Tokyo Mirage Sessions #FE (WiiU) im Test

von Ajit Singh 15.07.2016

Man nehme ein paar der ikonischen HeldInnen aus Fire Emblem, einen Haufen Aspekte der Persona/Shin Megami Tensei-Reihe, sowie den Glanz und Glitzer des japanischen Pop-Musik Business, schüttle das Ganze mal gut durch und voilà: Tokyo Mirage Sessions #FE! Wenn ihr schon immer in die Idol-Szene des Landes der aufgehenden Sonne eintauchen, aber dabei keineswegs das Schwert aus der Hand legen wolltet, dann lest weiter!

Tokyo Mirage Sessions Cover

Reincarnation!

Es ist ein Plot wie er animehafter gar nicht sein könnte: Mirages, Wesen aus einer Paralelldimension (der sogenannten Idolsphere) fallen in Tokyo ein, um Sängern und Künstlern ihre Energie zu rauben. Es ist an den Mirage Masters, sie daran zu hindern genug Performa zu sammeln, um ihre bösen Pläne in die Tat umzusetzen – mit Schwert, Tanz, Zauberspruch und Gesang, natürlich! Denn Protagonisten Itsuki, Tsubasa und ihre Freunde arbeiten allesamt als Idols für die Talentagentur Fortuna Entertainment und kämpfen an der Seite freundlicher Mirages.

Letztere sind Charaktere aus verschiedenen Fire Emblem-Spielen, deren Outfits unglaublich exzentrische Ausmaße annehmen – zum Positiven. Chrom leiht Itsuki seine Stärke, und Tsubasa erlangt die Macht von Caeda – beide verwandeln sich während des Kampfgeschehens in Waffen. Allerdings sind auch Virion und Tharja aus Fire Emblem Awakening mit von der Partie, ebenso wie Cain, Draug und Navarre aus Fire Emblem: Shadow Dragon. Chrom mag kaum wie er selbst aussehen, aber speziell bei anderen FE-Charakteren ist der Wiedererkennungswert sofort gegeben – erst recht wenn sie als Feinde fungieren, so wie König Gangrel.

Singe, tanze, zerstöre!

Während Tokyo Mirage Sessions #FE werdet ihr ein bisschen in Tokyo herumkommen und wichtige Sehenswürdigkeiten wiedererkennen, aber der Großteil des Spieles findet definitiv in den Dungeons der Idolsphere statt, die immer ein anderes Puzzle aufweisen. Ihr könnt feindliche Mirages glücklicherweise sehen, bevor ihr sie bekämpft, und sie somit durch einen gut-gezielten Schwertstreich betäuben, um entweder den ersten Schlag zu erlangen oder dem Kampf aus dem Weg zu gehen. Mit genug in Kämpfen erlangter Performa könnt ihr dann passive Skills einkaufen und neue Waffen herstellen, durch die eure Charaktere wiederum andere Fähigkeiten erlernen können. Hierzu müsst ihr zum Bloom Palace pilgern, wo euch Tiki weiterhilft – besagter Fire Emblem-Charakter hält in TMS #FE als Vocaloid-Verschnitt her. Alles in allem bietet das System genug Tiefe, um euch auch jenseits der Storyline noch beschäftigt zu halten, aber es besteht leider keine Gefahr, darin zu versinken.

Tokyo Mirage Sessions screenshot 1

Kombos, so weit das Auge reicht

Das Spiel glänzt außerdem durch ein wahrlich fulminantes Kampfsystem: Ihr schreitet in eine rundenbasierte Arena, umringt von jubelndem Publikum – wobei eure Kampfmanöver dann natürlich einer bombastischen Bühnenshow gleichkommen. Durch cleveres Ausnutzen der Schwächen eurer Gegner könnt ihr nicht nur um einiges mehr Schaden verursachen, sondern auch Session-Kombos einleiten, bei denen andere Charaktere ebenfalls angreifen, ohne dass die ihren nächsten Zug verbrauchen oder dergleichen. Sowohl elementare Schwächen wie auch das aus Fire Emblem bekannte Waffendreieck sind hierbei inkludiert – wichtig ist nur, dass sich die richtigen Attacken in eurem Repertoire befinden.

Später im Spiel können dann sogar Protagonisten, die momentan nicht in eurer Party sind and Session-Kombos teilhaben – taktisches Denken macht sich demnach bezahlt, ebenso wie ein alteingessessenes SMT-Feature: Freundschaften mit euren Gefährten aufbauen, dank Social Link! Durch Sidequests erfahrt ihr mehr über die aufgeweckte Truppe von Künstlern sowie deren Mirages, und schaltet gleichzeitig mächtige Duo-Attacken während Session-Kombos frei.

Tokyo Mirage Sessions screenshot 2

Fazit zu Tokyo Mirage Sessions #FE

Gnadenlos farbenfroh und für Fans von JPOP ein musikalisches Must-have – Tokyo Mirage Sessions #FE ist vielleicht nicht unbedingt das, was sich Fans von einem Shin Megami Tensei/Fire Emblem-Crossover erhofft haben, das stimmt. Besonders der Fire Emblem-Aspekt des Spiels ist kaum vorhanden. Aber dennoch, auch wenn es das JRPG-Rad alles andere als neu erfindet: Das Konzept macht einen Haufen Spaß und läuft über vor guter Laune. Wenn ihr die paar Schnitzer vertragen könnt, dann bitte: Wagt euch auf die Bühne!

Wertung: 8.9 Pixel

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