FATED: The Silent Oath (PSVR) im Test: Abenteuerlich
FATED: The Silent Oath wirft euch ohne große Vorgeschichte in das Spiel. Hoch im Norden passieren Dinge, und gemeinsam mit eurem Clan seid ihr auf der Flucht. Zahlen sich die eineinhalb Stunden des PSVR-Adventures aus? Lest in diesem Review, wieso ich von FATED begeistert bin! Zur offiziellen Website des Spiels geht es hier.
Technik und Steuerung
Zum Spielen von FATED: The Silent Oath benötigt ihr keine Move-Controller. Das PSVR-Headset reicht in Verbindung mit einem eurer PS4-Controller vollkommen aus. Mittels dem Headset steuert ihr wenig überraschend die Kopfbewegung eures Helden, die Sticks werden zum Laufen und Drehen verwendet.
Dabei fallen zwei Dinge auf: Die Rotation eures Charakters passiert in anpassbaren Schritten. Zwischen 20 und 75 Grad Rotation könnt ihr einstellen, eine schöne fließende Bewegung bleibt euch aber verwehrt. Das ist nötig, um EinsteigerInnen das Schwindelgefühl zu nehmen, das bei einer Drehung passieren kann.
Das zweite Merkmal ist, dass ihr die PSVR-Kalibration in jedem Spiel mit der OPTIONS-Taste vornehmt. Durch langes Halten der Taste wird das Headset in eurer aktuellen Position kalibriert. In FATED: The Silent Oath ist die OPTIONS-Taste tatsächlich das Pausemenü, die Kalibration wurde auf das Touchpad gelegt. Sehr intelligent gelöst!
Wie alles begann
Wir befinden uns im hohen Norden. Dementsprechend ist auch die Mythologie aufgebaut: Eisriesen, der Lebensbaum Yggdrasil und Runen stehen hier auf der Tagesordnung. Ihr lebt euch relativ schnell ein, schon das Hauptmenü zeigt ganz klar, in welche Richtung FATED: The Silent Oath gehen wird. Das ist toll.
Euer Haus stürzte ein, euer Clan ist auf der Flucht, und ihr habt derb auf den Kopf bekommen. So scheint es nicht verwunderlich, dass euer Charakter in den ersten Spielminuten von seiner Ehefrau Freya wachgerüttelt wird. Doch irgendwie scheint ihr in Lebensgefahr zu schweben, immer wieder wird es dunkel vor euren Augen. Das ist gar nicht gut.
Eine Lichtgestalt erscheint und verspricht euch, das Leben zu retten oder zumindest zu verlängern. Im Gegenzug müsst ihr allerdings eure Stimme opfern – das erklärt den stummen Helden! (Bist du’s, Arielle?) Nach der Einwilligung durch Kopfnicken kommt ihr langsam zu euch. Ihr befindet euch auf einem Karren, während eure Ehefrau auf euch einredet. Da werden Erinnerungen an Skyrim wach – im positiven Sinne.
Worum geht es in FATED?
In FATED: The Silent Oath passiert in relativ weniger Zeit relativ vieles, was es schwer macht, abgesehen vom Startpunkt spoilerfrei mehr zu erzählen. Fest steht, dass ihr euch auf der Wanderschaft befindet, um von einem tragischen Schicksal zu entfliehen und in Sicherheit zu gelangen.
Eine Handvoll von Charakteren ist dabei an eurer Seite, die ständig mit euch sprechen. Sogar eure Stummheit wird von ihnen gerne auf die Schippe genommen, FATED: The Silent Oath nimmt sich da selbst nicht ganz ernst. Ihr könnt zwar mit Kopfschütteln und Kopfnicken teils antworten, wirklich verändern tut das aber nichts. Augenzwinkernd verlaufen die meisten Dialoge zu Beginn des Spieles, und wenig später dürft ihr schon auf Erkundungsreise gehen.
Als Krieger, Vater, Onkel und Beschützer der Familie obliegt es euch, auf der Jagd für Essen zu sorgen. Auch das Finden des richtigen Wegs liegt in eurer Verantwortung, genauso wie das Lösen von Rätseln. In knapp eineinhalb Stunden präsentiert sich FATED: The Silent Oath als ideales VR-Spiel für EinsteigerInnen.
FATED zieht euch in den Bann
In aller Kürze beschrieben versucht sich FATED: The Silent Oath daran, wie wohl ein Skyrim in VR wäre. Ihr lauft durch Höhlen und erkundet Orte, lenkt einen Karren und blickt monströsen Feinden ins Auge. Die gestalterische Richtung verhindert zwar, dass ihr FATED mit Skyrim verwechselt, aber die spielerischen Parallelen sind unverkennbar.
Das Erforschen einer dunklen Höhle, nur mit einer Fackel bewaffnet, wird so zu einer spannenden Begebenheit. Ebenso in den Sequenzen, wo ihr ein wenig mehr gefordert und ihr schneller reagieren müsst, seid ihr mittendrin im Geschehen. Genau für solche Abenteuer ist die Virtual Reality geeignet, und FATED: The Silent Oath zeigt hier seine Klasse.
Dass eure Entscheidungen nicht zählen und ihr insgesamt nicht viele Interaktionsmöglichkeiten habt, stört nicht. Im Gegenteil: So ist das Game durchaus auch für EinsteigerInnen geeignet und kann eine größere Zielgruppe ansprechen. Klar wäre grafisch mehr drin und mit weicher Rotationsbewegung noch mehr Immersion möglich gewesen. Das ist aber nicht der Anspruch dieses Spiels.
FATED: The Silent Oath – ein klasse VR-Einstieg
Um grade mal zehn Euro habt ihr mit FATED: The Silent Oath einen wirklich tollen Abend vor euch. So verwirrend, wie das Spiel beginnt, so mitreißend wird es mittendrin. Die Geschichte ist erst nach dem Abspann so richtig zu verstehen, und selbst da nicht zu hundert Prozent. Das Ende ist jedoch eines, das euch verfolgt – und hier hat Frima Studio alles richtig gemacht.
Die emotionsgeladene Reise lebt vor allem vom großartigen Sound, der sich rund um euch entfaltet. Auch die gemütliche Bewegungsgeschwindigkeit trägt zu einem halbwegs entspannten Gameplay bei. Abgesehen von den Sequenzen, in denen ihr plötzlich schneller reagieren müsst, ist FATED: The Silent Oath für alle Altersgruppen geeignet.
Wenn ihr also nach einem VR-Adventure sucht, das in etwa einer bis eineinhalb Stunden vorbei ist, könnt ihr an FATED nicht vorbei. Dieses Spiel zeigt euch, wie sich ein Skyrim in VR anfühlen kann, und das hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Stellt euch aber auf heftige Momente ein – die kommen unerwartet und wirken wirklich gut!