LG G Pro Lite im Test
Das Phablet mit dem witzigen Namen LG G Pro Lite (klingt wie die Superversion, nur abgespeckt) hat seinen Weg zu mir gefunden. Mehr als eine Woche habe ich es im Alltag benutzt, und hier sind meine Eindrücke des Riesen aus dem Hause LG!
Der erste Eindruck
Das Erste, was euch in Verbindung mit dem LG G Pro Lite auffällt, ist ohne Zweifel die Größe. Letzten Endes ist es nun mal ein Phablet, sprich ein gigantisches Smartphone, und mit dem alles dominierenden 5,5 Zoll großen IPS-Bildschirm macht es schon beim Auspacken einen gehörigen Eindruck.
Während die Größe vielleicht nicht für alle InteressentInnen etwas ist, spielt die Akkulaufzeit für die meisten eine wichtige Rolle. Denn mit großem Volumen kommt große Akkulaufzeit, und der 3.140 mAh fassende Akku unterstreicht dies. Neben einem Zweikernprozessor mit 1 GHz Geschwindigkeit und 1 GB RAM findet ihr zudem noch einen Stylus im LG G Pro Lite vor. (Ja, ihr habt richtig gelesen: einen Stift, nicht unähnlich dem Stylus eines Nintendo DS.)
Das Aussehen des LG G Pro Lite ist fein gehalten, so seht ihr nur zwei Knöpfe am linken Rand (die Lautstärkeregelung sowie einen Schnellstart-Button), und am rechten Rand findet ihr den Stand-by-Knopf. Oben und unten befinden sich ein Micro-USB-Port, ein Mikrofon, die Lautsprecher und die 3,5-mm-Klinkenbuchse.
Einschalten und staunen
Wie üblich erzählen die Ausstattungsmerkmale nur die halbe Wahrheit, daher gehe ich einen Schritt weiter und schalte das LG G Pro Lite ein. Nach dem Bestätigen diverser Dialoge seht ihr über 50 vorinstallierte Apps – da muss man sich schon wundern, ob wirklich jede einzelne notwendig war.
Der IPS-Bildschirm (Auflösung 960 x 540) ist atemberaubend, die Farben knallen so richtig, und die Reaktionsschnelligkeit des Screens ist ebenfalls ein Merkmal. Das User-Interface scheint einfach zu sein und sieht gut aus, der Zweikernprozessor hat allerdings oft seine Not damit und verursacht gelegentlich Ruckler.
Der Entsperrmechanismus-Effekt ist neuartig und gefällt mir persönlich sehr gut, ihr könnt auch bis zu fünf Apps in die Schnellstartleiste ziehen. Darüber hinaus gibt es beim LG G Pro Lite einen Schnellstartknopf, der eine bestimmte App (die ihr zuweist) öffnet. Eine nette Option für alle BenutzerInnen, die wirklich gut gelöst ist. Diese Lösung verunstaltet nämlich das Benutzerinterface nicht und ist auch intuitiv.
Die standardmäßig zugewiesene App namens QuickMemo ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Ihr könnt quasi einen Screenshot erstellen und diesen mit einer beliebigen Kritzelei oder Notizen versehen. Eine klasse App für Tablets, bei Phablets bin ich mir nicht ganz so sicher, das Problem habe ich nur bei der Benutzerfreundlichkeit: Ihr wisst vorher nicht, was die ganzen Funktionen der QuickMemo-App sind. Ihr müsst also probieren und euch alles merken.
Stärken und Schwächen
Was das Benutzerinterface doch ein wenig verunstaltet, ist das Erlebnis gleich nach dem Auspacken: sieben Homescreens, drei davon sind bereits standardmäßig mit 15 Apps und ein paar Widgets wie RAM-Verbrauch, Google Now, Wetter und Musik befüllt. Klar, es ist nun mal ein Android-Handset, und egal, ob LG oder Sony, jeder Hersteller findet seine ganz eigene Art, euch ein paar Apps mehr oder minder zu diktieren. Auch beim LG G Pro Lite müsst ihr also im Extremfall erst alle Screens bereinigen und anpassen, bevor ihr es so richtig verwenden könnt. Ein Feature des LG G Pro Lite fällt allerdings auf, und das ist etwas, was die meisten Smartphone-VerfechterInnen spaltet: Ein Stylus ist mit von der Partie.
Das Phablet hat also einen Stylus, und ich finde, er ist ziemlich eigen zu benutzen, gerade bei der Phablet-Größe um die 5,5 Zoll. Er funktioniert aber hervorragend, und die beste App für den Stylus ist neben der generellen Handhabung – ihr ahnt es bereits – die QuickMemo-App. Nichts schlägt einen Stift oder Stylus für eine handschriftliche Notiz, und es ist sinnvoll, ihn hier in das Gehäuse zu integrieren. Ich bin zwar kein Fan von Stiften am Handy, aber dieser funktioniert wirklich gut.
Auf der LG-Homepage werden auch die Stereo-Lautsprecher des LG G Pro Lite beworben, und sie klingen auch recht gut. Gegen eigene Ohrhörer oder gar Kopfhörer sehen sie jedoch kein Land, das ist aufgrund physikalischer Gegebenheiten auch gar nicht anders möglich. Viel, viel besser ist das Knock-Code-Feature, das euch ermöglicht, den Screen mittels Doppeltippen aufzuwecken und mit einem Klopf-Code auch zu entsperren.
Gutes Allround-Paket
Im täglichen Gebrauch ist das LG G Pro Lite ein Phablet wie jedes andere. Die Größe verhindert angenehme Einhandnutzung, ihr könnt es nicht problemlos einstecken und wieder herausholen. Entweder lasst ihr euer LG G Pro Lite in der Tasche oder auf dem Tisch liegen.
LG hat eine Benachrichtungsleuchte in den Homebutton integriert, und dieser erleichtert euch das Leben massiv. Anstatt immer wieder den Bildschirm ein- und auszuschalten, benachrichtigt euch die LED sofort, wenn ihr etwas verpasst habt (natürlich in allen Farben). Die Kamera ist okay (etwas körnig in allen Situationen), das Display ist der Hammer und die Laufzeit ist sowieso richtig klasse.
Knapp zwei Tage hält das LG G Pro Lite durch, wenn ihr es mittelstark bis viel nutzt. Mit der Energiespar-Software von LG, die ihr jederzeit aktivieren könnt, könnt ihr sogar noch mehr aus dem Riesenakku herausholen. Schade allerdings, dass nicht alles beim LG G Pro Lite so riesig ist, und in diesem Fall gehört der größte Kritikpunkt des gesamten Smartphones dem internen Speicher.
Die Homepage verrät, dass das LG G Pro Lite acht GB Speicher spendiert bekommen hat, doch nach dem Einschalten bemerkt ihr schnell, dass ihr gerade einmal 4,27 GB zur Verfügung habt. Natürlich könnt ihr eine microSD-Karte (bis zu 32 GB groß) hineinstecken und befüllen, allerdings reagiert diese naturgemäß langsamer als der interne Speicher, was sich bei ladeintensiven Spielen bemerkbar machen kann.
LG G Pro Lite: Groß und schlagkräftig
Wenn ihr also auf der Suche nach einem Phablet inklusive Stylus seid, könnte das LG G Pro Lite etwas für euch sein. Ich persönlich finde eher, dass 4,7 Zoll (wie etwa beim LG G2 mini) genug sind, aber nicht alle BenutzerInnen verwenden ihr Smartphone gleich. Das LG G Pro Lite ist ein gutes Gesamtpaket, das seine Leistung ordentlich verrichtet und auch für die Zukunft gerüstet ist. Probespielen lohnt sich, und ich bin schon gespannt, was das LG G3 zu bieten hat …