Anker 535 PowerHouse Test: Gerüstet für den Blackout?
Im Anbetracht einer unsicheren Energieversorgung aber auch der immer reizvolleren Möglichkeit die Ferien in einem Campingbus zu verbringen, brachte Anker vor einigen Wochen mit dem Anker 535 PowerHouse die Antwort auf einen drohenden Blackout für verhältnismäßig kleines Geld auf den Markt. Was ich von der Powerstation halte, erfahrt ihr in meinem Anker 535 PowerHouse Test.
Unboxing und erster Eindruck
Beim ersten Aufheben der Schachtel war ich gleich mal von dem Gewicht überrascht. Das Gerät bringt nämlich rund 7,5kg auf die Waage und ist deshalb wohl kaum etwas für einen Wanderurlaub. Bei einem Campingurlaub sieht das ganze schon anders aus. Insbesondere wenn man beispielsweise einen Roadtrip plant und auch ein Solar-Panel hat, mit dem man das PowerHouse auch wieder aufladen kann. Alles wirkt hochwertig verarbeitet und man hat hier nicht das Gefühl, dass man mit einem falschen Handgriff irgendwas unabsichtlich zerstören könnte. Anker wirbt auch mit einem stoßsicherem Design – das ich allerdings nicht auf die Probe gestellt habe. Anker gewährt allerdings 5-Jahre Garantie – das macht man als Hersteller wohl kaum, wenn man nicht von der Qualität überzeugt ist.
Ansonsten gibt es keine großen Auffälligkeiten zu berichten. Auf der Seite sind ordentliche Lüftungsschlitze, an der oberen Seite ein Henkel zum Tragen, auf der Unterseite befinden sich zwei Anti-Rutschstreifen und an der Vorderseite sind die Anschlüsse sowie ein Display zu finden. Die Ladebuchse fürs Aufladen mit einem Solarpanel oder beispielsweide der Steckdose befindet sich auf der Rückseite (gemeinsam mit dem Hinweis, dass man vor dem ersten Gebrauch das Gerät voll aufladen soll.
Hier ein kurzes Unboxing-Video:
Inbetriebnahme
Wer mich kennt, weiß, dass es für mich sehr wichtig ist, dass ich ein Gerät im besten Fall direkt einschalten und verwenden kann. Im Zweifelsfall ziehe ich eine Bedienungsanleitung zu Rate, ich bevorzuge es aber, dass das Gerät so selbsterklärend ist, dass dies nicht nötig ist. Bei der Anker 535 PowerHouse ist das genau so der Fall! Es gilt nur einen Hinweis zu beachten, bevor es losgeht: vor dem ersten Gebrauch, soll man das Gerät mal voll aufladen. Ich habe das über eine normale Steckdose gemacht (wäre aber auch über einen Autoanzünder oder ein Solar-Panel möglich). Die Lademöglichkeiten dafür sind im Lieferumfang enthalten. Auf der Vorderseite am Display sieht man auch, wielange das Aufladen noch dauert, wodurch man abschätzen kann, wann es endlich losgehen kann.
Perfekte Symbiose
Besonders interessant sind die PowerHouses von Anker mit dem passenden Solar-Ladegerät: Das handlich zusammenklappbare Anker SolarPower 3-Port 100W ist ab dem 10. Juni für 299,99 Euro erhältlich und eine ideale Ergänzung auf jedem Camping-Trip. Die drei Solarmodule sind besonders widerstandsfähig und haben durch ihren besonderen Aufbau mit monokristallinen Zellen einen 1,5-fach höheren Wandlungsgrad (23 Prozent) als vergleichbare Geräte. So lässt sich das Anker 535 PowerHouse in viereinhalb Stunden.
Der Praxistest
Da Anker immer wieder auf Sujets den Camping-Urlaub als perfektes Einsatzszenario ins Spiel bringt, habe ich mir auch besonders diesen Anwendungsfall angeschaut. Damit wir hier nichts falschen machen, habe ich auch gleich mal die Warnhinweise studiert und siehe da, man darf das Gerät nur im Temperaturbereich von 0-40°C lagern. Insofern sollte man sehr vorsichtig sein, das Gerät wie auf manchen Sujets abgebildet vor ein Solar-Panel in die pralle Sonne zu stellen, denn dann erreichen wir ob der schwarzen Displayfarbe garantiert den kritischen Temperaturbereich. Hinweis: Stellt in so einem Fall das PowerHouse definitiv in den Schatten hinter das Solarpanel oder unter einen Schirm. Selbes gilt für Regen – da dieser ebenfalls kritisch für das Gerät ist, solltet ihr im Falle eines schnellen Regengusses das Gerät möglichst schnell ins Trockene bringen. Das letzte mögliche Eintrittstor für Probleme mit dem Gerät sind für mich die Lüftungsschlitze auf der Seite. Diese sind so breit, dass leicht ein Strohhalm oder ein Insekt reinkommen und so Schäden verursachen könnte. Also auch hier das Gerät idealerweise nicht direkt am Boden abstellen, sondern auf einem Tisch oder einer anderen Erhöhung, damit vor allem krabbelnde Insekten eine weitere Hürde zu überwinden haben.
Abseits davon habe ich keinerlei Probleme mit dem Gerät gehabt. Auch den Umstand, dass manche Nutzer:innen im Netz ein Rückwärtsladen – hier steckt man ein Gerät (z.b. ein iPad) zum Laden an, während das Gerät selbst geladen wird – festgestellt haben, konnte ich mit angestecktem Highend-Smartphone nicht nachstellen. Dabei soll es zum Problem kommen, dass das PowerHouse dann Strom von der Steckdose und vom angesteckten Gerät abzapft, um den eingebauten Akku zu laden. Ich habe beispielsweise den Laptop im Netzbetrieb und mein Smartphone zum Laden angehängt und das PowerHouse musste nichtmal den Lüfter aktivieren. Wobei man hier auch noch wesentlich mehr Geräte zugleich anstecken könnte – es gibt immerhin einen Autoladeanschluss, einen USB-C-Port, 3 USB-A-Ports und zwei Steckdosen. Ebenfalls für ein Outdoor-Adventure vielleicht mal interessant ist das eingebaute Licht, das im Notfall auch als SOS-Signallicht verwendet werden kann.
Wer gerade keine Möglichkeit hat, das PowerHouse wieder aufzuladen, kann die Laufzeit mit dem Stromsparmodus erweitern. Bitte beachtet, dass das Anker 535 PowerHouse nur Geräte mit einer Nennleistung von weniger als 500W unterstützt. Bei Haartrocknern, Toastern, Mikrowellen etc. solltet ihr also vorsichtig sein. Abseits davon finde ich die Tatsache spannend, dass Anker die PowerStation mit einer Garantie von 5 Jahren ausstattet – das macht man nur, wenn man von der Qualität des Produktes überzeugt ist.
Anker 535 PowerHouse Test-Fazit
Anker hat mit dem 535 PowerHouse ein Mittelklassemodell für Outdoor-Adventures oder eine kurze Blackout-Situation auf den Markt gebracht, die nicht nur via Steckdose, sondern auch via Solar Panel wieder aufgeladen werden kann. Mit dabei ein Energiesparmodus, eine sehr hell scheinende Lampe, die zugleich als SOS-Notsignal dienen kann sowie verschiedene Anschlüsse, um möglichst viele unterschiedliche Gerät laden zu können sowie eine Lithium-Eisen-Phosphat Batterie, die laut Anker 3.000 Ladezyklen überlebt und damit der Konkurrenz in der Preisklasse um den Faktor 6 überlegen ist.
Es gibt noch das ein oder andere Potenzial wie zum Beispiel einen besseren Schutz gegen Insekten, die in das Innere der PowerStation vordringen können oder einen besseren Wärme-/Regenschutz, um das Gerät auch wirklich Outdoor gut verwenden zu können. Für die Blackoutvorsorge in den eigenen vier Wänden sind diese Mankos allerdings hinfällig und so sehe ich hier wirklich dieses Einsatzgebiet als das aktuell bessere Szenario. Wer weniger oder mehr Power benötigt, kann zum entsprechend kleineren Bruder (Anker 521) oder die große Schwester (Anker 757) greifen.
Zitat: “So lässt sich das Anker 535 PowerHouse in viereinhalb Stunden.” (laden)