Arms (Switch) Hands-on Preview – Volle Sprungfeder aufs Maul
Böse Zungen behaupten, Arms sei eine bessere Tech-Demo für die JoyCon Controller der Switch. Andere halten es für den Versuch an die Casual-Gaming Erfolge von Wii Sports anzuknüpfen. Ich habe Arms am Anspiel-Event in Wien ausprobiert, und habe mir selbst eine Meinung zu dem Switch Launchtitel gebildet. Ob diese Meinung positiv ausfällt, lest ihr in meinem Hands-on Preview.
Bewegungssteuerung 2.0
Arms ist ein Third-Person Kampfspiel im Comic-Stil. Aus der Schulterperspektive steuert ihr darin KämpferInnen mit Sprungfeder-Armen über zwei separate JoyCon Controller. Handheld-Modus gibt’s in Arms folglich keinen, aber im Tabletop- oder TV-Mode lässt sich Arms allein oder zu zweit spielen. Vorausgesetzt natürlich, euer Gegenüber hat zwei zusätzliche JoyCon zur Verfügung, die Nintendo gegen Aufpreis separat verkauft. Die Motion-Sensoren in den kleinen Controllern werden dabei direkt auf die Bewegungen eurer Spielfigur umgelegt. Um nach rechts oder links auszuweichen, müsst ihr beispielsweise einfach die JoyCon in die entsprechende Richtung schwenken. Schläge teilt ihr aus, indem ihr den entsprechenden JoyCon nach vorne schnellen lasst.
Ganz, wie beim Boxen auf der Wii eben. Nur, dass die Steuerung diesmal ohne Sensorleiste und ohne lästigem Verbindungskabel auskommt, das den Wii Nunchuk seinerzeit mit der Wii Remote verband. In Sachen Bewegungs-Sensorik hat sich in den letzten Jahren einiges getan, daher fühlen sich die JoyCon in Arms auch deutlich präziser und reaktionsschneller an. Neigungswinkel und Stoßgeschwindigkeit der kleinen Switch-Griffe werden sehr exakt und direkt auf die Aktionen eurer Spielfigur übertragen. So könnt ihr einem bereits auf die Reise geschickten Teleskop-Arm nachträglich noch etwas Drall verleihen, oder vernichtende Uppercuts vom Stapel lassen.
Die glorreichen Fünf
Somit wäre der Vorwurf, Arms sei eine klassische Tech-Demo für die Bewegungssensoren der Switch, schon einmal klar untermauert. Ich habe mir die Frage gestellt, ob in Arms noch mehr steckt. Eine ordentliche Auswahl an Modi, Arenen und KämpferInnen beispielsweise. Leider konnte ich diese Frage nur unzureichend klären. Nintendo war streng darauf bedacht war, Interessierte nur auf sehr eng definierten Wegen durch die frühen Spieleerlebnisse der Switch zu lotsen. Blicke in die Menü-Einstellungen und Alleingänge waren strikt untersagt. So bekam ich lediglich einen Modus und zwei verschiedene Arenen zu Gesicht. Immerhin konnte ich alle fünf spielbaren KämpferInnen ausprobieren. Das klingt jetzt nicht unbedingt nach einer gigantischen Auswahl. Die Fünf spielen sich aber erfrischend Abwechslungsreich, und lassen sich auch noch mit unterschiedlichen Arm-Aufsätzen bestücken. Damit könnt ihr die ReckInnen noch ein wenig eurer individuellen Spielweise anpassen.
Die verfügbaren Charaktere heißen Spring Man, Master Mummy, Ribbon Girl, Mechanica und Ninjara. Der kolossale Master Mummy beispielsweise ist schwerfällig, langsam und leicht zu treffen. Dafür wachst dort, wo er hinschlägt, kein Gras mehr. Die quirlige Ribbon Girl hingegen ist wieselflink, klein und agil. Ihre Schwäche ist dafür offensichtlich: Sie schlägt zu wie ein… naja, wie ein Mädchen. Schläge und Treffer werden vom HD-Rumble genannten Force-Feedback der JoyCon untermalt, und fühlen sich dadurch noch einmal um einiges wuchtiger an.
Fazit zu Arms
Die überschaubare, aber durchdachte Art der Steuerung macht Arms zu einem hochkompetitiven Spiel, bei dem es weniger auf Glück und blindes Gefuchtel, denn auf Taktik und Feingefühl ankommt. Leider liegt der Verdacht nahe, dass der Spielumfang von Arms schon arg beschränkt ausfällt. Damit qualifiziert es sich kaum als ernstzunehmender E-Sport Titel, sondern wird ein netter Party-Kalauer bleiben, wie seinerzeit schon das Boxen auf der Wii.