Pets: Lohnt sich das tierische Kinoabenteuer?
Ihr wolltet immer schon wissen, was eure Haustiere machen, wenn ihr nicht da seid? Die MacherInnen von Ich, einfach unverbesserlich haben sich genau diese Frage gestellt und bringen mit Pets ihre Antwort darauf ins Kino. Ich habe mir den Film schon mal vorab für euch angesehen. Ob sich ein Kinobesuch lohnt, könnt ihr in meinem Review lesen.
Das Geheimnis wird gelüftet
Alle TierbesitzerInnen kennen das. Wir gehen in der Früh zur Arbeit und lassen unsere Lieblinge tagsüber allein zu Hause. Der Terriermischling Max ist ein ganz besonders treuer Hund und versucht, seine Katie jeden Tag mit Pfötchengeben und Besonders-lieb-Dreinschauen doch davon zu überzeugen, zu Hause zu bleiben. Da es leider nie klappt und er sie so sehr vermisst, bleibt er hoffnungsvoll vor der Eingangstür sitzen und wartet, bis sie endlich wiederkommt.
Doch eines Tages kehrt sie nicht allein zurück: Sie hat einen riesigen flauschigen Mischling namens Duke als Freund für Max mitgebracht. Dieser ist jedoch alles andere als begeistert, und sie bekommen sich während Katies Abwesenheit ziemlich in die Wolle. Der Kampf um das Recht, weiter im Haushalt wohnen zu dürfen, artet so aus, dass beide, Max und Duke, ihre Hundemarke verlieren und von Hundefängern geschnappt werden. Glücklicherweise machen sich zahlreiche FreundInnen auf den Weg, um die beiden zu finden und zu befreien. Währenddessen versuchen sie auf eigene Faust, wieder zu Katie zurückzukommen, und begegnen dabei unter anderem einem teuflischen Hasen namens Snowball, der die zwei für seine eigenen Pläne einspannen will. Und so beginnt das große Abenteuer der Haustiere.
Lohnt sich das tierische Abenteuer?
Bisher gab es schon einiges von Pets zu sehen. Viele Trailer sind erschienen, und als ich ins Kino ging, hielt ich beide Daumen gedrückt: Ich hoffte, dass die lustigen Sequenzen, die wir schon sehen durften, nicht die einzigen bleiben würden. Und ich muss sagen, ich wurde positiv überrascht. Alle Haustiere – vom kleinen Wellensittich Sweetpea bis hin zum großen Pudel Leonard – waren charakterlich individuell gestaltet und sorgten so für viele weitere heitere Szenen. Die Animationen waren ebenfalls sehr gelungen, aber nichts anderes hatte ich vom Studio Illumination, den MacherInnen von Ich, einfach unverbesserlich, erwartet.
Das Einzige, was ich kritisieren kann, ist die klischeehafte Geschichte. Zwei streiten sich und kommen in eine schwierige Lage. Beide wollen wieder zurück und werden nach und nach zu Freunden. Das ist nichts, was ich nicht schon einmal gesehen habe. Aber ich muss sagen, dass es mich bei diesem Film absolut nicht gestört hat. Der Streifen lebt so sehr von seinen einzigartigen Charakteren und den detailreich gearbeiteten Hintergründen, dass die einfach gestrickte Geschichte nicht negativ ins Gewicht fällt. Ich finde, den Film sollte man nicht verpassen, und empfehle allen, die schon immer wissen wollten, was Haustiere in unserer Abwesenheit so treiben, einen Kinobesuch.
Bernis Fazit:
Ich muss vorwegschicken, dass ich seit Die Minions nicht ganz vorbehaltslos an Filme dieser Machart herangehe. Das kann daran liegen, dass ich dem geistesabwesenden Slapstick bereits entwachsen bin, und lieber nach einem tieferen Sinn hinter Allem, und insbesondere in Kinderfilmen suche. Da ich als Kind aber genauso gerne Bugs Bunny und Tom & Jerry geschaut habe, versuche ich mich geistig 30 Jahre zurückzuversetzen, und Pets möglichst nicht mit persönlichen Animationsfilm-Perlen wie Findet Nemo oder Alles Steht Kopf zu vergleichen.
Denn diesen Vergleich sucht Pets erst gar nicht. Zwar wird auch der Held in diesem Abenteuer, der Hund Max zusammen mit seinem Sidekick Duke auf eine Heldenreise geschickt, die endgültige Segnung, also die wesentlichste Station der klassischen Heldenreise, fehlt Pets jedoch. Der Englische Titel des Films „The secret life of pets“ warnt schon insofern vor diesem Umstand, als dass er einen willkürlichen Tag aus dem Leben von Haustieren suggeriert, nach dem alles getrost so weitergehen kann, wie es begonnen hat.
Das war auch schon bei den Minions so, die wohl kaum je eine Moral aus der Geschicht gezogen haben, oder dies je tun werden, und das ist auch bei Pets so. Wenn man diesen Umstand beiseite legen kann, ist Pets durchaus unterhaltsam, wenngleich über weite Strecken stressig wie ein MTV-Videoclip geschnitten und völlig überzogen wie Roadrunner vs. Kojote.