Star Wars Episode VIII – Die letzten Jedi Kinokritik (Spoilerfrei!)

Alle Jahre wieder ist die Macht stark mit den Star Wars-Fans, denn pünktlich vor Weihnachten bringt Disney wie das Amen im Gebet einen neuen Start Wars-Film in die Kinos. Während in geraden Jahren Spin-Offs wie Rogue One: A Star Wars Story (2016) am Programm stehen, ist in ungeraden Jahren die Skywalker-Saga an der Reihe. Zu Weihnachten 2017 dürfen sich Fans also auf Episode VIII, und die große Luke Skywalker-Show freuen. Ob die Freude gerechtfertigt ist, und sich das Warten gelohnt hat, will ich in meiner Kinokritik zu Star Wars Episode VIII – Die letzten Jedi erörtern.

Regie-Rookie stellt Star Wars auf den Kopf

Während in Episode VII – das Erwachen der Macht noch Sci-Fi-Veteran J.J. Abrams die Zügel zog, darf bei Episode VIII ein relativ unbekannter Filmemacher am Regiestuhl Platz nehmen: Ryan Johnson. Er steuerte auch gleich das Drehbuch bei. Bekanntheit erlangte Johnson durch seinen letzten Film Looper (2012), und durch drei Breaking Bad-Staffeln, denen er seinen unverkennbaren Stempel aufdrückte. Johnsons Star Wars-Debut kann man am besten mit einem Wort beschreiben: radikal!

Mehrere Handlungsstränge

radikal und kontroversiell!

Episode 8 fängt dort an, wo der letzte Film aus der Skywalker-Saga endete. Protagonistin Ray konfrontiert den im Exil lebenden Jedi-Meister Luke Skywalker, und überreicht ihm sein altes Lichtschwert. Lukes und Rays Handlungsstrang nimmt viel Raum in Anspruch, und nimmt Bezug auf Episode V – Das Imperium schlägt zurück, als Luke auf Dagobah von Meister Yoda unterwiesen wurde. Parallel dazu werden die verbliebenen Rebellen von einer Zerstörerflotte der Ersten Ordnung aufs Korn genommen. Unter dem Kommando von General Leia Organa müssen Fin, Poe und die WiderstandskämpferInnen der Rebellion vor General Hux, Kilo Ren und dem finsteren Supreme-Leader Snoke fliehen.

Fin und Rose auf Abwegen

Der ehemalige Sturmtruppler Fin ist wieder aus dem Koma erwacht, und wird gemeinsam mit der neuen Mitstreiterin Rose auf eine gefährliche Rekrutierungsmission geschickt. Der Konflikt zwischen RebellInnen und erster Ordnung gipfelt auf dem verlassenen Minenplaneten Crait, wo alle Handlungsstränge münden, und die verbliebenen Rebellen ihrem Schicksal trotzen. Welche Rollen Rey, Luke und Kylo Ren dabei spielen, und ob die Rebellion einem Happy-End entgegenblickt, das erfahrt ihr im Kino.

Wer stirbt, wer lebt? Spoilerfrei!

Einen Film wie Star Wars zu bewerten, ohne dabei zu viel von der packenden Handlung preiszugeben, ist keine einfache Aufgabe. Dennoch will ich diesen Artikel spoilerfrei halten. Wer stirbt? Wer überlegt? Führen Reys Kräfte sie auf den Pfad der Jedi, oder verfällt sie gar der dunklen Seite der Macht? Manche dieser Fragen beantwortet Episode VIII, andere überlässt Regisseur Ryan Johnson seinem Nachfolger J.J. Abrams, der auch den neunten und letzten Teil der Trilogie gestalten wird. Jedenfalls erwartet Abrams keine leichte Aufgabe. Nicht bloß muss er den Tod der Schauspielerin Carrie Fisher möglichst plausibel in die Handlung einweben. Episode VIII stellt beileibe keine Staffelübergabe nach Plan dar. Viele der in Episode VII etablierten Rahmenbedingungen für die neue Trilogie löst Johnson… nun ja, sagen wir mal: kontroversiell!

Fazit zu Star Wars Episode VIII – Die letzten Jedi

Ich habe das Kino halb begeistert, halb verwirrt verlassen. Dieses Star Wars-Erlebnis muss man erst einmal sickern lassen. Episode 8 ist beileibe kein einfacher Popkornkino-Streifen, und spielt gewagt mit den Erwartungshaltungen der Fans. Manche Plot-Twists wissen zu gefallen, andere haben das Potenzial die Fangemeinde zu spalten.

Ryan Johnsons Star Wars-Debut ist ein bildgewaltiges, eigenwilliges und packendes Abenteuer, das den Star Wars Kanon nachhaltig erschüttert. Nicht falsch verstehen: Die letzten Jedi ist kein schlechter Film. Manche Szenen zählen sogar zum Besten, was Star Wars in 40 Jahren zu bieten hatte. Ich denke da an einen gewissen Lichtschwertkampf, in den gleich zwei machtbegabte ProtagonistInnen involviert sind – Wow! Auch die Figuren und ihre Beziehungen und Entwicklungen wissen größtenteils zu begeistern. Der Film hat aber auch seine Längen, und einige Momente in denen Fans eher vor Entsetzen als Begeisterung aufschreien werden. Eines hat Episode VIII aber definitiv vollbracht: Ich kann es kaum mehr erwarten, bis die Geschichte im Winter 2019 weitergeht!