Kingdom Come: Deliverance Vorschau
Auf der gamescom 2016 durfte ich mir neben dem schmackhaftem, tschechischem Bier von Entwicklungsstudio Warhorse auch eine Gameplay-Demonstration zu Kingdom Come: Deliverance zu Gemüte führen. Das Rollenspiel steht ganz unter dem Motto viele Dungeons, keine Dragons. Warum ich gerade das besonders spannend finde, lest ihr in meiner Kingdom Come Deliverance Vorschau.
An Kingdom Come: Deliverance ist alles echt
Kingdom Come: Deliverance verzichtet gänzlich auf Elfen, Magie und anderen Fantasyfirlefanz und spielt im 15. Jahrhundert in Südböhmen. Das Rollenspiel ist dabei so historisch akkurat wie nur irgendwie möglich. Als SpielerIn trifft man auf viele Personen, Begebenheiten und Orte der spätmittelalterlichen Epoche. Überhaupt wird in Kingdom Come: Deliverance sehr viel auf realistische Begebenheiten gesetzt, denn auch das Kampfsystem ist detailliert und äußerst nachvollziehbar designt. Laut der Entwickler, die ich vor Ort getroffen habe, ist ein Kampf mit mehr als zwei Feinden absolut aussichtslos. Gerade der Kampf mit der Hellebarde erinnert mich deshalb zunächst stark an Chivalry: Medieval Warfare. Nur wer den Gegner mit Hieben oder Stößen auf Abstand hält, hat eine Chance zu überleben, alles andere führt unweigerlich zum Tod. Die Varianten sind außerdem zahlreich, denn sowohl mit einer Axt, wie auch einem Zweihandschwert, ist es möglich zu parieren und anschließend eine tödliche Riposte einzusetzen.
Mit Gulasch und voller Blase zum Erfolg
In einer frühen Mission, die mir gezeigt wird, muss der Hauptcharakter auf glänzende Rüstungen und teure Schwerter verzichten. Das hat aber auch den Vorteil, dass das Schleichen viel unauffälliger ausfällt und man mit einem Dolch auch sehr viel Böses anstellen kann. In dieser Quest erhalten wir die Aufgabe ein Lager auszukundschaften. Bereits in den ersten Momenten sehe ich eine der größten Stärken des Spiels, denn die Herangehensweisen fallen sehr unterschiedlich aus und beeinflussen außerdem auch den weiteren Verlauf der Story.
Durch den Wald nähern wir uns dem ungefähr 30 Mann starkem Lager. Leise schleicht der Hauptcharakter durchs Unterholz, denn sowohl die akustischen Geräusche, wie auch der Visibilitywert müssen niedrig gehalten werden. Mit einem sehr akrobatischen Handgriff wird eine Wache ausgeschaltet, ein wenig später werden wir von einer Zweiten jedoch entdeckt und angesprochen. Das Problem ist, dass uns der Kollege auf Tschechisch anquatscht, unser Charakter aber als Muttersprache ungarisch spricht. Je nach Sprachentalent können wir versuchen tschechisch zu antworten und tun das dann auch. Ein gestammeltes, aber doch überzeugendes „Ich muss mal Pipi.“ später, befinden wir uns im Lager. Wir könnten nun weitere Feinde heimlich ausschalten, viel interessanter scheint es aber, das Gulasch zu vergiften und darauf zu hoffen, dass die Soldaten von den Bauchschmerzen kampfunfähig sind. Sollte die Dosis jedoch zu stark ausgefallen sein, sterben bald einige Menschen und es wird strenger patrouilliert und kontrolliert (und die Geschichte mit der drückenden Blase wird nicht immer funktionieren).
Kingdom Come Deliverance Vorschau-Fazit
Kingdom Come: Deliverance bietet eine enorme Freiheit, in einer großen Sandboxwelt, die noch dazu historisch akkurat und liebevoll gestaltet ist. Nicht nur, dass das schon ein Videospiel-Novum ist, zusätzlich sieht das Spiel auch noch wunderschön aus. Der Wald, durch den unser Charakter zu Beginn geschlichen ist, war so organisch und realistisch, dass ich mich gar nicht sattsehen konnte. Auch das überarbeitete Wettersystem mit großartigen Sonnenaufgangspanoramen und sich aufbrausenden Wolken, die sich zu einem gewaltigen Sturm vermengen, hat mich mehr als nur überzeugt. Der einzige Haken an der Geschichte ist, dass Kingdom Come: Deliverance erst 2017 erscheint. Immerhin haben die EntwicklerInnen bis dahin noch die Zeit, die große Spielwelt mit vielen Inhalten zu füllen. Kingdom Come: Deliverance wird für PC, PS4 und Xbox One erscheinen.