Fantastic Four 2015 (Blu-ray) im Test
Dieser Test hat verdammt lange gedauert. Nicht etwa, weil wir das Blu-ray-Testmuster erst so spät erhalten haben, sondern weil ich das Gesehene erstmal verdauen musste. Der Fantastic Four-Reboot von 2015 ist mit Fug und Recht einer der schlechtesten Superheldenfilme aller Zeiten. Die Begründung dafür lest ihr in meiner Review.
Facts
- Genre: Action
- Publisher: Marvel
- Regie: Josh Trank
- Releasetermin: 15.Dezember 2015
Was hat Marvel sich nur dabei gedacht? Bereits der erste Fantastic 4-Film und dessen Nachfolger Rise of the Silversurfer waren keine cineastischen Highlights. Aber seit der Schöpfung des brillianten Cinematic Universe hatte die Comic-Schmiede aus dem Hause Disney eigentlich eine Lizenz auf gute Comicverfilmungen. Daher wollte ich den ersten Reviews eigentlich keinen Glauben schenken, und dem Film eine Chance geben. Großer Fehler!
Die Handlung aus der Hölle
Fantastic Four beginnt damit, dass Reed Richards, das elastische Superhirn der ungleichen Heldentruppe als Kind zusammen mit seinem Kumpel Ben Grimm einen Teleporter erfindet. Der klassische Marvel-Humor, der diesen Umstand allein zumindest noch ein wenig charmant wirken ließe, fehlt hier völlig. Der Film nimmt sich dabei auch noch „bierernst“! Seinen Durchbruch hat Richards dann auf einem Wissenschaftswettbewerb, auf dem sich rein zufällig der berühmte Forscher Dr. Storm mit seiner Tochter Sue herumtreibt. Die beiden rekrutieren Richards kurzerhand für ihr Wissenschaftsprojekt: die Entwicklung eines Warp-Portals in eine andere Dimension.
Eine Stunde Vorgeschichte
Dieser Handlung, und dem Bau des besagten Gerätes, das Richards eigentlich schon als Kind in seiner Garage zum Laufen gebracht hatte, widmet der Film sage und schreibe die erste geschlagene Stunde. Aufgrund völliger Verantwortungslosigkeit, die für einen künftigen Streiter für das Gute mehr als bedenklich scheint, nutzt Richards gemeinsam mit Sues Bruder Johnny und dem Forscherkommilitonen Victor Von Doom (nomen est omen) auf eigene Faust den ungetesteten Teleporter. Um der Aktion die Krone aufzusetzen, zieht er auch noch seinen völlig unbeteiligten Kumpel Grimm mit rein. Wie bereits aus den Comics bekannt, geht der Trip schief. Von Doom kommt in der Paralleldimension vermeintlich ums Leben, und die anderen drei schaffen es mit schweren Mutationen zurück in ihre Welt. Wie Sue, die Zuhause bleibt, ihre Superkräfte erlangt, bemüht sich der Film nicht einmal zu erklären.
Fantastisch schlechtes Finale
Kurz darauf verschwindet Richards (aka Mr. Fantastic), während sich die drei anderen aus unerklärlichen Gründen einer geheimen militärischen Operation zur Verfügung stellen. Sue ist in der Lage sich unsichtbar zu machen und Kraftfelder zu erzeugen, Johnny ist zur lebenden Fackel mutiert, und der arme Ben, tja aus ihm wurde das felsige Ding, dass im Alleingang ganze Panzerbataillone auseinander nimmt. Wem bis jetzt schon beide Augenbrauen zucken, der sei gewarnt, denn es wird noch bunter. Die Regierungsbehörde versucht den beim Erstversuch in die Brüche gegangenen Teleporter wiederaufzubauen, um noch mehr Supersoldaten zu züchte. Dabei stoßen sie auf eine noch viel größere Bedrohung, die die wiedervereinten Freunde (ja Richards ist irgendwie wieder zurück) nur gemeinsam bekämpfen können. Nach getaner Arbeit beschließen die vier Wiedervereinten die Regierung zu bestechen, und sich einen fantastischen Namen zu geben. Friede, Freude, Eierkuchen – Ende Gelände. Das war‘s. Die letzte knappe halbe Stunde widmet der Film dem vereinten Team und dem Showdown, der sich in Sachen Unlogik und Ideenlosigkeit kaum mehr überbieten lässt. Welch coole Kombinationen aus den Fähigkeiten der Vier sich je aus der Comicvorlagen ableiten ließe – dieser Film zeigt keine einzige!
Fazit der Vernichtung
Um Falco zu zitieren: Was soll ich denn noch sagen? Es ist doch alles schon gesagt! Der Fantastic Four-Reboot bietet seinen Charakteren keinen Entwicklungsspielraum, lässt Moral, Witz und Intellekt völlig außen vor, und liefert eine dumme, langweilige und unlogische Anhäufung belangloser Actionszenen mit grottenschlechten CGI-Animationen. So sehr ich es auch versucht hätte, ich kann an diesem Machwerk nichts gut finden. Sorry!
… und das auch nur, um noch eine Steigerungsmöglichkeit im negativen Sinn für einen potenziellen Nachfolger zu haben.
[…] Monate kennt weiß, dass ich mit Pixeln geize wie eine 8-Bit Konsole, und so manche Gurke schon mit historischen Negativwertungen verrissen habe. Umso erfreulicher, dass ich an Uncharted eigentlich nichts, aber auch rein gar […]