Animal Crossing: New Horizons Test (Switch): Der süßeste Urlaub
Mit Animal Crossing: New Horizons kommt eine tägliche Ablenkung für eure Nintendo Switch. Was euch in diesem Game erwartet, lest ihr im Review!
Über die Animal Crossing-Reihe
Das Spielprinzip der Spielereihe ist seit 2001 so gut wie unverändert. In Animal Crossing übernehmt ihr die Kontrolle über eine Spielfigur, die in eine Siedlung einzieht. Meist bekommt ihr früh im Spiel vom Tanuki Tom Nook ein Haus gestellt, und natürlich kostet das Geld – Animal Crossing verwendet als Währung Sternis. Um an diese begehrten Sternis zu kommen, gilt es, kleinere Tätigkeiten und Gefälligkeiten in der Siedlung durchzuführen. So lernt ihr eure Nachbartiere besser kennen und kommt binnen ein paar Tagen an eine Vielzahl von Sternis.
Tom Nook ist dabei sehr geduldig: Er verlangt keine Zinsen und eine Frist, innerhalb ihr die Schulden zurückzahlen müsst, gibt es ebenfalls nicht. Wer den Kredit abbezahlt, kann im Anschluss das eigene Haus vergrößern und aufstocken. Die Tätigkeiten umfassen etwa Fischen, Insekten sammeln, Fossilien ausgraben und Früchte verkaufen. Jedes Animal Crossing läuft dabei in Echtzeit ab: 24 Stunden im Leben sind auch 24 Stunden im Spiel. Saisonale Events und Feste, die nur an bestimmten Tagen oder Uhrzeiten stattfinden, sind mit von der Partie.
Eure ersten Schritte
In Animal Crossing: New Horizons ist der Anfang sehr gemütlich. Ihr beginnt mit der Charaktererstellung, die sich wie gewohnt als äußerst süß präsentiert. Binnen Minuten habt ihr ein Insel-Layout gewählt und dann geht es schon darum, ein Zelt aufzustellen. Ihr dürft auch die Zelte eurer zufällig ausgewählten Nachbarn positionieren, und schon bald steigt ihr zum Inselsprecher beziehungsweise zur Inselsprecherin auf. Dabei bietet das Spiel ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren aus einigen Vorgängern – für Fans ein wahrer Genuss!
Anfangs könnt ihr euch nur auf einem kleinen Teil der Insel bewegen, bis ihr den Sprungstab bekommt. So könnt ihr euch über die Flüsse schwingen und andere Materialien besorgen beziehungsweise eure eigene Insel noch besser erforschen. In Animal Crossing: New Horizons sind die ersten Tage noch eher beschränkt, da ihr immer wieder an gewisse Grenzen stößt. Doch mit Geduld und regelmäßigem Spielen könnt ihr rasch fortschreiten, es gilt einfach, dranzubleiben und Aufgaben zu erledigen. Übrigens: Boni, wenn ihr Pocket Camp gespielt habt, gibt es ebenso!
Eine Vielzahl von Mechanismen
In Animal Crossing: New Horizons gibt es nämlich nicht nur Sternis zu sammeln, sondern auch sogenannte Nook-Meilen. Sie bekommt ihr als eine Art Treuebonus, wenn ihr wiederkehrende Aufgaben erledigt. Beispielsweise bekommt ihr Meilen dafür, dass ihr Schiffsbrüchigen weiterhelft, Materialien sammelt oder Insekten fängt. So wie aus den vorigen Teilen bekannt gibt es auch hier wieder ein Museum, das die Eule Eugen führt. Bei ihm könnt ihr so gut wie alles abgeben und danach wieder ansehen. Was sich der neue Titel von Breath of the Wild abgeschaut hat, ist, dass sämtliche Werkzeuge zu Bruch gehen können.
Daher müsst ihr gerade an den ersten Tagen immer wieder an die Werkbank, damit ihr stets funktionstüchtige Werkzeuge in den Händen haltet. Dort lassen sich aber nicht nur Äxte, Angeln, Kescher und Schaufeln herstellen – wer von Tom Nook ein paar Rezepte ergattert, dem stehen viele Türen offen. Dabei schaltet ihr auch manches frei, indem ihr einfach spielt: Nach dem ersten Wespenstich (ja, Wespennester sind wieder mit von der Partie) sind eure Nachbarn äußerst hilfsbereit und geben euch beispielsweise die Information, wie man Medizin herstellt.
Immer wieder was zu tun
Ihr dürft mittels NookPhone – einem Smartphone in Animal Crossing: New Horizons – euren Fortschritt im Auge behalten. Doch nicht nur dies, ihr dürft auch eure Nintendo Switch Online-App mit dem Spiel verknüpfen. So dürft ihr Designs von den Vorgängern übernehmen, ihr könnt auch beste Freunde definieren und eine Übersicht über eure derzeitigen BewohnerInnen auf eurer Insel erhalten. Habt ihr die ersten Tage hinter euch gebracht, bekommt ihr immer mehr Tätigkeiten, die euch ermöglicht werden.
Auch in Animal Crossing: New Horizons ist es nicht damit getan, euren ersten Kredit bei Tom Nook in Nook-Meilen zurückzuzahlen. Denn immerhin kostet der Umzug auf die Insel samt der Grundausrüstung etwas, und Tom Nook will dafür entlohnt werden. Der findige Tanuki findet immer wieder etwas, was euch gefallen könnte, und nach einigen Tagen sieht eure Insel weitaus weiterentwickelter aus, als sie es noch am ersten Betreten gewesen ist. Auch hier gilt wieder: Wer täglich spielt und Aufgaben erfüllt, kann wie üblich die allermeisten Erfolge feiern.
Mehrspieler? Mit von der Partie
Genauso wie schlechte Wortwitze ist auch eine Art des Mehrspielermodus mit an Bord. Auf einer Nintendo Switch wird vom ersten Spieleraccount, der ein Spiel in Animal Crossing: New Horizons startet, eine Insel angelegt. Weitere Spieleraccounts können dann keine eigene Insel erstellen – sie können dann quasi als MitspielerInnen auf der selben Insel tätig werden. Auf der offiziellen Website des Spiels könnt ihr euch übrigens einen Eindruck dssen machen, was euch insgesamt im Game erwartet. Online dürft ihr via Nintendo Switch Online-Smartphone-App mit anderen chatten und die Dodo-Codes austauschen. So müsst ihr keine Freunde sein, und könnt trotzdem die Insel des jeweils anderen Charakters besuchen.
Freundschaften schließen ist ebenso möglich, so dürft ihr ganz Nintendo-typisch wie in Mario Kart Tour Freundescodes austauschen. Es ist dann nach Freischaltung des Flughafens möglich, die Inseln eurer Freunde zu besuchen, diese zu euch einladen oder auf eine Überraschungsreise gehen. Dabei könnt ihr natürlich die eine oder andere Inspiration mit nach Hause nehmen. Wenn ihr allerdings nur Nachrichten an eure Nachbarn (oder euer Zukunfts-Ich) senden wollt, ist dies gegen geringes Entgelt natürlich möglich. Schade ist, dass der Online-Modus etwas umständlich geraten ist und es Zeit kostet, bis Besucher tatsächlich angekommen sind.
Die Technik von Animal Crossing: New Horizons
Die Optik des Spiels ist etwas, was sofort positiv ins Auge sticht. Der Wind rauscht durch die Laubbäume, die Sonne glitzert im Wasser, und generell sind die Umwelteffekte grandios. Die Animationen von Animal Crossing: New Horizons verdienen das Prädikat „sehr gut“: Bekannte wie auch neue Effekte werden mit viel grafischem Beiwerk präsentiert und zaubern euch jederzeit wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Die Grafik reicht dabei von süß bis hin zu unglaublich liebenswert – Fans der Reihe werden hier immer wieder überrascht. Schon alleine das Museum ist ein absoluter Hingucker, genauso wie Fell-Texturen und andere Effekte.
Der Sound des Spiels steht der Optik dabei in nichts nach. Windrauschen, Wasserplätschern, sogar das Zirpen von Insekten macht insbesondere beim Spiel über eine Soundanlage richtig Spaß. Die Akustik untermalt das Geschehen perfekt, die Hintergrundmusik wirkt beruhigend bis entspannend, während die ausgeklügelte Soundkulisse euch wirklich glauben lässt, dass ihr auf einer einsamen Insel seid. Alles in allem kann man Animal Crossing: New Horizons technisch keinen Vorwurf machen, außer der Präzision beim Fischen – die Angel beim ersten Mal richtig auswerfen klappt längst nicht in jedem Fall.
Die ideale Ablenkung für fast alle GamerInnen
Animal Crossing: New Horizons ist eine willkommene Abwechslung zum stressigen Alltag. Hier lädt so gut wie alles zum Entspannen und Abschalten ein, die Soundeffekte sprühen nur so vor Freude und die Animationen reichen von süß bis hin zu absolut liebenswert. Dadurch, dass mehrere SpielerInnen auf der selben Insel verweilen dürfen, entstehen auf jeden Fall Berührungspunkte! Das Einzige, was man dem Spiel überhaupt vorwerfen könnte, ist, dass es in den ersten Tagen äußerst gemächlich zugeht und die Suchtgefahr erst mit der Zeit kommt. Auch der Online-Modus ist Nintendo-typisch eher umständlich geraten und ladezeitenintensiv.
Wie soll man ein Spiel nach wenigen Tagen bewerten, das davon lebt, dass man es über das gesamte Jahr spielt? Die Frühlingsaison sieht einfach traumhaft aus und lädt dank der hervorragenden Präsentation durchaus zum längeren Verweilen ein. Animal Crossing: New Horizons ist eine ideale Zuflucht für Zeiten, in denen ihr länger in einem Game versinken wollt. Wenn ihr nur im Geringsten etwas mit dem Gameplay anfangen könnt, das euch bewusst langsam fortschreiten lässt, dann gibt es hier eine absolute Empfehlung. Die Aufgaben lösen sich wie von selbst, und ich freue mich jeden Tag wieder auf eine weitere Runde Animal Crossing: New Horizons.