Sony Xperia Z5 Compact im Test
Die Compact-Serie von Sonys Xperia-Smartphones erfreut sich hierzulande großer Beliebtheit. Nicht alle wollen mit Smartphones jenseits der 5 Zoll umgehen müssen, und genau dafür gibt es das neue Xperia Z5 Compact: Große Leistung in kleinem Rahmen. Ob der neue Ableger im Praxistest überzeugt, lest ihr in diesem Review!
Sonys Xperia-Reihe hat schon eine lange Zeit im Smartphone-Markt mitgemischt, und bislang hat sich der japanische Konzern keine Fehltritte geleistet. Ob beim ersten Versuch mit dem Sony Xperia Z Ultra oder dem Xperia Z1, fast überall haben die Geräte Bestnoten abgesahnt. Dann kam das Xperia Z1 Compact und packte High-End-Hardware in ein kleineres Format, was in Android-Gefilden bis dato eher vernachlässigt wurde. Dem folgten dann noch das Xperia Z2 sowie Xperia Z3 und natürlich auch das Sony Xperia Z3 Compact – die Schiene ist festgelegt, der gesetzte Kurs ist klar: Auch heuer muss wieder ein Flaggschiff-Gerät in das Weihnachtsquartal, um den Markt kräftig aufzumischen. Los geht’s!
Neuer alter Bekannter
Sony bleibt seiner Designlinie treu und stellt nun den Neuling der Produktpalette, das Sony Xperia Z5 Compact, vor. Äußerlich wirkt das Gehäuse ein wenig dicker als aktuelle Flagship-Smartphones, was den Abmessungen von 127 x 65 x 8.9 Millimetern geschuldet ist. Dafür entpuppt sich das Xperia Z5 Compact als sehr robuster Begleiter, der sich weder vor Schmutz noch vor Wasser scheut. Der Rahmen sowie die flache Vor- und Rückseite ergeben miteinander ein gut in der Hand liegendes Gerät, ihr müsst also nicht fürchten, dass es euch einmal aus Versehen entgleitet.
Die weiße Front wird nur durch die Frontkamera und einem Sensorpaket unterbrochen. An der Unterkante des Gerätes findet ihr den Micro-USB-Ladestecker sowie ein Mikrofon, linksseitig sind die Slots für eine nanoSIM-Karte und eine microSD-Karte angebracht, oben sind eine 3,5 mm-Buchse für Kopfhörer sowie ein Mikrofon zum Ausblenden der Umgebungsgeräusche angebracht, während ihr rechts den Kamera-Button, die Lautstärkeregelung und einen Ein-Aus-Schalter mit integriertem Fingerabdrucksensor erspäht. Das Gerät wirkt hochwertig und fühlt sich edel an, der erste Eindruck vom Sony Xperia Z5 Compact könnte also kaum besser sein.
Die Vorzeigefeatures
Sony wirbt auf der offiziellen Homepage zu Recht mit voller Leistung in einem kompakten Smartphone. Nicht nur das, auch eine Kamera mit schnellem Autofokus steht ganz klar im Vordergrund, genauso wie der Fingerabdrucksensor beim Ein-Aus-Schalter und die beste Kameratechnik von Sony. Mit 23 Megapixeln Auflösung dringt das Sony Xperia Z5 Compact immer weiter in das Territorium „echter“ Kameras vor, und der hybride Autofokus mit 0,03 Sekunden Reaktionszeit verspricht fast schon wahre Wunder.
Die Akkulaufzeit wird mit etwa zwei Tagen veranschlagt, und das 4,6 Zoll (11,7 cm) große Display hat wie schon die Vorgänger ein sogenanntes Triluminos-Display verbaut bekommen. Mittels X-Reality for Mobile-Technolgie und einem Dynamic Contrast Enhancer sollen Farben noch lebendiger erscheinen, Videos noch mehr Spaß machen und eure Aufnahmen noch eindrucksvoller angezeigt werden. Das Sony Xperia Z5 Compact kommt mit Android 5.1 Lollipop, einem 64-bit-fähigen Achtkernprozessor und mit einem Gesamtspeicher von 32 GB (davon werden knapp 9,5 GB für Android benutzt) in den Handel.
Der Praxistest
Der Einstieg gestaltet sich ohne jede Veränderung ganz genau so wie bei den Vorgängern: Nachdem ihr euer Google-Konto eingetippt und authentifiziert habt, werdet ihr noch mit Sonys eigenen Diensten wie etwa der Xperia Lounge vertraut gemacht. Habt ihr auch ganz gewissenhaft die wichtigen Hinweise und Erklärungen durchgelesen, bevor ihr auf Weiter geklickt habt? Aber natürlich. Der Sony-Skin wirkt wie aus einem Guss, immerhin tut er ja schon mehrere Jahre seine Dienste. Hier und dort konkurrieren Google-Apps mit denen von Sony und umgekehrt, etwa wenn es darum geht, welche App denn nun eure Fotos oder Videos betrachten darf.
Abgesehen davon geht das Sony Xperia Z5 Compact flott zu Werke und tut sein Bestes, euch nicht warten zu lassen. Egal, ob ihr etwas aus dem Netzwerk zieht, eine App öffnet oder das Gerät zurücksetzt, das Smartphone braust elegant über alle Herausforderungen hinweg. Telefonate sind klar und deutlich verständlich, das Display präsentiert euch knackige Farben, der Lautsprecher spielt erwartungsgemäß wie eh und je mit wenig Bass, aber viel Einsatz eure Audiodateien ab: Einen besseren Begleiter für Spaß, Business und Outdoor kann man sich eigentlich nicht wünschen.
Wenn ihr allerdings gerne 4K-Videoaufnahmen mit der Kamera macht oder Spielesessions über 30 Minuten abhält, wird euch eines relativ schnell auffallen: Acht Kerne voller Prozessorleistung haben ihren Preis. Im Falle von Jetpack Joyride, Bowling King und Fallout Shelter kam es immer wieder zu einer raschen Erwärmung der Rückseite des Sony Xperia Z5 Compact. Das Mattglas auf dem Rücken des Geräts macht optisch zwar ganz schön was her, ist aber auch ein extrem guter Wärmeleiter und zeigt euch, wie schwer der Prozessor für euren Spaß leiden muss.
Die Kamera selbst lässt sich entweder mittels der App aktivieren oder aber dank dem Extra-Knopf, den die Xperia-Geräte spendiert bekommen haben. Bleibt einfach eine halbe Sekunde auf dem Auslöserknopf, und die Kamera erwacht zum Leben. Spannend hierbei ist allerdings, dass ihr auf diese Weise mehrere Optionen habt: Wollt ihr nur die Kamera aktivieren, gleich ein Foto schießen oder ein Video drehen? Das Sony Xperia Z5 Compact gibt euch die freie Hand, wie ihr den Shutter-Button nutzen möchtet. Im Test hatte ich allerdings zwei, drei Mal das Vergnügen, dass mir die Kamera-App einen Strich durch die Rechnung machte. Entweder ließen sich die Einstellungen nicht aufrufen und ich landete wieder im Sperrbildschirm, oder die App stürzte ab, als ich während eines Videos einen Snapshot machen wollte. Das sind aber Software-Kinkerlitzchen, die hoffentlich bald behoben werden.
Der Fingerabdrucksensor, angebracht am länglichen Ein-Aus-Schalter, ist ein starkes Argument für das Sony Xperia Z5 Compact. Wenn ihr einen Zugriffscode eingebt, habt ihr auch die Möglichkeit, mehrere Fingerabdrücke am Schalter zu registrieren. Für Rechtshänder ist es unerlässlich, den rechten Daumen dazu zu verwenden, oder eventuell den linken Mittelfinger – es ist ganz euch überlassen. Der Sensor reagiert schneller als Touch ID im iPhone 5S und 6, habt ihr also den richtigen Finger zum Entsperren verwendet, lässt euch das Sony Xperia Z5 Compact in gefühlt 0,3 Sekunden auf eure Apps zugreifen.
Das Display reagiert auf jede Eingabe präzise und die Grafikeinheit dahinter (Adreno 430) befeuert die 1280×720 Pixel beinahe unaufhörlich mit 60 Bildern pro Sekunde. Dass das Sony Xperia Z5 Compact „nur“ eine 720p-Auflösung bietet, erhöht vielleicht den Blutdruck mancher Forenmitglieder, aber in Wahrheit reicht diese feine Pixelanzahl komplett aus, um euren Content scharf darzustellen und nebenbei auch noch eine hohe Akkulaufzeit zu garantieren. Die zwei Tage Akkulaufzeit werden im Normalbetrieb nämlich so gut wie immer erreicht, und das können noch nicht so viele Hersteller von ihren Geräten behaupten. Im Fall des Falles gibt es auch noch den altbekannten STAMINA-Modus, ihr müsst euch also niemals sorgen, ganz ohne Akku dazustehen.
Sony Xperia Z5 Compact: Starke Sache
In den Landen der Android-Geräte ist es wahrlich selten, ein Flaggschiff anzutreffen, das auch noch bequem in eine Hosentasche passt. Sony hat mit seinem Xperia Z5 Compact ein weiteres Mal einen starken Verfechter der eigenen Sache geschaffen, gerade rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft 2015. Während andere Hersteller noch auf dem „Größer ist besser“-Zug sitzen, kommt der wahre Favorit aus dem vorderen Drittel der Stirnreihe. Wer glaubt, dass Sony hier einen Zufallstreffer gelandet hätte, irrt: Die Xperia Compact-Reihe ist Erfolg mit Methode.
Das Sony Xperia Z5 Compact (UVP: 549 Euro) vereint wieder einmal hohe Leistung in kompakter Weise und kann bis auf die teils hohe und leicht irritierende Wärmeentwicklung auf ganzer Linie überzeugen: Gute Kamera, starke Akkulaufzeit, überzeugende Performance und ein ausgeklügeltes Design machen Sony auch dieses Jahr zu einem Favoriten im Rennen um die Gunst der NutzerInnen. Die edle Optik rundet das Gesamtbild gelungen ab, und mir bleibt nur noch, eine kräftige Empfehlung auszusprechen. Hut ab, Sony!