Home – Ein smektakulärer Trip (Blu-ray) im Test
Jeder kennt wohl den Ausruf „Oh!“, wenn jemand, sagen wir einmal, etwas nicht wirklich so gut gemacht hat. Genau daher hat auch der kleine außerirdische Boov Oh seinen Namen. Warum er auf die Erde kommt und was er dort erlebt, erzählt DreamWorks Home – Ein smektakulärer Trip. Was ich von dem Animationsstreifen halte, erfahrt ihr in meinem Review.
Facts
Genre: Animation, Family, Comedy
Studio: 20th Century Fox Home Entertainment
Regisseur: Tim Johnson
Release: 31. Juli 2015
Kleiner Boov ganz groß!
Die Boovs sind eine außerirdische Rasse, die von den tückischen Gorgs verfolgt werden. Ihre bislang beste Strategie war es, sich vor ihnen immer wieder auf neuen Planeten zu verstecken. Als die Boovs die Erde entdecken, verkündete Anführer Captain Smek voller Stolz vor versammelter Mannschaft, dass der Blaue Planet ihre neue Heimat werden wird. Ab diesem Zeitpunkt geht es ganz schnell: Mithilfe von überlegener Weltraumtechnik werden die Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und nach Australien umgesiedelt. Zur Verteidigung der Boovs muss man jedoch sagen, dass das vollkommen friedlich und ohne Waffengewalt passiert. Nur das kleine Mädchen Tip kann mit ihrer Katze namens Schwein der Umsiedlung entkommen. Als sie versucht, mit einem Auto zu flüchten, kreuzt sich ihr Weg mit jenem des kleinen Oh, der – schusselig, wie er ist – kurz zuvor die Gorgs unabsichtlich auf den neuen Aufenthaltsort der Boovs aufmerksam gemacht hat. Doch es gibt noch Hoffnung: Falls es Tip und Oh gelingt, Ohs versehentlich gesendete Nachricht abzufangen, bevor sie die Gorg erreicht, könnten sowohl die Erde als auch die Zivilisation der Boovs gerettet werden. Wird es den beiden gelingen?
https://youtu.be/5PWgn7Vpg6A
Knallig bunter Kinderspaß
Home – Ein smektakulärer Trip ist ein knallbuntes Animationsabenteuer aus dem Hause DreamWorks, das unter anderem für Shrek, Drachenzähmen leicht gemacht oder Der gestiefelte Kater verantwortlich ist. DreamWorks hat beim neuesten Werk ganze Arbeit geleistet. Saubere Farbverläufe, tolle Schwarzwerte und eine gute Schärfe zeichnen den Film aus. Die Animationen wirken flüssig und authentisch, wobei der Film gesamt gesehen nicht ganz das Niveau Pixars erreicht. Das fällt aber in die Kategorie Jammern auf hohem Niveau.
Rihanna-Werbevideo?
Weniger zufrieden bin ich hingegen mit dem Ton, unter den für mich zum einen die Synchronisation und zum anderen die musikalische Untermalung fällt. Die Synchronisation ist okay, während die Musik im gesamten Film für mich zu aufdringlich ist. Es wirkt fast, als hätte man den Film nur gedreht, um Rihannas neueste Songs zu promoten. An manchen Stellen ist die Hintergrundmusik, die, wie der Name schon sagt, aus dem Hintergrund die Szenerie unterstützen soll, zu laut eingespielt und drängt sich damit voll in den Vordergrund. Für mich mindert diese schlechte Abmischung, die vielleicht sogar so beabsichtigt ist, den Filmgenuss.
Extras
Die Blu-ray trägt den Namenszusatz Party-Edition, und der Name ist hier Programm: Mit vielen Extras wird ordentlich Stimmung gemacht, allerdings nur bei den kleinsten ZuseherInnen, denn die Extras sind großteils für Kinder ausgelegt. Dennoch möchte ich das opulente Bonusmaterial positiv hervorheben:
- Willkommen zu den Extras
- „Ohs Party-Extras“
- Tanzvideo „Shake your Boov Thing“
- Musikvideo von Jennifer Lopez „Feel the Light“
- „Die Lieder im Film“
- „Party-Tipps“
- Drei „Boov-Kurzfilme“
- Entfallene Szenen
- „Boov-Malschule“
- Promo-Material
- Bildergalerie
- Kino- und Videospiel-Trailer
Zusammenfassung
Nachdem ich mir den ersten Trailer von Home – Ein smektakulärer Trip angeschaut hatte, erwartete ich mir wirklich viel, doch wie so oft wurden in den Trailern schon alle lustigen Szenen gezeigt, sodass der Film selbst kaum noch Überraschungen barg. Das trifft auch auf die Story zu, die für einen Erwachsenen sehr leicht vorherzusehen ist. Aus technischer Sicht ist alles wunderbar, wobei man noch genauer auf die Details hätte achten können. Die schlechte Abmischung zwischen Dialogen, Geräuschkulisse und Hintergrundmusik fällt – wie auch die schablonenhafte Charakterzeichnung – negativ ins Gewicht. Mit umfangreichem Bonusmaterial, das jedoch hauptsächlich für das jüngste Publikum ausgelegt ist, wird klar, wer mit Home – Ein smektakulärer Trip angesprochen werden soll: Kinder. Ihr könnt euch den Film gern mit eurer Familie an einem Sonntagnachmittag ansehen, aber für Erwachsene ist er nur mäßig unterhaltsam. Schade, mit Drachenzähmen leicht gemacht oder der Shrek-Reihe hat DreamWorks bereits bewiesen, dass das Studio auch Filme für alle Altersschichten machen kann – bei Home – Ein smektakulärer Trip ist das jedoch nicht gelungen.