World of Warriors (PS4) im Test: iOS-Schlachten auf PS4
World of Warriors hat 2014 für Aufsehen gesorgt: Arenakämpfe auf dem iPhone und iPad zeigten, was mit Touchscreens alles möglich sei. Vier Jahre später haben Saber Interactive und Sony den Titel auf die PS4 geholt. Lohnt sich das Game? Lest das Review!
Was erwartet euch in World of Warriors?
In einem mysteriösen Königreich, weit jenseits unserer irdischen Welt, sammeln sich die größten Krieger der Geschichte in einer Welt, die als die Wildlande bekannt ist. Römer, Wikinger, Samurai, Azteken, Spartaner und viele mehr sind dem Ruf zu den Waffen gefolgt. Ausgerüstet mit ihren schärfsten Waffen, wildesten Spezialattacken und den lautesten, markerschütternden Kriegsschreien sind sie bereit, Furcht in den Herzen zu verbreiten – bei bis zu vier Spielern in lokalen oder Online-Matches.
Ruft Krieger aus dem Tempel der Epen in einzigartige Arenen herbei, wo die Umgebung selber gemeistert werden muss – und das Blatt zu euren Gunsten wenden könnte. Kämpft gegen Rivalen, verbündet euch mit Freunden in einem lokalen Vier-Spieler-Koop oder geht online und kämpft euch euren Weg in den Online-Bestenlisten hoch, um der Champion der Wildlande zu werden. So ist die Vorstellung des Titels auf der offiziellen Website des Spiels zu lesen.
Genau so ist es auch – ihr schaltet mit der In-Game-Währung neue Helden und Heldinnen frei. Diese gilt es dann im Kampf zu stählen, um sie aufzustufen. Mit mächtigeren Figuren kommt ihr in der Kampagne weiter, um die Story voranzutreiben. Nicht nur das, ihr ahnt es bereits, ihr könnt auch stärkere Avatare erhalten. Im Prinzip hat sich dieser iOS-Titel auch auf PS4 nicht gewandelt: Die Prämisse ist, dass ihr Mini-Schlachten in wenigen Minuten ausfechten könnt.
Arena trifft Pokémon
Über 100 KriegerInnen könnt ihr in eurer Halle der Helden versammeln. Sie alle sind unterschiedlich und können andere Dinge besser. Hier gilt es, frühzeitig eine Figur zu finden, mit der ihr gut umgehen könnt. Nur durch die Schlacht werden eure Figuren stärker, und anfangs meint ihr, dass World of Warriors eine Spur zu leicht geraten ist. Da gibt es Mechanismen im Hintergrund, die nur wenig zu bewirken scheinen, wie beispielsweise die Elemente.
Alle HeldInnen sind nämlich einem Element zugeteilt, und ihr habt naturgemäß einen Vorteil, wenn ihr als Wasserfigur gegen FeuerkriegerInnen kämpft. Ihr erleidet dann weniger Schaden, während ihr klarerweise stärker austeilt. Als Sahnehäubchen besitzen dann alle Figuren eigene Fähigkeiten, manche davon sind Angriffe zum Verwenden, andere sind stets aktiv. Besonders gut kommen Boni an, die euch beim Unterschreiten eines gewissen Gesundheitslevels nochmal heilen.
In einem kurzen Tutorial wird euch alles rasch nähergebracht, und nach wenigen Kämpfen findet ihr euch schon in der Kampagne wieder. Wie für iOS-Titel üblich gibt es mehrere Level nacheinander, die ihr mit einer Stern-Wertung abschließen könnt. Drei Sterne bedeuten einen perfekten Abschluss, zwei Sterne bedeuten „gut überlebt“ … ihr wisst schon. Eure GladiatorInnen machen sich dann auf, um in jeder Arena siegreich zu sein. Klingt ein wenig repetitiv? Ist es auch.
Eure Strategien
Damit das Schlachtenglück sich stets zu euren Gunsten wendet, hat World of Warriors ein paar Kniffe auf Lager. Wenn ihr stark getroffen werdet, verliert ihr Manakugeln, die ihr aufsammeln könnt. Habt ihr drei davon erhalten, könnt ihr einen Superangriff auslösen, der so manche Auseinandersetzung beendet. Alternativ könnt ihr auch defensiver vorgehen und eingehende Angriffe abblocken. Besonders geschickte SpielerInnen beherrschen früh die Parade, die einen Angriff ablenkt und die angreifende Figur aus der Balance bringt.
Natürlich lassen sich bei der Vielzahl an Helden (über 100 sind möglich) auch verschiedenste Teams zusammenstellen. Je nach Fähigkeiten und passiven Boni könnt ihr so für Konstellationen sorgen, die mehr oder weniger Sinn machen. Die Grundidee gefällt mir, allerdings ist das Menü von World of Warriors nicht so aufgebaut, dass es für mich beziehungsweise der PS4 Sinn macht. Gewisse Attributspunkte gilt es fast schon zu jagen, insbesondere der Vergleich mehrerer Helden wird euch unmöglich gemacht.
Seid ihr jedoch weniger Micromanager als ich, wählt ihr einfach vor jeder Schlacht eure gewünschten Figuren aus und schaltet dann und wann neue frei. Leider spielen sich alle Helden mehr oder minder gleich. Das ist zwar im Sinne der Spielbarkeit, macht aber als Langzeitmotivation nicht viel her. Darüber hinaus gibt es Punkte im Spiel, wo euch World of Warriors keine Chance lässt, wenn ihr beispielsweise mit unterlegenen Elementen einen Kampf beginnt. Wie so viele Spiele macht auch dieser Titel im Koop-Modus mehr Spaß als alleine – bis zu viert könnt ihr World of Warriors in Angriff nehmen.
Fazit zu World of Warriors: Guter Port, beschränkter Spielspaß
Technisch merkt man schon früh, dass dies kein nativer PS4-Titel ist. Die Konsole muss sich fast schon langweilen, während die wenig detaillierten Figuren und Umgebungen auf den Fernseher geschickt werden. Seid ihr allerdings weniger auf die Grafik fixiert und freut euch mehr auf das Gameplay, so könnte World of Warriors etwas für euch sein. Auch, wenn sich die verschiedensten HeldInnen am Ende doch gleich steuern, macht es Spaß, immer auf die nächste Heldenziehung hinzuarbeiten.
Erwartet ihr allerdings Abwechslung oder gar eine tiefgreifende Story, so muss ich euch von diesem Spiel abraten. Hier gilt es wirklich, ausschließlich Arena nach Arena abzuarbeiten und die dort ansässigen HeldInnen zu besiegen. Verschiedenste Möglichkeiten, euer Team zusammenzustellen, runden das taktische Geplänkel rund um Erfahrungspunkte und Elemente ab. Ihr bemerkt schon bald, dass eure KriegerInnen keineswegs die klassischen Heldenfiguren sind: Macht ihr Fehler bei der Teamzusammenstellung, werdet ihr vom Feinsten verprügelt.
Mich hat das sperrige und eher gemütliche Kampfsystem auf der PS4 nicht angesprochen. Das mag für einen Touchscreen-Titel eine passende Geschwindigkeit sein, aber auf der Konsole hätte ich mir World of Warriors wesentlich reaktionsfreudiger vorgestellt. Mehr Laune machen die späteren Arenen, in denen ihr auch mit der Umgebung zu kämpfen habt und diese zu eurem Vorteil nutzen könnt. Schnappt euch bis zu drei FreundInnen und nehmt World of Warriors gemeinsam in die Mangel – so macht es am meisten Spaß!