Internationaler Katzentag: Videospiele für Katzen

von Marianne Kräuter 08.08.2016

Ja, ihr habt die Überschrift richtig gelesen, und nein, ich habe mich auch nicht verschrieben. Dass Katzen es sich mit Vorliebe auf unseren PC-Tastaturen bequem machen, hat nicht nur mit ihrem Aufmerksamkeitsdrang zu tun – sie wollen mit uns mitspielen. Dank eigens für unsere liebsten Fellknäuel entwickelte Apps können sie das nun auch.

Fang das Mäuschen!

Der Großteil der Apps besteht aus simplen Fangspielen wie Catch the Mouse, Laser Chase oder Game for Cats, in denen die Katzen allerlei bewegende Lichtpunkte, Mäuse, Käfer und Eidechsen mit ihren Pfoten erhaschen müssen. Für einen lustigen Twist dieser Mechanik sorgt Paint for Cats, in dem jedes Haustier künstlerisch tätig werden kann. Berührt die Katze in diesem Spiel auf der Jagd nach dem Mäuschen den Bildschirm, entstehen bunte Farbkleckse. Von Blutspritzbildern bis zu einfarbigen, zerschnittenen Leinwänden ließ sich schon vieles als teure Kunst verkaufen – vielleicht tun sich hier ungeahnte Möglichkeiten auf!

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Ein noch unbesetzter Markt?

Ein paar Firmen haben bereits das Potenzial dieser Marktnische erkannt und sich ausschließlich auf Videospiele für Katzen spezialisiert. So zum Beispiel Friskies, die unter anderem Cat Fishing, Jitter Bug oder Pull’n Play für iOS und Android veröffentlicht haben. Laut der offiziellen Website wurden die Spiele bereits mehr als zwei Millionen Mal heruntergeladen! Auf der Website ipadgamesforcats findet man nicht nur weitere Cat Games, sondern auch ein FAQ, das fürsorgliche KatzenbesitzerInnen über wichtige Fragen aufklärt, wie zum Beispiel:

  • Wird das Display meines Tablets zerkratzt werden? Höchstwahrscheinlich nicht, da die Krallen von Katzen ebenso wie menschliche Fingernägel aus Keratin bestehen und somit nicht härter als Glas sind.
  • Werden die Spiele auch von anderen Tieren gespielt? Ja, auch Hunde, Pinguine, eine Taube und alle möglichen Wildkatzen hatten bereits Freude an den Spielen.

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Für unsere Lieblinge nur das Beste

Wie ihr an meinen obigen Aufzählungen vielleicht bereits bemerkt habt, gibt es nicht gerade viel Auswahl, was Videospiele für Katzen angeht. In fast sämtlichen Games geht es darum, irgendwelche bewegten Dinge mit den Pfoten zu berühren. Dennoch steckt hinter Spielen einiges an Überlegungen.

Nehmen wir als Beispiel das von Martine Carlsen entwickelte Catch the Mouse, in dem eine kleine virtuelle Maus kontinuierlich über den Bildschirm huscht: Soll solch ein simples Fangspiel Katzen Freude bereiten, muss es auf deren Jagdverhalten abgestimmt sein. Katzen lauern auf ihre Beute, studieren deren Bewegungsmuster und schlagen in einem günstigen Moment zu. Nicht nur das Aussehen, sondern auch die Bewegungen der virtuellen Maus sind daher von großer Bedeutung, wenn es um den Spaßfaktor geht. Ein einfaches visuelles Design, ein hoher Farbkontrast und Geräusche, die einen gelungenen Fang belohnen, geben der Katze ein befriedigendes sensorisches Feedback. Darüber hinaus muss, da sich Katzen in der Regel mit dem App-Store nicht auskennen, die Aufmachung der Spiele auch deren BesitzerInnen ansprechen.

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Die Zukunft der Cat Games

Der erste Schritt ist getan, doch wie wird es mit Videospielen für Haustiere weitergehen? Werden mehr Firmen das große Potenzial dieses noch äußerst schwach bedienten Genres erkennen? Werden die Möglichkeiten, die die Erschließung des Katzen-Videospielmarktes böte, ausgeschöpft werden? Wann wird Ubisoft auf den Cat-Games-Trendzug aufspringen? Und wenn es so weit ist: Werden Studien betrieben werden, die Unterschiede im Spielverhalten von Katern und Kätzinnen feststellen? Gibt es Spielmechaniken, auf die besonders Siamkatzen ansprechen, während British Kurzhaar etwas ganz anderes bevorzugen?

Bis wir die Antworten auf all diese Fragen haben, müssen wir unsere Katzen wohl oder übel mit simplen Laserpointer-Simulatoren abspeisen oder sie auf altmodische Art durch die Wohnung jagen.

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