Anker soundcore Motion X600 Test: Bereit für die große portable Klangbühne?
Guter Sound, egal, wo ihr seid? Mit dem soundcore Motion X600 erwartet euch genau das. Alles Wichtige lest ihr in unserem Test!
Über den soundcore Motion X600
Der Hersteller selbst beschreibt auf der offiziellen Website des Produkts das Wesentliche. So zeichnen den soundcore Motion X600 mehrere Dinge aus, etwa sein immersives Spatial Audio-System mit fünf Treibern und Verstärkern – diese sollen euch geradezu mit Sound umhüllen. Die Leistung liegt bei 50 Watt, was für jeden Raum ausreicht, und als mobiler Lautsprecher ist das Gerät natürlich mühelos transportierbar. So wie beim kleinen Bruder, dem X500, ist nämlich auch hier der Tragegriff Teil des Produkts – so sieht praktisches Design aus! Bis zu zwölf Stunden Akkulaufzeit werden versprochen, halt wenn ihr keinen Bassverstärker nutzt und auf 1/4 der Lautstärke bleibt.
Keine Kompromisse hingegen gibt es jedoch beim Wasserschutz, denn dank IPX7-Rating ist das Gerät gegen Spritzwasser bestens geschützt. Nur untertauchen sollte der Speaker nicht, da übernimmt der Hersteller dann keine Garantie mehr. Der soundcore Motion X600 unterstützt Hi-Res Audio, bietet die Möglichkeit über einen AUX-Anschluss, eure Musik auch kabelgebunden wiederzugeben, und zudem verfügt das Produkt auch über ein eingebautes Mikrofon. Einen Sprachassistenten per se bietet das Teil nicht, aber ihr könnt den Speaker auch locker als Freisprecheinrichtung verwenden – das ist praktisch! Packen wir den Lautsprecher doch erst einmal aus:
Der erste Eindruck
Steht der soundcore Motion X600 einfach da, so sieht er ein bisschen wie eine breite Tech-Handtasche aus. Dafür ist der Tragegriff aus kühlen Aluminium verantwortlich, der nicht nur wertig wirkt, sondern auch äußerst stabil seine Funktion erfüllt. Beim Hochheben und Tragen habt ihr das Gefühl, dass der Speaker wie aus einem Guss wirkt – da wackelt oder bewegt sich absolut nichts. Unter dem Griff seht ihr die Bedienleiste mit sieben Knöpfen: Standby, Bluetooth, Raumklang, Bassverstärkung, Leiser, Play/Pause und Lauter sind von links nach rechts verbaut. Mittendrin befindet sich ein Lautsprechergitter, dahinter verbirgt sich ein Speaker, den ihr mittels Raumklang-Knopf hinzuschalten könnt.
Alles in allem wirkt das Gerät ziemlich kühl und wertig – da gibt es nichts auszusetzen. Der große Klangkörper besteht komplett aus einem Aluminiumgeflecht in 3D-Optik, das einerseits markant aussieht und andererseits ein industrielles Flair versprüht. Die Rückseite des Produkts ist ein Rücken mit einem Gitter für tiefe Töne, und im unteren Sechstel befindet sich eine Gummiabdeckung. Sie schützt die USB-C-Buchse, die ihr zum Aufladen des soundcore Motion X600 verwendet. Von Anfang an kann die solide Verarbeitungsqualität überzeugen, doch wie klingt der Speaker überhaupt? Also schalten wir das Teil mal ein und verbinden ein Gerät unserer Wahl damit!
soundcore Motion X600: Der Klang
Das Testen eines Lautsprechers macht immer besonders Spaß, da man dabei „gezwungen“ wird, alte und neue Musik darüber abzuspielen. Direktvergleiche, sofern möglich, eröffnen dann oft ganz neue Sichtweisen. Zum Zeitpunkt des Testberichts wurde somit der soundcore Motion X600 gleichzeitig mit dem X500 verwendet, und da merkt man den Unterschied zwischen drei respektive fünf Treibern und 40 respektive 50 Watt. Can’t Feel My Face von Dylan beispielsweise klingt, als würdet ihr mittendrin sitzen. Die Stimme nimmt den Raum vor euch ein, der Bass bewegt sich im Hintergrund – das ist beim 500er-Modell anders, da wird mehr vermischt und verstärkt.
Das Gleiche lässt sich auch bei temporeicheren Nummern beobachten, etwa Shivers von Ed Sheeran. Während beim Motion X500 der Klang in Ordnung ist, aber der Bass etwas zu schwimmen scheint, glänzt der soundcore Motion X600 geradezu im Direktvergleich. Ganz fein, ausgeglichen und nuanciert bringt er das Stück rüber, und da muss der kleinere Speaker der beiden ganz schön kaschieren. Rein klanglich wirkt der 500er so, als wäre er basslastiger, aber auch nur, weil er damit alles andere übertüncht – der 600er-Lautsprecher bleibt stets warm, vollmundig und kohärenter auf der Soundbühne. Das macht richtig Spaß!
Über die soundcore-App
Dank der soundcore-App dürft ihr die Firmware eures Speakers auf den neuesten Stand bringen. Zum Testzeitpunkt im Februar 2024 war dies die Firmware-Version 3.3.2, und im Testzeitraum gab es absolut keine Probleme mit dem Produkt. In der App dürft ihr neben dem aktuellen Akkustand auch die Lautstärke des Geräts einsehen, Letztere lässt sich mit einem Fingerwischen anpassen. Ein Play/Pause-Knopf ist ebenfalls mit von der Partie so wie ein Equalizer, den ihr entweder in fünf Voreinstellungen (soundcore Signature, Extra-Bass, Stimme, Höhenanhebung und Ausgeglichen) verwenden oder selber völlig frei konfigurieren dürft. Wer will, kann sich auch mit dem Vollband beschäftigen, da geht es schon richtig ins Detail.
Dann gibt es noch die weiteren Einstellungen, und eine der wichtigsten Dinge zum Abschalten ist meiner Meinung nach die Sprachausgabe. Wenn ihr diesen Punkt deaktiviert, bleibt der Speaker bei allen Interaktionen stumm und spielt nur die Musik ab, die ihr ihm vorgebt – keine Verbindungstöne, kein Ton beim Starten et cetera. Zudem dürft ihr die Helligkeit der Tastenbeleuchtung (Aus/Niedrig/Mittel/Hoch) einstellen, eine Zeit bis zur automatischen Abschaltung definieren und online auch das Benutzerhandbuch zum Produkt einsehen. Ihr seht also schon: Notwendig ist die App nicht, aber für gewisse Dinge – oder zumindest einmalig – würde ich sie definitiv empfehlen. Denn sie ist wirklich aufgeräumt und daher als gute Ergänzung zum Speaker zu sehen! Widmen wir uns nun dem Raumklang-Feature.
Zum Spatial Audio-Feature
Was den soundcore Motion X600 auszeichnet, ist zweifelsohne sein Spatial Audio-Merkmal. Doch ist das wirklich Surround? Da ihr den Lautsprecher via Bluetooth bespielt, natürlich nicht – Dolby Atmos und Konsorten dürft ihr euch da nicht erwarten. Aber der Trick ist schon ganz fein: Indem ihr den Knopf drückt, aktiviert ihr einfach den aufwärts gerichteten Treiber. Er konzentriert sich auf Höhen und auch Tiefen, und macht nichts anders, als einfach ein wenig Sound nach oben zu feuern. In Innenräumen kommt so rasch eine weitaus breitere Klangbühne zustande, als man einem einzelnen Gerät zutrauen würde. Schaltet ihr das Feature dann ab, bemerkt ihr den drastischen Unterschied, und schaltet es im Anschluss schnell wieder ein.
Da Spatial Audio bei diesem Produkt so vorzüglich funktioniert und für eine tatsächlich hörbare Verbesserung sorgt, fragt man sich, warum es eine Option ist und nicht der Standard. Meine Vermutung: Das wird in den kommenden Produkten wohl auch so sein! Man muss allerdings erwähnen, dass sich diese Klangbühne tatsächlich nur in Innenräumen wohl fühlt – draußen unter freiem Himmel verliert sich das Ganze wieder rasch. Dazu kommt, dass der soundcore Motion X600 insgesamt weicher abgestimmt ist und weitaus nicht so basslastig ist wie etwa der kleine X500. Ob das dann eurem Nutzungsverhalten und dem eigenen Hörgeschmack entgegen kommt, müsst ihr für euch selbst entscheiden.
Auch als Duo zu haben
Die Klangbühne erweitert sich natürlich, wenn ihr ein zweites Gerät der gleichen Machart verbindet. Denn dann werden die beiden soundcore Motion X600-Produkte zu einem Stereopaar, das haut dann schon ordentlich rein. Mit anderen Produkten wie etwa dem Motion+ oder einem X500 ist dieser Speaker allerdings nicht kompatibel, mit bestehenden Lautsprechern anderer Machart könnt ihr ihn somit nicht einfach so kombinieren. Übrigens hat der Tausendsassa auch ein Mikrofon im Inneren, das bedeutet, ihr könnt den Outdoor-Speaker auch problemlos als Freisprechanlage verwenden. Das heißt, wenn ihr kein Problem damit habt, dass euer Gespräch öffentlich ist, ist die Konfiguration dafür eine Sache von zwei Tippern auf eurem Smartphone!
Besonders cool finde ich, dass das Gerät unauffällig und doch performant ist. Denn egal, ob ihr euch mit der soundcore-App auseinandersetzen wollt, das Stereo-Feature nutzen oder das Produkt einfach als Bluetooth-Speaker ohne Firlefanz verwenden möchtet, der soundcore Motion X600 erfüllt seine Aufgabe mit Bravour. Die angegebene Laufzeit von bis zu zwölf Stunden ist dabei mit Einschränkungen erreichbar, im tatsächlichen Alltagsgebrauch kann man eher mit zehn Stunden Laufzeit rechnen. Denn es hängt von so vielen Faktoren ab (Lautstärke, Bass Boost, LDAC-Format oder nicht?), dass man sowieso keine pauschale Aussage treffen kann. Aber das Gerät tut, was es soll, sieht dabei edel aus und liefert euch überzeugenden Sound!
soundcore X600 Motion: Die Technik
Damit das auch wie gewünscht funktioniert, braucht es eine Vielzahl von passenden Komponenten. Den Anfang hierbei machen die fünf Treiber und Verstärker, sie decken die gesamte Front ab. Gemeinsam sorgen sie für 50 Watt starken Sound, und der Hersteller verspricht bis zu zwölf Stunden Wiedergabeleistung am Stück. Zudem ist ein Spritzwasserschutz nach IPX7-Rating mit an Bord, selbst Regen kann dem soundcore X600 Motion nichts anhaben. Ein High-End-DSP (digitaler Signalprozessor) ist im Gerät verbaut und ist für den guten Klang verantwortlich. AUX-IN kann ebenso verwendet werden wie LDAC (rein unter Android) für Übertragungsraten von bis zu 990 kbps. Geladen ist das Produkt in etwa vier bis sechs Stunden, je nach verwendetem Ladegerät.
Das Fazit zum Lautsprecher
In der Welt der tragbaren Speaker ist jedes erschienene Produkt immer irgendwo ein Kompromiss. Mal geht ein Feature zu Lasten der Mobilität, des Sounds, der Akkulaufzeit oder der Bedienung. Im Falle des soundcore Motion X600 erwartet euch aber ein ganz schöner Allrounder, der überall sehr gut abschneidet und nirgends wirklich eine Schwäche aufweist. Denn sowohl Portabilität, die Ausdauer, Verarbeitungsqualität sowie der Sound werden hier gut gelöst. Der integrierte Tragegriff ist formschön und praktikabel zugleich, die zehn Stunden Laufzeit im Alltag sind ebenfalls in Ordnung. Was die Verarbeitungsqualität angeht, so kann ich dem Gerät nur Höchstnoten attestieren – der Premium-Look übersetzt sich in ganz starke industrielle Haptik. Auch beim Sound bin ich beeindruckt, die fünf Treiber leisten bei der Trennung der jeweiligen Noten ganz schön saubere Arbeit.
Das Sahnehäubchen ist dann das IPX7-Rating beim Wasserschutz, also auch neben dem Pool kann das Produkt problemlos arbeiten – Spritzer sind gar kein Thema. Kritik ist eher spärlich gesät: Ich frage mich nur laut, warum das Spatial Audio-Feature eine Option ist, wenn es (der Qualität nach zu urteilen) doch eigentlich der Standard sein müsste. Klanglich muss man sagen, dass das Gerät nur mäßige Basslast wiedergeben kann und Spatial Audio sich im Freien schnell verliert – physikalisch bedingt und doch erwähnenswert. Der Preis von 189,99 Euro ist zwar gesalzen, aber dafür bekommt ihr mit dem soundcore Motion X600 ein äußerst langlebiges und zuverlässiges Produkt. Dadurch, dass es all seine Aufgaben mit Bravour erledigt und nebenher auch noch edel aussieht, kann man eigentlich nur eine Empfehlung aussprechen. Der nächste Sommer kann daher schon gern kommen!