Apple steigt ins Solar-Geschäft ein
Apple hat in den letzten Tagen ein neues Sub-Unternehmen namens Apple Energy LLC gegründet, das offiziell in Delaware registriert ist, aber von Cupertino (dem Hauptsitz von Apple) aus geleitet wird. Das neue Unternehmen konzentriert sich ausschließlich darauf, den Überschuss der Solarfarmen in Cupertino und Nevada zu verkaufen.
Apple hat noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, den Fokus auf Umweltschutz und erneuerbare Energien zu legen. Der Konzern hat schon einiges an Expertise in Sachen Energie angesammelt, so ist es keine Überraschung, dass Solarenergie eine große Rolle im Betrieb spielt. Da die Sonne logischerweise nur am Tag scheint, Energie aber rund um die Uhr gebraucht wird, müssen nun die Energiegewinnung als auch der Verbrauch irgendwie gestaffelt werden.
Überkapazitäten gegen Mittag müssen also mit herkömmlicher Energie “aus der Dose” gegengerechnet werden, wenn es beispielsweise Abend wird oder bewölktes Wetter vorherrschend ist. Normalerweise kann man diese überschüssige Energie nur an Stromanbieter direkt verkaufen, doch Apple will anscheinend einen Schritt weiter gehen. So dürfte das Unternehmen die überschüssige Energie selbst an EndverbraucherInnen verkaufen und so quasi sauberen Strom anbieten wollen.
Da Apple keine Marktanteile im Strombereich verfügt, ist es von der rechtlichen Seite in den USA durchaus möglich, Strom zu verkaufen, da der Konzern alleine keine Chance hat, den Strompreis in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Natürlich steigen dann auch andere Erwartungen mit ins Boot, da vor einiger Zeit schon gerüchteweise vermutet wurde, dass der Konzern aus Cupertino ein Auto mit elektrischem Antrieb basteln will. Doch ob Apple ein salopp getauftes iCar genauso verkaufen könnte wie die iPhones, beschäftigt so manche BranchenkennerInnen bereits einige Nächte lang.
Das neu gegründete Unternehmen hat angekündigt, weltweit mehr als 521 Megawattstunden mittels Solarenergie zu produzieren. Sämtliche Datencenter, die Apple Stores und die internen Büros werden davon gespeist. Bislang kann der Konzern 93 Prozent seines weltweiten Energieverbrauches abedecken, da sind allerdings auch andere Energiegewinnungsarten wie Biogas, Erdwärme und mehr inkludiert. Ein bedeutsamer Einkommensstrom wird diese Sparte voraussichtlich nicht, allerdings ist saubere Energie etwas, an dem mehrere Konzerne mitwirken sollten und wo nicht nur der Profit im Vordergrund steht.
Nur wenige Mitbewerber sind, wenn überhaupt, so freizügig mit den Daten von Energiegewinnung, Recycling und Zulieferer-Audits. Während Kritiker des Konzerns bemängeln, dass diese Seiten und Veröffentlichungen rein dem Marketing dienen, sind Fans davon überzeugt, dass diese Vorgehensweise die einzig richtige ist, um eine Zukunft mit erneuerbaren Energien, fairen Arbeitsbedingungen für alle und einer rundum geschützten Umwelt gestalten zu können. Dafür zahlen wir doch gerne ein bisschen mehr, oder etwa nicht?