Cowboy Bebop Collector’s Box-Blu-ray-Test: 3, 2, 1, let’s jam!

Eine Serie, die immer wieder in Animefachkreisen als Must-see genannt wird, ist Cowboy Bebop. Ob diese Einschätzung stimmt, erfahrt ihr in meinem Cowboy Bebop Collector’s Box Blu-ray-Test.

Die Charaktere

Der Anime, der 1998 erstmals im TV ausgestrahlt wurde, umfasst 26 Folgen und zeigt euch die Abenteuer einer Gruppe von KopfgeldjägerInnen (Cowboys genannt), die im Jahr 2071 mit einem Raumschiff, der Bebop, ihren Geschäften nachgehen. Anfangs machen sich Spike Spiegel, Ex-Mitglied eines Verbrechersyndikats, und Jet Black, Ex-Cop mit einem bionischen Arm, auf die Jagd nach BanditInnen, um nicht nur Ruhm und Ehre, sondern vor allem das Kopfgeld zu erlangen. Doch die beiden sind vom Pech verfolgt und stehen meistens trotz erfolgreichen Abschlusses der Kopfgeldjagd ohne Belohnung da. So machen sie sich stets zu neuen Abenteuern auf und lernen dabei seltsame Gestalten wie Ed, ein Hacker-Mädchen, das sich selbst den Namen Edward Wong Hau Pepelu Tivrusky IV gab, Faye Valentine, eine lasterhaft veranlagte Kopfgeldjägerin mit unabhängigen Lebensstil, oder einen offenbar hochintelligenten Hund namens Ein (kurz für Einstein) kennen. Alle drei schließen sich im Verlauf der Serie dem Duo Spike und Jet an, und so verweben sich die interessanten Geschichten und Geheimnisse dieser schillernden Persönlichkeiten. Genau das verhalf Cowboy Bebop wohl zu seinem Kultstatus.

Die Musik

Ein absolutes Highlight ist die Musik, die viele Blues- und Jazzelemente enthält. Sie stammt von Yōko Kanno und ihrer Band The Seatbelts. Sie selbst sagt in der Session #0, dass sie nur positives Feedback zur Musik bekommen habe. Zwar hätten machen gemeint, dass sie ein Stück an anderer Stelle besser gefunden hätten, aber niemand hätte je gesagt, dass ein Lied nicht zur Serie passe. Genau so sehe ich das auch: Jedes Stück unterstreicht die Szenerie optimal und baut eine herrlich stimmige Atmosphäre auf. Das geht so weit, dass ich selbst bei der 26. Folge noch immer beim Intro-Song Tank! mitgroove.

Hier könnt ihr euch das Intro selbst anhören:

Die Geschichten

Ich bin ein Fan von einem roten Faden, der sich durch eine Serie zieht. Cowboy Bebop hat diesen zwar auch, allerdings ist er nicht so präsent – vielmehr stehen episodische kurze Abenteuer im Vordergrund. Anfangs war ich skeptisch, ob mich diese Art der Erzählung überzeugen würde, doch spätestens nach der dritten Folge war es um mich geschehen: Cowboy Bebop zog mich voll und ganz in seinen Bann. Jede Episode ist spannend, in sich abgeschlossen und lässt die ZuseherInnen nicht mit ungeklärten Fragen in den unendlichen Weiten des Weltalls zurück. Alle Charaktere – auch wenn sie nur genau in einer Folge vorkommen – haben eine Geschichte und ausgeprägte Persönlichkeit. Auch das ist wohl ein weiteres wichtiges Puzzlestück in Shinichirō Watanabes Meisterwerk. Jede Folge bietet so viel Tiefe, dass ich keine der 26 Folgen missen möchte.

Blu-ray-Debüt und Extras

Dank peppermint anime gibt es die Kultserie Cowboy Bebop nun auch in vollständig überarbeiteter Fassung auf Blu-ray. In der Collector’s Box ist außerdem eine ganze Fülle digitaler und physischer Extras enthalten.

• Cowboy Bebop Settei Collection: 192 Seiten mit Zeichnungen und Skizzen
• Cowboy Bebop Compendium: 56 Seiten mit Informationen zum Universum der Serie
• Cowboy Bebop Compact Artbook: 76 Seiten mit Abbildungen in Farbe
• Poster
• 4 Postkarten
• 1 Stunde Bonusmaterial (Session #0 (SD 720i), AMV, Clean Opening)

Cowboy Bebop Collector’s Box-Blu-ray-Test-Fazit

Ich muss gestehen, dass ich die Serie mit dem Cowboy Bebop Collector’s Box-Blu-ray-Comeback erstmals komplett gesehen habe – und das ist gut so, denn ich kann mich an keine Serie erinnern, die es nach so kurzer Zeit geschafft hat, mich derart zu fesseln, dass ich am Ende jeder Folge schon sehnsüchtig auf das Intro der nächsten Folge gewartet habe. Cowboy Bebop hat mich voll und ganz mit den Geschichten, den Charakteren sowie der Musik überzeugt. Als der Abspann der letzten Folge über den Bildschirm lief, hatte ich ein lachendes und ein weinendes Auge; ich hoffe auch jetzt noch, dass der Spruch, der mehrmals am Ende einer Folge zu sehen ist, wahr wird: „See you soon, Space Cowboy“.

Nun die Frage, ob sich die Anschaffung der Cowboy Bebop Collector’s Box lohnt: definitiv ja! Die Serie wurde komplett überarbeitet, sodass man ihr das Alter nicht anmerkt. Ich finde es auch richtig gut, dass das 4:3-Bildformat beibehalten wurde. Einziger Wermutstropfen ist, dass nach dem Einlegen einer Disc die Serie immer auf Französisch und nicht auf Deutsch startet. Aber das nehme ich angesichts der vielen digitalen und physischen Extras gern in Kauf. Cowboy Bebop ist zurecht Kult und für mich eine der besten Animeserien, die ich bislang gesehen habe.