Teenage Mutant Ninja Turtles 2014 (Blu-ray) im Test
COWABUNGA! Wer das für einen afrikanischen Zwergstaat hält, braucht gar nicht weiterlesen. Alle anderen wollen sicher wissen, ob die Neuverfilmung der in den 80ern und 90ern äußerst beliebten Comics über vier mutierte Kampfschildkröten das Prädikat extra scharf mit Pepperoni verdient, oder doch eher im nächsten Kanal versenkt werden sollte. Ich habe mir für euch die Blu-ray reingezogen, und mich auf einen Trip in meine Kindheit begeben. Ob es ein Horror-Trip war, oder eine gelungene Achterbahnfahrt, lest ihr in meinem Review.
Facts
Genre: Action
Verlag: Paramount
Regisseur: Jonathan Liebesman
Release: 5. März 2015
Das x-te Comeback
Nun ist das ja nicht die erste neuzeitliche Verfilmung der Turtles, denn seit Nickelodeon die Rechte, der fast schon in Vergessenheit geratenen Helden im Jahr 2009 erstand, sind eine neue TV-Serie, LEGO-Figuren, ein CGI-Kinofilm und jede Menge Merchandise-Material entstanden. Der konsequent-logische nächste Schritt? Ganz klar – man gibt Michael Bay die Produktionsrechte für einen neuen Live-Action-Film, castet Megan Fox als April O’Neill und erzählt die Geschichte über den Werdegang von Leo, Don, Raph und Mikey einfach nochmal von Vorne – irgendwann müssen sich‘s schließlich auch die Teenies des 21 Jahrhunderts mal merken.
Worum geht’s?
Der neue Film fängt also da an, wo noch jeder Turtles-Film bisher anfing – in der Kanalisation von New York. Die Teenager operieren aus der Dunkelheit gegen eine verbrecherische Organisation, die sich selbst „Der Footclan“ nennt, und die nachts Angst und Schrecken verbreiten. Die junge, ambitionierte Journalistin April O’Neill steckt ihre Nase zu tief in die Machenschaften der Bande, die vom finsteren Shredder angeführt wird, und gerät zwischen die Fronten. Klarerweise wird April von den Leonardo & Co. gerettet, und in deren unterirdisches Versteck gebracht, wo der Ziehvater der agilen Amphibien, eine humanoide Ratte namens Meister Splinter, ihr seine, und die Geschichte der vier Jungs erzählt. Doch niemand ihrer Reporter-Kollegen will April die Story mit den genmutierten Schildkröten so recht glauben, also wird sie kurzerhand gekündigt. Daraufhin sucht Sie Rat beim Ex-Kollegen Ihres Vaters Eric Sacks, einem neureichen Industriellen. Sacks schuf die Kampfschildkröten, als April noch ein Kind war, im Labor. Doch Sacks entpuppt sich als Handlanger von Shredder, der die Turtles für die Fortführung seiner Experimente fangen und töten will. Ab nun beginnt die Action in klassischer Michael-Bay-Manier regelrecht überzukochen. Wilde Kampfchoreografien wechseln auf rasante Verfolgungsjagden und eine Rutschpartie über verschneite Berge, die es scheinbar direkt vor New Yorks Haustüre gibt, und um die Länge derer Abfahrten so mancher Schweizer Wintersportort vor Neid erblassen würde. Im großen Showdown müssen sich die vier Jungs Shredder im direkten Duell stellen, was angesichts seiner futuristisch anmutenden Stahl-Samurai-Rüstung kein leichtes Unterfangen darstellt. Wie es ausgeht, will ich an dieser Stelle nicht verraten, auch wenn die Handlung keine wirklich unvorhersehbaren Wendungen nimmt.
https://youtu.be/zIx8iHA2txc
Extras
Für alle, die noch mehr Zeit in der Welt der Turtles verbringen möchten, packte Paramount die folgenden Extras auf die Disc:
- Digitale Realität
- Direkt ins Gesicht! Die Turtles in 3D
- Es ist nicht einfach, grün zu sein
- Evolutionäres Mash-up
- Turtle Rock
- Erweitertes Ende
- „Shell Shocked“-Musikvideo
- Das Making-of von „Shell Shocked“
Fazit
Teenage Mutant Ninja Turtles 2014 ist leicht verdauliche Popcorn-Heimkino-Unterhaltung und nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Wer mit dieser unbeschwerten Form der Unterhaltung, zu der ich auch die Serie aus den Achzigern zähle, etwas anfangen kann, wird vom neuen Turtles-Film auch über die Dauer von rund 100 Minuten zufrieden sein. Wer Michael-Bay-Filme aufgrund der haarsträubend schlechten Handlungen, zu vieler Explosionen oder dämlicher Dialoge nicht mag, wird auch diesen Film nicht gut finden. Tiefe Charakterstudien der ungleichen Brüder darf man sich nicht erwarten und auch die absurden Wechsel zwischen den einzelnen Settings wirken eher lächerlich als cool. Die CGI-Effekte des Films sind dafür gelungen, wenngleich nicht mit denen von Avatar vergleichbar.
Alles in allem würde ich Teenage Mutant Ninja Turtles als mittelmäßige und redundante Neuauflage bezeichnen, die weder neue Facetten aufzeigt, noch alte Tugenden verbessert, aber dennoch Spaß macht und die Lust an den Turtles aufrechterhält. Zumindest bis sich mal jemand dazu herablässt, einen guten Film über die vier Jungs zu machen, so wie Marvel das Beispielsweise mit den anderen HeldInnen meiner Jugend vortrefflich zu tun pflegt.