Mobvoi TicWatch Pro 3 Ultra Test: Clevere Android-Smartwatch mit Ausdauer
Mit der Mobvoi TicWatch Pro 3 Ultra ist ein Hochklasse-Modell im Bereich Android-Smartwatches angekommen. Was sie kann, lest ihr im Review!
Über die TicWatch Pro 3 Ultra
Die Smartwatch mit dem klingenden Namen kommt in zwei Varianten, nämlich einer GPS- und einer LTE-Option mit Mobilfunk. Die TicWatch Pro 3 Ultra GPS kostet 299,99 Euro, und die 4G-Version beläuft sich auf 359,99 Euro. Dabei wird sie ihrer Namensgebung durchaus gerecht, denn sie ist definitiv die Ultra-Version einer Smartwatch für Android-Geräte. Mehr noch, dank der Vielzahl an verbauten Sensoren und vorinstallierten Apps ist sie selbst für den Pro-Bereich mehr als nur geeignet. Im Vergleich zur meistverkauften Smartwatch-Art ist sie rund gehalten und läuft auf Wear OS by Google (Version 2.33).
Beim Auspacken und ersten Anlegen gibt es keine großen Überraschungen. Die runde Smartwatch präsentiert sich als dezent-edel, das dunkle Gehäuse passt hervorragend zum Lederarmband im dunklen Braun. Es gibt keine drehbare Lünette auf der TicWatch Pro 3 Ultra, dafür zwei Kronen – eine rechts oben und eine rechts unten. Während die obere euch mit einem Druck in die App-Auswahl bringt und mit einem Doppeltipp kurz für mehr Helligkeit sorgt, ist die untere für eine App eurer Wahl reserviert (1x drücken) beziehungsweise als Abkürzung zu Google Pay (2x drücken) vorgesehen. Allerdings spielt sich der Spaß am Display ab!
Die Uhr mit zwei Gesichtern
Hier schlägt die TicWatch Pro 3 Ultra einen ganz spannenden Weg ein. Die Uhr hat nämlich zwei Displays übereinander, einerseits einen stromsparenden Bildschirm für den Essential-Modus, und andererseits ein brillantes AMOLED-Display für den Normalgebrauch. Je nachdem, welchen Modus ihr aktiviert, verwendet ihr ein Display, und das andere verschwindet nahtlos! Im regulären Modus verwendet die Uhr den AMOLED-Screen, und so sieht die Watch aus, wie ihr das wollt. Zifferblätter, Komplikationen, alles lässt sich einstellen, wie es WearOS by Google möglich macht und ihr konfiguriert!
Drückt ihr einmal auf die obere Krone, könnt ihr in den Apps den „Wesentlichen Modus“, also der Essential Mode auf Deutsch übersetzt, aktivieren. Von der Optik her erinnert die TicWatch Pro 3 Ultra dann an eine gute, alte Digitaluhr. Sowohl Datum, Uhrzeit inklusive Sekunden als auch die gezählten Schritte sind zu sehen, und die Herzfrequenz wird gemessen und angezeigt. In diesem Modus könnt ihr dann keine Apps verwenden, und Benachrichtigungen bekommt ihr auch nicht zu sehen. Dafür steigt die Akkulaufzeit enorm an – auf bis zu 45 Tage! Mit einem Druck auf die obere Krone könnt ihr kurz eine von euch aus 18 Farben gewählte Hintergrundbeleuchtung aktivieren.
Zuerst einmal: Die Erstkonfiguration
Wie jedes Gadget möchte auch die TicWatch Pro 3 Ultra eine Verbindung zu eurem Smartphone herstellen. Das macht bei einer Smartwatch natürlich doppelt und dreifach Sinn, denn schließlich ist neben dem gesamten Tracking eurer Gesundheitswerte auch ein großer Anreiz einer smarte Uhr, eure Benachrichtigungen vom Smartphone schnell und unkompliziert am Handgelenk sehen zu können. Dazu ladet ihr einfach die Wear OS-App auf euer Smartphone, und dabei ist es egal, ob ihr ein Android-Smartphone oder ein iPhone verwendet. Die Uhr funktioniert mit beiden Endgeräten wunderbar!
Nach einer Kopplung ist die TicWatch Pro 3 Ultra dann mit eurem Smartphone verbunden. Am Handy lassen sich dann Zifferblätter, andere Vollbild-Apps (die ihr durch Weiterwischen erscheinen lasst), Benachrichtungseinstellungen, Always-On-Einstellungen, Kalender und mehr kinderleicht konfigurieren. Nach wenigen Minuten seid ihr dann einsatzbereit, und die Uhr steht zu eurer Verfügung. Natürlich muss man sich zuerst einmal durch die ganzen Möglichkeiten der Watch wühlen, und auf Wunsch könnt ihr auch ein mobvoi-Konto anlegen, um eure Daten zusätzlich zu sichern – das bleibt euch überlassen.
Über Wear OS by Google
Als führende Smartwatch-Plattform von Google verwundert es nicht, dass sowohl Bedienung wie auch Funktionsumfang der TicWatch Pro 3 Ultra nichts vermissen lassen. In den Einstellungen könnt ihr aus über 30 vorinstallierten Zifferblättern auswählen, und wem das nicht reicht, dafür gibt es den Google Play Store am Handgelenk. Sowohl kostenpflichtige wie auch kostenlose Zifferblätter könnt ihr dann unkompliziert herunterladen, und genauso verhält es sich mit den Apps. Die Anzeige auf dem Display reagiert ähnlich wie beim Smartphone: Von oben nach unten wischen bringt euch zu den Einstellungen.
Wischt ihr von unten nach oben, seht ihr die letzten Benachrichtigungen – wenn es welche gibt, wird das durch einen dezenten Punkt angezeigt. Ihr könnt allerdings (etwa auf eine Signal-Mitteilung) nicht rasch vom Handgelenk aus antworten, die Benachrichtigungen sind rein zum Lesen gedacht. Mit Wischen von links nach rechts kommt ihr zum Google Assistant mit all seinen Fähigkeiten, und wischt ihr vom rechten Rand nach links, blättert ihr durch die Vollbild-Apps, die (und deren Reihenfolge) ihr zuvor definiert habt. Somit bietet die TicWatch Pro 3 Ultra alles, was eine aktuelle Smartwatch bieten kann – super!
Im Alltag: Verlässliche Begleitung
Was kann man alles sagen? Die TicWatch Pro 3 Ultra ist auf jeden Fall super verarbeitet, hält auch stärkere Stöße problemlos aus und schmiegt sich gut an euer Handgelenk. Neben dem Komfort gibt es auch keine Probleme an der Benachrichtigungsfront – alle Benachrichtigungen (egal von welchen Apps) kommen perfekt, rasch und gut lesbar auf euer Handgelenk. Ihr könnt zwar nur lesen und keine Aktion von der Watch aus setzen, aber sie tut das, was sie soll. Die Akkulaufzeit ist sehr gut im Normalmodus, da kommt ihr locker über zwei volle Tage – die 45 Tage im Essential-Modus konnte ich mangels Zeit nicht testen.
Egal, ob ihr Spotify, Google Pay oder Maps verwendet, die Smartwatch lässt euch nicht hängen. Sofern ihr euer Mobiltelefon in der Reichweite habt, kann die TicWatch Pro 3 Ultra auch aufs Internet zugreifen, was euch ein Hands-Free-Erlebnis bei der Navigation, beim Bezahlen und mehr ermöglicht. Dabei lässt euch das Gerät die völlige Freiheit darüber, was ihr nutzen wollt und was nicht – das empfinde ich als sehr angenehm. Anstatt euch ständig mit einer Anmeldung zu einem Dienst oder Ähnlichem zu plagen, hält sich die Uhr dezent im Hintergrund, nachdem ihr alles auf euch eingestellt und konfiguriert habt.
Das bietet die TicWatch Pro 3 Ultra
Möglichkeiten zur Nutzung gibt es jedenfalls einige. Denn die TicWatch Pro 3 Ultra kommt mit sogenannten TicApps, die vorinstalliert sind. Dazu zählen etwa TicAtmung, TicAufnahme, TicBlutsauerstoff, TicCare, TicGesundheit, TicLärm, TicPuls, TicSchlaf, TicÜbung (also Sport mit über 100 Übungen von Schwimmen, Laufen bis zu HIIT) sowie TicZen, neben all den anderen Apps wie Timer, Übersetzer, Google Fit, Spotify und mehr. Der Name ist jedenfalls Programm, und ihr könnt damit Aufnahmen erstellen, euren Blutsauerstoff messen, euren Puls sowie euer Schlafverhalten checken oder ein Training starten, nachdem ihr euch in TicCare Gesundheitsziele gesetzt habt.
Ja, es sind manche Apps doppelt vorhanden, etwa TicPuls konkurriert mit dem Herzfrequenz-Feature von Google Fit. Das ist aber nichts Neues und auch bei Smartphones der de-facto-Standard, daher gibt es keine Abzüge für das TicWatch Pro 3 Ultra. Neben dem Check eurer derzeitigen geistigen Ermüdung und der Herzfrequenzvariabilität versucht die Uhr nach Leibeskräften, für eure Gesundheit und Sicherheit zu sorgen. Apropos Sicherheit: Zum Zeitpunkt des Tests (Ende Jänner 2022) steht die Smartwatch auf Android-Version 9, und das Sicherheitsupdate der Uhr datiert vom 5. August 2021. Kommt da noch ein Update?
Die Technik der TicWatch Pro 3 Ultra
Die Abmessungen dieser Smartwatch betragen laut der offiziellen Produktwebsite 47 x 48 x 12,3 mm bei einem Gewicht von 41 Gramm. Das Testgerät kam in Schwarz inklusive einem braunen 22 mm-Armband in Lederoptik. Im Inneren sind ein Qualcomm Snapdragon Wear 4100-Prozessor mit 1 GB Arbeitsspeicher verbaut, und Speicherplatz gibt es 8 GB. Der 1,4 Zoll große AMOLED-Bildschirm löst mit 454 x 454 Bildpunkten auf (326 ppi), und ihr könnt bei den Verbindungsmöglichkeiten zwischen Bluetooth 5.0 und WLAN 802.11b/g/n (2,4 GHz-Netzwerke) wählen.
Ansonsten sind alle Sensoren wie Beschleunigungsmesser, Gyrosensor, HD PPG-Herzfrequenzsensor, SpO2-Sensor und ein Barometer mit von der Partie, die man von einer Smartwatch erwartet. Die Batteriekapazität beträgt 577 mAh und hält bis zu drei Tage (Normaler Modus) beziehungsweise 45 Tage (Wesentlicher Modus) durch, beides sind für die gebotene Funktionalität nichts weniger als Traumwerte. Apropos Durchhaltevermögen, die TicWatch Pro 3 Ultra ist nach IP68 geschützt, das heißt, ihr könnt die Smartwatch beruhigt auch zum Schwimmen mitnehmen, diesem Gerät passiert im Wasser nichts.
Fazit: Anwärter auf den Android-Thron
Die große Innovation mit dem stromsparenden Digital-Display macht die TicWatch Pro 3 Ultra so richtig interessant. Es ist nämlich endlich mal ein „Stromsparmodus“, der euch trotzdem wichtige Infos liefert – und die Akkulaufzeit von bis zu 45 Tagen in diesem „Wesentlichen Modus“ ist richtig stark. Selbst im Normalbetrieb kommt ihr bis zu drei Tage aus, die Ausdauer ist auf jeden Fall lobenswert! Schade finde ich allerdings, dass man keine Antworten vom Handgelenk aus schreiben kann und dass gewisse Interaktionen ein bisschen zu ruckeln scheinen. Doch das ist zweifelsohne Jammern auf hohem Niveau!
Es gibt Sensoren zuhauf (SpO2, Herzfrequenz, Barometer etc.), eine Unzahl an Optionen (Zifferblätter, über 100 Trainingsmodi, Schlafmessung etc.) und Tipps sowie Benachrichtigungen nebst vorinstallierten Apps, die euch auf Wunsch das Leben ein wenig leichter machen. Vor allem Trainingsbegeisterte, aber auch Vielbeschäftigte können durch diese Smartwatch prima entlastet beziehungsweise unterstützt werden. Das Tracking funktioniert zeigt euch schöne Verläufe an, die Bedienung läuft reibungslos: Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man die TicWatch Pro 3 Ultra als eine der besten Optionen für Android-Smartphones bezeichnet!