Das LG G6 wird nicht mehr modular
Das LG G5 hatte eine starke Idee im Rücken: Modularität. Ganz wie beim Fairphone und Googles Project Ara sollten die Module austauschbar sein. Der Nachfolger, das LG G6, wird allerdings auf diese Funktion verzichten. Wir klären, wieso!
Wozu Module?
Modularität, egal bei welchem Smartphone, klingt in der Theorie richtig gut. Ihr könntet ohne Umschweife einzelne Module an- und wegstecken, wie etwa zusätzliche Akkus, eine stärkere Kamera oder einen guten Lautsprecher. Um eine solche Einfachheit zu gewährleisten, müssen allerdings einige Dinge zusammenkommen.
Zum Einen muss im Gerät selbst mehr Platz verbraucht werden. Es ist klar, dass wechselbare Komponenten mehr Platz benötigen. Einerseits muss man das Smartphone klug designen, um die Bauteile überhaupt für NutzerInnen zugänglich zu machen. Dann kann man nichts fix verbauen oder verlöten, das heißt, die Pins und Connectoren müssen ebenso frei zugänglich sein. Auch, wenn es nur wenige Millimeter pro Bauteil sind, das läppert sich ordentlich zusammen.
Last but not least muss dann auch noch, wenn das Smartphone alles unterstützt, der Markt für die Module passen. Niemand wird Module für ein Gerät herstellen, wenn sich dieses nicht verkauft. Niemand wird ein modulares Gerät kaufen, wenn es keine Module dafür gibt. Das ist der Grund, warum beim LG G6 alles anders werden wird.
Das LG G6 macht’s richtig
Das Vorgängermodell, das LG G5, hat sich offensichtlich aus obigen Gründen zu wenig verkauft. Beispielsweise gab es einen tollen Lautsprecheraufsatz von Bang & Olufsen, aber dieser war beim Launch kaum verfügbar. LG hat zweifelsohne versucht, hier etwas für Aufsehen zu erregen, doch wenn es kommerziell scheitert, führt der Weg nicht am Standard vorbei.
Der Standard ist derzeit einfach zu beschreiben. Ein möglichst gutes Gerät zu einem möglichst geringen Preis, möglichst viele Features in einem möglichst kleinen Chassis. Das ist der Ansatz, den die großen Player wie Apple, Samsung, Huawei und nun auch Google seit jeher verfolgen. Die Erfahrung macht deren Flaggschiffe nur noch besser. Wollen wir’s hoffen, dass LG mit seinem G6 auch nachziehen kann. Sonst wird die Android-Landschaft um einen bislang starken Teilnehmer ärmer.