Fables: Finstere Jahreszeiten (Band 6) im Test
Die erbitterte Schlacht um Fabletown gegen die gefühlslosen Holzkrieger ist gewonnen. Doch das war erst der Anfang der Probleme! In Fables: Finstere Jahreszeiten begleiten wir unsere gepeinigten Lieblingsfiguren ein ganzes Jahr über durch einen grausamen Sommer, einen harten Herbst und einen tödlichen Winter bis zum Frühling.
Fakten zu Fables: Finstere Jahreszeiten
Genre: Zeitgenössische Fantasy, Urban Fantasy, Dark Fantasy
Herausgeber: Vertigo, Panini Comics
Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham, Tony Akins
Was bisher geschah
„Seit vielen Jahrhunderten leben Flüchtlinge aus dem Märchenland in einer New Yorker Untergrundgemeinschaft, genannt Fabletown. Aus ihren magischen Heimatländern wurden sie von den Truppen eines gefürchteten Wesens vertrieben, das nur „der Feind“ genannt wird. (Einige ihrer Abenteuer wurden in den vorhergehenden Fables-Bänden erzählt.) Seit vielen Jahren leben die Fables in relativem Fireden, mehr und mehr überzeugt davon, dass der Feind kein weitergehendes Interesse an ihnen oder der irdischen Welt hat. Seit mehr als einem Jahrhundert sind keine Fables mehr in die Neue Welt gelangt, doch nun ist Red Riding Hood angekommen, und Jack wurde angeblich von fremden Fables zusammengeschlagen…“ (Zusammenfassung am Anfang des Buchs)
Ein Rudel Wolfswelpen
Nachdem die Schlacht um Fabletown gewonnen ist und die New Yorker Stadtbevölkerung weiterhin nichts von der Existenz der magischen MitbewohnerInnen ahnt, bleibt den Fables Zeit für den Wiederaufbau ihrer Gemeinschaft und die feindlichen Agenten zu verhören. Doch Alltäglicheres beschäftigt Fabletown: Bald steht Snow Whites Niederkunft bevor.
„Für Bigby Wolf, den Vater ihres Nachwuchses, bedeutet das einen Besuch bei einem alten Freund und Erinnerungen an einen anderen, noch gefährlicheren Krieg. Für den Bürgermeister von Fabletown gibt es ein böses Erwachen in der Realität der Stadtverwaltung und ihren widersprüchlichen Anforderungen. Und Snow stehen lange, schmerzhafte Stunden bevor – und eine Reihe froher und herzzerreißender Überraschungen.“ (Inhaltsangabe auf der Rückseite des Umschlags)
Meine Meinung zu Fables: Finstere Jahreszeiten
Die ersten Kapitel von Fables: Finstere Jahreszeiten setzen nicht die Hauptgeschichte fort, sondern erzählen ein Abenteuer Bigbys zur Zeit des zweiten Weltkriegs, während dem er auf Frankensteins Monster trifft. Die dünne Handlung mündet schließlich in einer Art billigen Superhelden-Kampf zwischen Wolf und Monster. Über das Folgende lässt sich streiten, jedoch kann ich nie verstehen, was Figuren aus dem Horrorgenre, die in einem Penny-Dreadful-Panoptikum deutlich besser aufgehoben wären, in einer Welt voller klassischer Märchenfiguren und Sagengestalten zu suchen haben. Für mich gehören Gestalten wie Dracula, Dr. Jekyll und Mr. Hyde, oder Dorian Grey, die in der Gothic-Literatur oder schwarzen Romantik beheimatet sind, und grimmsche Charaktere wie Schneewittchen oder Dornröschen einfach nicht zusammen.
Auch die Haupthandlung stagniert nach den letzten beiden fulminanten Bänden ein wenig und befasst sich mit kleineren, unaufgeregteren Dingen, wie der Bürgermeisterwahl von Fabletown und der Geburt von Snow und Bigbys Kindern. Während ich auch diese belangloseren Erzählungen genoss, hoffe ich doch, dass auf diese Ruhe bald der nächste Sturm folgt und die Erzählung so wieder Fahrt gewinnt.