Unter dem Radar: Stories Untold
Wer von Serien wie X-Files, Twin Peaks oder auch dem neueren Stranger Things angetan ist, sollte sich auch das Videospiel Stories Untold [offizielle Website] nicht entgehen lassen. Dieses ist letzten Februar erschienen und unsere heutige Wahl für die Rubrik “Unter dem Radar”.
Was ist “Unter dem Radar”?
Ich weiß, bei der Fülle an News, Previews und Tests, die auf unserem Blog zu finden sind, fällt es schwer zu glauben, dass Games erscheinen, ohne dass wir davon berichten. Da dem aber so ist, habe ich mir für das Ende des Jahres einige erwähnenswerte Videospiele herausgepickt, die 2017 erschienen sind und zu denen bisher (fast) nichts auf unserer Website zu finden war. Kurz gesagt: In der Artikelreihe “Unter dem Radar” bringen wir euch die Spielehighlights des Jahres näher, die wir bisher übersehen haben.
80er-Jahre-Nostalgie
Stories Untold lässt sich wohl am besten als experimentelles Adventure-Spiel beschreiben, das in vier inhaltlich sowie spielerisch voneinander getrennten Episoden geteilt ist. Während wir in Episode 1 an einem Schreibtisch sitzen und dort auf einem alten Röhrenbildschirm ein Textadventure spielen, führen wir in der zweiten Folge wissenschaftliche Experimente durch oder entschlüsseln in der darauffolgenden geheime Radiobotschaften im tiefeingeschneiten Nirgendwo.
Was die Episoden thematisch miteinander vereint, ist einerseits die Technik der 80er Jahre, mit der wir laufend konfrontiert werden. Mit den klobigen Knöpfen, der umständlichen Bedienung und ihren kruden Digitalanzeigen sind die Gerätschaften so weit von unseren heutigen Standards entfernt, dass sie fast genau so science-fiction-haft anmuten wie die tatsächlichen übernatürlichen Elemente, denen wir in Stories Untold begegnen. Die Leistung des Spiels besteht darin, die Handhabung der historischen Elemente so zu vereinfachen, dass wohlige Nostalgie statt Frust aufkommt, was über weite Strecken hervorragend gelingt.
Zum anderen verströmt Stories Untold in jeder Episode durch stetig wachsendes Unbehagen seinen subtilen Horror. Wie sonst in literarischen Kurzgeschichten üblich werden wir auch hier ohne Vorgeplänkel in fremde Situationen geworfen und mit einer Aufgabe konfrontiert. Erst nach und nach offenbart sich teilweise, was gerade vor sich geht, womit gleichzeitig die Anspannung wächst. Dass längst nicht alle Fragen geklärt werden, lässt die drohende Ungewissheit nur noch beklemmender wirken. – Wenn man sich die Zeit nimmt und darauf einlässt, entfaltet Stories Untold also eine wunderbar schaurige Stimmung.
In aller Kürze
Stories Untold ist eine außergewöhnliche Mischung aus Hommage an Technik der 80er Jahre sowie spannende Mysteryserien dieser Zeit.
Ich selbst habe es Anfang des Jahres durchgespielt und ziemlich genossen, kam allerdings nie dazu, einen Testbericht darüber zu verfassen. Naja, wer weiß, villeicht reiche ich diesen noch irgendwann nach. 😉