Crossniq+ Test (PC): Rätsel mit Kreuzen
Crossniq+ wurde von Max Krieger via Kickstarter beworben. Ob sich der Titel zu einem guten Rätsel-Game gemausert hat? Lest das Review!
Das Spielprinzip hinter Crossniq+
Das Geschehen spielt sich auf einem Spielbrett ab, auf dem sich verschiedenfarbige quadratische Flächen befinden. Ihr könnt Reihen und Spalten verschieben, und hier geht es einfach nur darum, Kreuze zu bilden. Diese Kreuze müssen eine gesamte Zeile und eine gesamte Spalte in der selben Farbe abbilden. Wenn ihr dies schafft, löst ihr sämtliche „betroffenen“ Kacheln auf, und dann bekommt ihr neue Quadrate spendiert. Das klingt zwar einfach, wird aber mit Fortdauer des Spiels (und je nach Wahl eures Spielmodus) ganz schön knifflig.
Der Mechanismus wird durch spezielle Zustände erweitert. Es gibt gesperrte Kacheln, die sich nicht über den Rand drängen lassen – normalerweise würde das Kästchen dann einfach auf der anderen Seite wieder erscheinen. Gefrorene Kacheln sind noch ein Stück weit böser, da ihr die betreffende Spalte und Zeile dann einfach gar nicht mehr manipulieren könnt. Diese Zustände lassen sich nur beheben, in dem ihr die benachbarten Kacheln mit einem Kreuz auflöst oder die betroffenen Kacheln gleich in ein Kreuz integriert. Das gestaltet sich aber dann doch schwieriger, als man denkt…
Spielmodi und andere
Max Krieger hat bei Crossniq+ an mehrere Spielvarianten gedacht. Dementsprechend erwarten euch derzeit fünf Spielmodi, die sich alle ein wenig voneinander unterscheiden. Im Tutorial werden euch die grundlegenden Spielmechaniken nähergebracht. Nicht nur da, auch generell im Game sind euch witzige Charaktere behilflich – man muss es halt mögen, derart zugetextet zu werden. Der Endless-Modus ist als Endlos-Modus dafür bekannt, kein tatsächliches Ende zu haben. Viel eher könnte man ihn aber auch einen Überlebensmodus nennen – da geht‘s zur Sache.
Der Chillout-Modus hingegen lässt euch mit einem schönen Hintergrundbild und tollen musikalischen Effekten wirklich chillen. Das erinnert teils an Tetris Effect, was ein guter Zug von Crossniq+ ist. Neben einem Versus-Modus, in dem ihr euch mit FreundInnen und Bekannten messen dürft, wartet dann auch noch eine Time Attack-Variante auf euch. Mir persönlich sind die gemütlichen Spielmodi weitaus lieber gewesen als die stressigen: Das Prinzip mit den Kreuzen ist zunächst ungewohnt, und es empfiehlt sich, zunächst locker zu beginnen und erst danach das Tempo anzuziehen.
Die Technik von Crossniq+
Es ist natürlich fies, einen Kickstarter-Titel zeitnah zum Release zu beurteilen. Schließlich wurden so manche Games erst mit der Zeit richtig gut, da ist auch ein No Man‘s Sky nicht davor gefeit. Die erstmalige Ladezeit ist unerwartet hoch, das hat sich aber mittlerweile gut eingependelt. Crossniq+ sieht auf einem 27-Zoll-Monitor am PC einfach nur komisch aus, da alles so riesig und großflächig gestaltet wurde. Das Spiel ist auf einer Nintendo Switch-Konsole bestimmt ideal aufgehoben, doch am PC wirkt das farbige Flächenspektakel doch ein wenig erdrückend.
Dieser Kritikpunkt setzt sich auch bei der Steuerung fort. Während Crossniq+ mit der Maus (oder auch mit einem Controller) einfach umständlicher zu steuern ist, wäre das Game auf einem Touchscreen einfach nur ideal. Wenn eine iOS- oder Switch-Version von Crossniq+ zu haben ist, wäre die der PC-Variante auf jeden Fall vorzuziehen. Der elektronische Sound und die poppige Aufmachung ist Geschmackssache, was aber nicht auf das Spielelement zutrifft. Das Kreuz-Bilden macht vom ersten Moment weg Laune, wenn ihr solche visuellen Puzzler mögt.
Fazit: Ideales Touchscreen-Game, aber...
Es ist knifflig, Crossniq+ zu bewerten. Das Spielprinzip, worum es ja eigentlich gehen sollte, ist super und hat auf jeden Fall Suchtpotential. Sogar an die Langzeitmotivation wurde gedacht, mit den verschiedenen Modi und freischaltbaren Extras durch Spenden von Credits spielt man hier länger, als man es vermuten würde – und das um grade mal 7 Euro! Meiner Meinung nach ist das Game ideal für eine Nintendo Switch oder ein iPad: Die Schriften sind groß, die knallige Aufmachung passt perfekt auf kleine Bildschirme, und das Zeilen-Spalten-Schieben mit dem Finger wäre einfach nur grandios.
Aber ich habe Crossniq+ nicht für iPad oder Switch getestet, sondern via Steam auf einem PC ohne Touch-Funktionalität. Auf einem großen Bildschirm sieht die große Skalierung sehr befremdlich und erschlagend aus, und die Steuerung via Maus und Tastatur ist nur wenig intuitiv. Sowohl die Aufmachung als auch die Steuerung am PC kosten dem Game jeweils einen Pixel-Punkt in der Wertung. Wenn ihr also das Spiel am PC zocken möchtet, gilt die Wertung wie angegeben. Wer sich Crossniq+ allerdings auf Nintendo Switch zulegen möchte, darf hier gerne 1,5 bis zwei Punkte addieren!