Groß und günstig: Phicomm Energy 3+ Testbericht
Der Hersteller Phicomm lässt nicht locker. Das Energy 3+ punktet mit Dual-SIM-Fähigkeit, einem 5,5 Zoll großen Display und einem Fingerabdrucksensor. All das soll zu einem Preis von rund 180 Euro zu uns kommen – lohnt sich der Kauf? Wir klären das im Energy 3+ Testbericht!
Die Beschreibung des Herstellers
Ihr könnt es auf der offiziellen Website selbst nachlesen, dennoch hier eine Zusammenfassung für euch. Auf seinem 5,5-Zoll IPS-Display können Inhalte brillant und farbecht betrachtet werden. Dank LTE und dem leistungsstarken 1,3 GHz-Octa-Core-Prozessor mit 2 GB Arbeitsspeicher arbeitet das Energy 3+ leistungsstark und effizient zugleich.
Die leistungsstarke Kamera mit Dual-LED Blitz hat eine Auflösung von 13 Megapixeln und fängt außergewöhnliche Momente detailgetreu ein. Durch die zwei integrierten LEDs können natürliche Farben (durch Mischen von unterschiedlichen Farbtemperaturen) erreicht werden.
Als kleine Besonderheit bietet das Energy 3+ die Fingerdruck-Technologie – eine interessante und sehr einfache Alternative zum gewöhnlichen Entsperrcode. Das neue Phicomm-Smartphone läuft unter Android 6.0 und hat einen 3650 mAh fassenden Akku verbaut.
Das erste Auspacken
Die Bildschirmdiagonale von 5,5 Zoll macht es natürlich schwer, das Gerät mit einer Hand zu bedienen. Dementsprechend wuchtig mag das Smartphone beim ersten Auspacken wirken. In Wahrheit ist das aber ganz normal, so reiht sich das Energy 3+ nahtlos in die Riege aller anderen großen Handys ein.
Beim Design des Geräts gibt es keine großen Überraschungen. Die Oberkante beherbergt den Micro-USB-Slot sowie die 3,5 mm-Klinkenbuchse, die Unterkante die Lautsprecher. Links findet ihr gar nichts vor, wohingegen sich rechts wie gewohnt die Lautstärkeregelung und der Standby-Knopf tummeln.
Auf der Rückseite prangt ein dezentes Phicomm-Logo unter dem Fingerabdrucksensor und dem Dual Flash-Blitz. Darüber ist das Kameramodul (13 Megapixel) verbaut, das restliche Chassis ist einfach nur Kunststoff. Dieses wirkt hochwertig matt und ist nur mäßig glänzend, High-End fühlt sich dennoch besser an.
Im Alltag mit dem Energy 3+
Das 5,5 Zoll große Display beherbergt ein 720p-Display. Das bedeutet, dass die Auflösung (also die Schärfe) für ein Gerät von solchen Ausmaßen eher gering ist. Ihr bemerkt das, wenn ihr viel liest, aber ansonsten ist die Auflösung wirklich ausreichend. Dieser Schritt sorgt dafür, dass weniger Grafikleistung benötigt und somit der Akku geschont wird.
Der Achtkernprozessor tut seine Arbeit unaufgeregt und wird in Alltagssituationen kaum gefordert. Nur bei fordernden Apps wie Google Earth, Run, Sackboy Run und Final Fantasy Exvius stößt das Gerät an seine Grenzen. Das kann sich in Rucklern bemerkbar machen oder in der Frage, ob ihr andere Apps schließen könnt. Das Gerät wird unter Volllast unangenehm warm, und zwar auf Höhe des Fingerabdrucksensors.
Die Kamera ist zwar mit 13 Megapixeln Auflösung gut ausgestattet, doch richtig gute Bilder bekommt ihr nur im Freien. Künstliches Licht verwirrt den Sensor halbwegs, die Blitz-Automatik belichtet gerne zu stark. Witziges Detail am Rande: In stillen Umgebungen könnt ihr sogar das Klicken der Kamera hören. Beim Einschalten, beim Fokussieren und beim Ausschalten knackt es ganz leise.
Für den Preispunkt echt in Ordnung
Das Phicomm Energy 3+ bietet für den Preis von 180 Euro einiges. Die größte Überraschung ist wohl der verbaute Fingerabdrucksensor – abgesehen vom Akku ist der Rest aber tatsächlich nur Durchschnitt. Während der Akku lange hält und euch locker schon mal durch zwei Tage bringt, ist der Sensor launischer.
Die in High-End-Geräten verbauten Fingerabdrucksensoren erfassen euren Finger blitzschnell und entsperren das Smartphone. Auch das Energy 3+ versucht sich an diesem Trick, allerdings habe ich es trotz mehrmaliger Konfiguration nicht geschafft. Jedes Mal wieder musste ich zwei, drei Mal meinen Finger heben, bis das Gerät ihn erkannte.
Das nimmt der Technik die Magie und so greift man auch wieder zu PIN oder Muster. Die 16 GB des internen ROM-Speichers könnt ihr um bis zu 128 GB via MicroSD-Karte erweitern. Die Frontkamera mit 5 Megapixeln Auflösung tut ihre Sache und sorgt für akzeptable Selfies.
Die Software des Energy 3+
Wie so viele Android-Richtungen hat auch dieses Gerät einen eigenen Skin verpasst bekommen. Der Grundstein für die Software ist Android 6.0, das ist schon okay. Die Android-Sicherheitspatch-Ebene befand sich zum Zeitpunkt des 1.1.2017 auf dem Stand des 5. Oktober 2016.
Das können andere Hersteller wie beispielsweise Fairphone besser. Klar, sie bieten ihre Geräte auch zu einem völlig anderen Preispunkt an – das ist aber im Hinterkopf zu behalten. Abgesehen von einem etwas übereifrigen Clean Master-Programm und der kreativ gestalteten Softwareaktualisierung verhält sich das Energy 3+ wie ein pures Android-Gerät.
Bei der Alltagsnutzung ist nichts von einem Ruckeln oder Schwächeln zu bemerken. Das ist bestimmt auch der verringerten Auflösung von 720p zu verdanken, die den Prozessor gewaltig entlastet. Somit lässt sich das Smartphone für NormalnutzerInnen ohne Probleme empfehlen!
Energy 3+ Testbericht Fazit
Gutes Gerät zum guten Preis
Wie schon beim Vorgänger bleibt hier nicht viel zu sagen. Hardcore-UserInnen würden im Traum nicht daran denken, ein Smartphone unterhalb der 500-Euro-Grenze anzufassen. Der Großteil der NutzerInnen werden aber auch mit diesem vollauf glücklich. Das Energy 3+ erledigt Alltagsaufgaben unaufgeregt und stabil, nur bei fordernden Games müsst ihr etwas zurückschrauben.
Der Akku hält bei Normalnutzung und gemäßigter Helligkeit immer zwei Tage durch, was für die Größe in Ordnung ist. Hier ist zu beachten, dass es großteils am 720p-Display liegt, warum das Energy 3+ zum Ausdauersportler wird. Wenn ihr von eurem Smartphone absolute Schärfe verlangt, müsst ihr anderswo suchen. Seid ihr aber auf der Suche nach einem Gerät um 180 Euro, sucht nicht weiter.
Für den relativ geringen Preis bekommt ihr ganz schön viel Handy, das mit einem ordentlichen Display, einer aufgeräumten Oberfläche und einem Gehäuse aufwartet, das unter Vollast schön warm wird. Ein Fingerabdrucksensor ist vorhanden und die Kamera ist im Hellen gut. Testet es für euch selbst aus und entscheidet danach!