ACME ACT202 Test: Fitnesstracker fürs kleine Geld
Neu auf dem Markt: Der ACME ACT202 Fitnesstracker. Fit für den Sommer? Wir alle werden älter, und es gilt, möglichst früh etwas für die Gesundheit zu tun. Daher will uns das Unternehmen ACME ermöglichen, günstig einen Überblick über unsere Aktivitäten zu erhalten. Zahlt sich das aus? Lest das Review! Hier geht es zur offiziellen Website des Geräts.
Der ACME ACT202 Test – das Gerät
In einer bunten und ordentlich gehaltenen Schachtel kommt der Fitnesstracker daher. Das Gerät selbst ist in Schwarz gehalten, nur der Verschluss sticht silber hervor. Die offizielle Bezeichnung lautet ACME ACT202 Smart-Armband mit Puls-Messgerät. Dabei ist das Armband nicht klobig oder klotzig, mit einem Gewicht von 22 Gramm ist alles sehr filigran gehalten. Das gummierte Kunststoffarmband ist eher auf Langlebigkeit ausgelegt denn auf Stil oder Komfort.
Was tut das ACME ACT202 nun alles für seine NutzerInnen? Es überwacht die Herzfrequenz, zählt Schritte, misst die gegangene/gelaufene Entfernung und zählt verbrannte Kalorien. Dies wird in einem Speicher abgelegt und kann auf dem kleinen Display des Geräts abgelesen werden. Darüber hinaus zeigt der Tracker auch nach einer Berührung die Zeit an, ihr habt also in Wahrheit eine Uhr ebenso inkludiert. Ihr könnt auch euren Schlaf überwachen lassen und euch über eingehende Anrufe und Nachrichten benachrichtigen lassen.
Apropos Zeit: Das ACME ACT202 hält bis zu eine Woche durch, bevor ihr ihn wieder laden müsst! Das Gerät an sich sieht aus wie ein USB-Stick und steckt quasi im Armband drin. Daher lässt es sich problemlos entfernen und an einen USB-Port anstecken. So ladet ihr das ACME ACT202-Armband, nach etwa eineinhalb Stunden ist wieder genügend Power für die nächste Woche vorhanden. Das Gerät synchronisiert sich über die App VeryFitPro – sie ist für Android und iOS erhältlich.
Der ACME ACT202 Test – die App VeryFitPro
Im Idealfall habt ihr diese App gemeinsam mit eurem Smart-Armband besorgt und miteinander verknüpft. In dieser App wird jede Messung grafisch aufbereitet, und ihr könnt euch einzelne Tage ansehen. Verbrannte Kalorien, Aktivitätsdauer, Anzahl der Wachstunden, Dauer eures Tief- und Leichtschlafes, Ruhepuls, durchschnittliche Herzfrequenz und mehr können darin abgelesen werden. Gleich vorweg: Ohne die App VeryFitPro ist das ACME ACT202 Smart-Armband nur im geringsten Maße smart.
Die App synchronisiert sich mit dem Fitnesstracker entweder manuell (durch Pull-down) oder in regelmäßigen Abständen automatisch. Je nachdem, wie ihr es aufbereitet haben wollt, könnt ihr euch eine Jahres-, Monats- oder Wochenübersicht anzeigen lassen. In den Kategorien Aktivität, Schlaf und Herzfrequenz findet ihr dann eine Vielzahl an Messwerten, die euch mehr oder minder interessante Daten liefern. Auch Ziele könnt ihr für das ACME ACT202 Smart-Armband definieren.
Im Punkt Gerät seht ihr dann die aktuell aufgespielte Firmware-Version (V35) sowie die App-Version (2.3.7), den Zeitpunkt der letzten Synchronisation und die verbleibende Akkuladung. Hier lassen sich dann sämtliche Signale und Erinnerungen, Wecker und sonstige Einstellungen anpassen. Leider gibt es keinen Punkt, der die Einstellungen des gekoppelten Smartphones spiegelt – vermutlich wird das der Apple Watch vorbehalten bleiben.
In der Praxis: Haptik und Komfort
Euer vermutlich erster Berührungspunkt mit dem ACME ACT202 Fitnesstracker ist das Auspacken. Das erstmalige Aufladen geht rasch und mühelos vonstatten, und das Smart-Armband ist schnell gekoppelt. Ein allerdings fieser Design-Umstand des Geräts fällt sofort auf, und ich konnte mich bis ans Ende der Testphase nicht daran gewöhnen. Die Kombination des gummierten Armbandes mit dem Druckverschluss sorgt dafür, dass das Anlegen des ACME ACT202 zu einem Gewaltakt verkommt.
Dadurch, dass der Fitnesstracker und sein Band möglichst an eurem Handgelenk anliegen sollen, habt ihr kaum Spielraum. Der Druckverschluss muss aber fest in zwei der vorgestanzten Löcher des Armbandes gedrückt werden. Entweder fügt ihr euch Schmerzen beim Schließen des Armbandes zu, oder das ACME ACT202 Smart-Armband sitzt zu locker. Der Gummi reißt bei der Bewegung auch gern an den dort ansässigen Härchen. Da das Gerät auch euren Schlaf misst und das Gerät eine Woche lang durchhält, wäre das Ganze theoretisch nur einmal pro Woche ein Thema.
Allerdings ist der ACME ACT202 Fitnesstracker nicht wasserdicht, sondern nur spritzwassergeschützt. In der Dusche ist das Smart-Armband also kein guter Begleiter, daher müsst ihr das Band regelmäßig anlegen und abnehmen. Ist das Teil allerdings mal an eurem Handgelenk, fühlt es sich gut an und fällt kaum auf. Das geringe Gewicht und die schmale Bauweise zahlen sich hier vollkommen aus! Das Gerät sticht optisch nicht wirklich hervor, was es zum geeigneten Accessoire macht.
In der Praxis: Technischer Tausendsassa?
Vielerlei Funktionen haben es in das Smart-Armband geschafft. Uhrzeit, Datumsanzeige, Kalorienanzeige, Distanz, Schrittzähler, Pulsmesser und Benachrichtigungen sollen auf diesem kleinen Display angezeigt werden? Im Alltag mit dem ACME ACT202 werdet ihr viele Wischbewegungen machen. Ihr könnt nämlich auf dem Screen „umblättern“, was euch jedes Mal andere Daten liefert. Darüber hinaus dürft ihr in der App einstellen, ob ihr das Display horizontal oder vertikal nutzen wollt. Mein Tipp: Nutzt es vertikal, mit der gerundeten Seite nach unten!
Die App VeryFitPro kann eure gezählten Werte auch mit Google Fit teilen, wenn ihr das wünscht. Perfekt ist sie allerdings noch nicht. Ein Bug in der App-Version 2.3.7 ist vorhanden, und zwar, wenn ihr einen anderen Tag ansehen wollt. Hier aktualisieren sich sämtliche Unterpunkte, aber nicht der große Hauptpunkt mit den gezählten Schritten. An sich ist das nur ein kleiner Punkt, da aber die Grafik mehr als die Hälfte des Screens einnimmt, bemerkt man das rasch. Dieser Umstand kann allerdings mit einem Update rasch behoben werden.
Das Messen der Schrittanzahl sowie des Pulses funktioniert teilweise gut und teilweise nur kaum. Zur Information, der Vergleich kam mit einer Apple Watch zustande. Ein Test-Spaziergang beispielsweise wurde von der Entfernung her ganz gut erfasst – 2,4 Kilometer von der Apple Watch, 2,5 vom ACME ACT202. Bei der Schrittzählung dann allerdings hätte mir das Smart-Armband über 4000 Schritte attestiert, das kommt beim besten Willen nicht hin.
Was sonst noch aufgefallen ist
Die Pulsmessung versucht recht aggressiv, zu einem Wert zu kommen. Stark variierende Zahlen, bevor sich das Smart-Armband wieder einkriegt, sind an der Tagesordnung. Nicht selten hat ACMEs Fitnesstracker in der Region von 100 und aufwärts gemessen, bevor er sich nach etwa zwanzig Sekunden auf 79 oder weniger einpendelte. Hier ist Geduld Pflicht – für die schnelle Messung zwischendurch ist das Gerät ungeeignet. Das grüne Licht für die Pulsmessung blinkt übrigens teilweise, auch wenn das ACME ACT202 gar nicht getragen wird. Spannend!
Dadurch, dass das ACME ACT202 Smart-Armband spritzwassergeschützt ist, machen ihm Regenschauer keine Probleme. Ein Sprung in den Pool bedeutet jedoch den Tod für das Gerät – Vorsicht beim Sommerspaß! Das Display lässt sich ausschließlich durch Wischen aktivieren, reines Antippen erwies sich als wenig zuverlässig. Da es absolut keinen Knopf gibt, seid ihr davon abhängig, das ACME ACT202 lässt sich aber auch mit Handschuhen bedienen. Der Winter kann kommen.
Das Smart-Armband besitzt nur einen Vibrationsmotor, Töne gibt das Gerät also keine von sich. Ein Wecker, eine Benachrichtigung, ein Anruf oder ein Signal zum Aufstehen fühlen sich allesamt gleich an. Zu guter Letzt ist die Helligkeit des OLED-Monochrom-Bildschirms für einen Sonnentag zu niedrig. Während ihr in einem geschlossenen Raum das Display jederzeit ablesen könnt, wird das bei direkter Sonneneinstrahlung zu einem Ding der Unmöglichkeit. Mit eurer zweiten Hand könnt ihr euch aber helfen.
Fazit: Erste Schritte für die Gesundheit
Gleich vorweg: Das ACME ACT202 ist kein Profi-Gerät, so viel ist klar. Für eine UVP von 59,99 Euro ist das aber auch gar nicht zu erwarten. Viel eher ist dies ein Einstiegsgerät für die Fitnessbegeisterten unter uns. Während die akkurate Messung von Schrittanzahl und Puls nicht zu 100 Prozent erreicht wird, zählt das Smart-Armband genau genug, um Trends zu erkennen und sich selbst für neue Ziele zu motivieren. Gemeinsam mit der VeryFitPro-App ergibt sich hier ein sinnvolles Ganzes.
Die Grundfunktionen wie Schlaftracking, Aktivitätsmessung und Schrittzählung werden in der App übersichtlich dargestellt. Ihr könnt Wochenvergleiche anstellen, Charts einsehen und Diagramme durchblättern. Die Benachrichtungen lassen sich für ein paar Apps einzeln einstellen, wie etwa SMS, Facebook, Twitter, WhatsApp oder Messenger. Fremde Apps wie etwa Harry Potter: Hogwarts Mystery werden dann nicht erkannt, für essentielle Kommunikation (Telefon und SMS) reicht es vollkommen.
Ja, bei direkter Sonneneinstrahlung ist das ACME ACT202 Smart-Armband kaum zu lesen. Ja, das Anlegen und Abnehmen des Fitnesstrackers ist nicht wirklich komfortabel. Aber die gute Akkulaufzeit von bis zu sieben Tagen und das unaufdringliche Design sprechen für sich. Wenn ihr auf der Suche nach einem Fitness-Armband seid, das ihr einfach nur anlegen wollt und euch nicht bis ins letzte Detail damit beschäftigen wollt, seid ihr hier an der richtigen Stelle!