auseinandersetzen möchten. Aber auch abseits davon, hat die Maschine das ein oder andere Upgrade zum Debütmodell erhalten. Der Wassertank fasst jetzt 1,4 Liter und muss daher nicht mehr so oft aufgefüllt werden und der Bohnenbehälter ist nun standardmäßig auf 300g ausgelegt. Zudem lässt sich der Wassertank nun noch leichter einsetzen. Die Esperto2 will die Esperto Caffé nicht ersetzen, sondern rein das Portfolio – wie angemerkt – zielgerichtet erweitern. Und das gelingt ihr meiner Meinung nach ausgezeichnet.
Für 269 Euro (inkl. MwSt) bekommt ihr mit der Esperto2 einen kompakten und stylishen Kaffevollautomaten, der ob seines schmalen Gehäuses (~18cm) auch gut in kleinere Küchen passt. Ein rundum tolles Gesamtpaket für Leute, die eine Tasse Kaffee am Liebsten in Gesellschaft genießen und sich nicht dafür minutenlang in der Küche verstecken wollen. Die Scandi-White-Variante, die ich auch testen durfte, ist zum gleichen Preis ab 22.6.2023 erhältlich.