button – Festival of Gaming Culture: Vorab-Interview mit Veranstalter Harald Koberg

von David Kolb-Zgaga 05.03.2015

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Morgen um 15:00 öffnet das button – Festival of Gaming Culture in der Seifenfabrik in Graz seine Tore. Ich habe vorab mit Veranstalter Harald Koberg vom Ludovico geplaudert und gefragt, was das Festival zu bieten hat. Falls ihr noch nicht genau wisst, was das Festival of Gaming Culture ist, findet ihr hier die Veranstaltungsinformationen.

Was macht eigentlich die Ludothek, und warum habt ihr euch dazu entschlossen, Videospiele in euer Programm aufzunehmen?

Harald Koberg: Ludovico ist ein Verein, der sich mit allem beschäftigt, was mit „Spiel“ zu tun hat. Ein zentraler Punkt sind da natürlich die Brettspiele und deren Verleih, aber wir bieten auch alle möglichen Workshops, Schulungen und Spiele-Events an. Als ich mich beim Land um ein eigenes Projekt rund um Computer- und Konsolenspiele bemüht habe, war es naheliegend, es bei Ludovico einzugliedern. Na ja, und entschlossen haben wir uns, weil die Bildschirmspiele eine immer größere Bedeutung als kulturelles Medium haben, weil sie immer noch mit vielen Vorurteilen behaftet sind, weil sie die Welt der Spiele massiv erweitern, weil Medienkompetenz immer notwendiger wird, und, und, und …

Warum muss man deiner Meinung nach auf das button – Festival of Gaming Culture gehen bzw. wer sollte das Festival besuchen?

Harald Koberg: Wenn man gern spielt, früher einmal gern gespielt hat oder viel mit Menschen zu tun hat, die gern spielen, dann muss man vorbeikommen, weil man nirgends sonst in der Steiermark die Vielfalt der digitalen Spiele so kompakt und gemütlich präsentiert bekommt. button ist keine Messe, sondern ein soziales Event. Hier kann alles ausprobiert und diskutiert werden, es gibt kein Gedränge, sondern Platz zum Spielen, zum Plaudern und natürlich auch, um etwas zu essen oder zu trinken. Hier kann man erleben, wie groß und lebendig die Grazer Spieleszene ist, von Pong bis Oculus durch die Geschichte spielen, Strategien für League of Legends diskutieren und testen und mit Game-Designern über ihre Spiele plaudern. Also wenn man sich in irgendeiner Weise für digitale Spiele interessiert, sollte man sich button 2015 wirklich nicht entgehen lassen.

Was sind die Ziele der Veranstaltung, was wollt ihr mit dem button-Festival erreichen?

Harald Koberg: Wir wollen der vorhandenen Szene eine Veranstaltung bieten, auf der man sich trifft, austauscht, ausprobiert und miteinander spielt. Und mit Szene meine ich alle, von Spielern über Entwicklern, Sammlern, E-Sportlern, Cosplayern und natürlich auch Bloggern. Und für alle, die einfach einmal einen Einblick in die Welt der digitalen Spiele bekommen wollen, ist das Festival auch genau der richtige Ort.

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Was bietet die Ludothekt/Ludovico unter dem Jahr?

Harald Koberg: Wir bieten während unserer Öffnungszeiten fast 2500 verschiedene Brettspiele und über 150 verschiedene Bildschirmspiele zum Ausprobieren und größtenteils auch zum Verleih an. Wir beraten natürlich auch gern, und wir bieten verschiedenste Workshops und Spiele-Events an – auch ganz flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Den vollen Umfang unseres Programms findet man auf unserer Website (www.ludovico.at).

Als Abschluss eine persönliche Frage: Während unseres Gesprächs hat man sofort deine Faszination für Videospiele bemerkt. Woher stammt sie, und was macht für dich diese Faszination aus?

Harald Koberg: Die Faszination hat sich über die Jugend hinweg immer mehr gesteigert und ist dann lustigerweise durch die intensivere, auch theoretische Auseinandersetzung mit den Spielen noch größer geworden. Mich fasziniert die unendliche Vielfalt, die Möglichkeit, im Gegensatz zu Film und Fernsehen, Abenteuer zu erleben, in die ich selbst eingreifen kann. Aber oft reichen auch simple Geschicklichkeitsspiele, um mich für lange Zeit an einen Bildschirm zu fesseln. Und dann ist da natürlich auch der soziale Aspekt: Ich rede gern über Spiele, spiele gern mit anderen – besonders viel Freude haben wir immer mit kooperativen Spielen, die dann doch einen Wettkampf beinhalten. Etwa die neuen Rayman-Spiele. Titel wie Dark Souls laden ja richtig dazu ein, sich gemeinsam „durchzuquälen“. Wer stirbt, gibt ab. Am Ende hat man gemeinsam etwas erlebt und erreicht. Es gibt einfach kein anderes Medium, das mich so lang so intensiv und so vielfältig beschäftigt.

Lieber Harald, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zum button – Festival of Gaming Culture zu beantworten. Ich wünsche dir und dem Ludovico viel Erfolg mit dem button und hoffe, dass wir uns und die LeserInnen morgen dort sehen!