Astro Bot Test (PS5): Ein Meisterwerk à la Nintendo
Astro Bot ist im gleichnamigen Titel zurück – nach Astro’s Playroom schickt sich der Roboter an, erneut für Freude und Lachen zu sorgen!
Über Astro Bot
Anstatt wie Astro’s Playroom vorinstalliert auf jeder PS5-Konsole zu landen, ist Astro Bot ein Vollpreisspiel geworden. In diesem brandneuen Spiel erkunden wir sechs ganze Galaxien und über 80 Levels auf der Suche nach Astros verstreuter Crew. Die Reise reicht von üppigen Wäldern, Sandstränden, heißen Vulkanen bis hin zu überraschenderen Orten wie einer riesigen Sanduhr oder dem Baldachin eines singenden Baumes! Um Hilfe bei seiner Mission zu erhalten, kann der Bot über 15 neue Fähigkeiten einsetzen, die einzigartige Spielstile bieten. Wie wir es von einem Astro-Spiel erwarten würden, nutzen diese den DualSense-Controller, sein haptisches Feedback und seine adaptiven Auslöser voll aus, damit wir jeden kleinen Schritt auf der Reise spüren können. Unter den vielen neuen Kräften gibt es jede Menge Möglichkeiten wie einen Riesenschwamm, High-Tech-Handschuhe und mehr.
In Kombination mit verbesserten Astro-Steuerungen bringen diese neuen Kräfte das Astro-Plattform-Erlebnis auf neue Höhen und bleiben gleichzeitig für alle zugänglich. Es gibt auch eine höhere Anzahl der Bösewichte mit über 70 neuen Typen, darunter massive Bosse am Ende jeder Galaxie. Im Trailer sehen wir etwa die tödliche Kobrakönigin Lady Venomara, die in ihrer goldenen Höhle auf uns wartet. Dieses Spiel scheint wirklich ein Liebesbrief zu allem zu sein, was Sony in den letzten 25 Jahren gebaut hat, und die Kombination mit dem fantastischen Plattform-Level-Design von Team Asobi sollte zu einem wirklich besonderen Erlebnis führen. Nach dem Rescue Mission-Spiel und dem höchst beliebten Astro’s Playroom hörte das Studio wohl einmal zu oft, dass es doch „ein vollwertiges Game“ mit dem Protagonisten veröffentlichen solle. Denn das hat das Team Asobi sich wohl zu Herzen genommen!
Von Anfang an mit Vollgas
Denn lange braucht das Spiel nicht, bevor es euch vollkommen einnimmt. Mit Charme, Grafikpracht und jeder Menge Expressivität erinnert der namensgebende Astro Bot an EVE aus WALL•E, und so gut wie jede Animation bekommt die passenden Leucht-Augen dazu. Das macht den Titel nicht nur kindgerecht, sondern appelliert genauso an die Älteren von uns – das Game versprüht geradezu Nostalgie. Wir erinnern uns: In Astro’s Playroom jagte ein Thema das andere, es gab verschiedenste Mechaniken, die wir im kurzen Spiel kennenlernen durften und wir hantelten uns durch unterschiedliche Umgebungen. Man konnte meinen: Gut, für eine Play-Demo, die im Übrigen ja existierte, um die Vorzüge des neuen DualSense-Controllers hervorzuheben, hat sich das Ganze schon ganz gut gespielt. Doch wie es sich nun herausstellt: Team Asobi hat da gerade erst begonnen.
Es ist beeindruckend, wie immersiv ein Spiel wirkt, wenn der Controller so richtig ins Spielgeschehen mit einbezogen wird. Damit meine ich nicht, dass es mal dann und wann rüttelt und ruckt – nein, ähnlich wie in No Man’s Sky tut sich hier richtig was. Ob ihr nun auf dem Astro-Speeder herumgleitet, über verschiedenste Materialien läuft und hüpft, ob ihr die Musik aus dem Controller genießt oder eure geretteten Bots via Bewegungssteuerung herumschleudert: Alles macht Spaß, sieht toll aus und fühlt sich wunderbar an. Sogar eine kurze Geschichte bekommen wir zu sehen, warum es überhaupt zu dieser Reise kommt, und im Handumdrehen finden wir uns auf der Rettungsmission quer durch die Galaxien wieder. Dass die Aufmachung teilweise stark an ein Super Mario Galaxy erinnert, ist bestimmt nur ein Zufall – doch keine Sorge, Astro Bot ist weit davon entfernt, ein Abklatsch der Nintendo-Größen zu sein.
Der absolute Oberhammer
Denn Astro Bot ist viel zu beschäftigt damit, Fans von PlayStation mit liebenswerten Anspielungen und Cameos zu überhäufen. Doch auch hier wieder sei gesagt: Keine Sorge – selbst, wenn ihr nicht viel Ahnung von der Geschichte habt und nicht mit all den Held*innen der Sony-Geschichte vertraut seid, so hält das Game eine gute Balance zwischen Nostalgie-Hammer und zugänglicher Action. Während bei den Gastauftritten stets ein kurzer Text dabei steht, reicht in Wahrheit schon deren Aufmachung vollkommen aus, um sie zu erkennen (oder auch nicht, Katze!). Jedenfalls merkt ihr rasch im Spiel, dass hier verschiedenste Inspirationen am Werk sind, und das reicht von guten Games bis hin zum absolut Besten, das die Entertainment-Sparte kennt. Von Pikmin über Super Mario Odyssey und No Man’s Sky bis hin zu Animal Crossing und Sackboy’s Adventure ist hier für jeden etwas dabei. Versprochen!
Apropos „dabei“: Ganze 300 Bots respektive Sony-Figuren (Spezial-Bots genannt) gilt es in Astro Bot zu retten. Diese Spezial-Bots sind übrigens die erwähnten Cameos, die ihr euch dann natürlich auch ganz genau ansehen dürft. Im Gacha-Labor (das erste Gebäude, das ihr bei der Absturzstelle erbaut) könnt ihr dann eure sauer verdienten Goldmünzen – 100 kostet eine Kugel – für insgesamt 169 Accessoires ausgeben. Diese werden im Anschluss den geretteten Figuren als Zubehör verliehen, so vereint ihr beispielsweise Jak und Dexter, oder verpasst ihnen die eigenen Waffen. Das ist richtig süß und cool umgesetzt, auch, wenn man sonst nichts für solche Gacha-Mechaniken übrig hat! Sehr cool, dass es keine In-Game-Käufe gibt, denn jeder der Planeten-Level bietet euch mehr als genug Münzen dafür, dass ihr im Spielverlauf alles freischalten könnt, was es freizuschalten gibt!
Ständig grinsen in Astro Bot
Mit eurem Roboter-Protagonisten wird wohl das Lächeln eine ganze Weile nicht von eurem Gesicht verschwinden. Sowohl der Kunststil, die Soundeffekte wie auch die Animationen in Astro Bot haben etwas Verspieltes an sich, und das macht den Titel für alle Altersgruppen gleichermaßen interessant. Als Plattformer ist das Spiel manchmal auch etwas fordernder, gerade die Bosskämpfe könnten für Ungeübte etwas kniffliger zu spielen sein. Aber dennoch schafft das Spiel die Gratwanderung, trotz der Challenge auch motivierend zu bleiben. Dank der PS5-SSD sind die Rücksetzpunkte extrem schnell erreicht und es gibt keine Wartezeiten nach einem Fehlschlag. Das fördert natürlich das Versuch-und-Irrtum-Prinzip enorm, und gleichzeitig bleibt der Flow des Plattform-Spiels erhalten. Klarerweise ist das wichtig für einen Plattformer, aber der ewig lächelnde Protagonist motiviert euch irgendwie zusätzlich.
So fühlt sich jeder Tod mit etwas mehr Übung vermeidbar, jeder Sprung lässt sich nach einem weiteren Versuch doch irgendwie schaffen. Da die gefährlichen Dinge und Angriffe gut markiert und stets farblich gekennzeichnet werden, ist das Game trotzdem auch für Jüngere und Ungeübtere mehr als nur spielbar. Und das, obwohl so richtig viel los ist: Jetpacks sind ebenso mit von der Partie wie High-Tech-Handschuhe, ihr spielt mit Wurfgeschossen und Magneten, es gibt verschiedene Untergründe bis hin zu Glas, Unterwasserlevels, eine Vielzahl an Feindesfiguren und natürlich Laserstrahlen. Das Spiel kann in etwa zwölf bis 16 Stunden durchgespielt werden, je nachdem, wie sehr ihr es vervollständigen wollt. Kleiner Spoiler: Wenn ihr Astro Bot erst einmal begonnen habt, ist es richtig, richtig schwer, nicht alles erforschen, ausprobieren, bekämpfen und einsammeln wollt. Versprochen.
Was es noch zu sagen gibt
So wie Astro’s Playroom spielt natürlich auch sein Nachfolger als Exklusivtitel mit dem Thema, dass sich alles irgendwie in oder rund um die PS5-Konsole abspielt. Daher verwundert es nicht, dass das überdimensionale Weltraumabenteuer damit startet, dass euer PS5-Mutterschiff zerstört wurde und abstürzt. Also gilt es, die Crew – wie gesagt, 300 Bots ingesamt – wieder zurückzuholen und die ganze Galaxie zu durchqueren. Euer treuer Dual Speeder (natürlich der DualSense-Controller) steht euch dabei zur Seite, und über 150 bekannte PlayStation-Helden warten darauf, von euch gerettet zu werden. Also ja: Astro Bot feiert so wie sein Vorgänger die Geschichte der Sony PlayStation und macht absolut keinen Hehl daraus. Das Ganze ist aber nicht kitschig, sondern fügt sich perfekt in die Aufmachung, das Setting und vor allem das komplette Gameplay des Spiels ein. Besser geht’s nicht!
Sehr cool ist dabei auch, dass Spiele-Fans selbstverständlich einzelne geborgte Mechaniken sofort der jeweiligen Inspiration zuordnen können. Und wenn ihr das nicht könnt? Ganz egal, dann erlebt ihr einfach die wirklich grandios umgesetzten Spiele-Häppchen! Ob das nun das Einfangen von affigen Bewohnern ist, ein Bossfight, der sich gewaschen hat, oder das x-te versteckte Goodie: Alles kommt in diesem Ableger so richtig homogen zusammen, und alles fühlt sich miteinander genau so an, wie es sein sollte. Anstatt ein Stückwerk zu sein, wirkt das Game wie aus einem Guss, und dafür muss man Team Asobi wirklich Rosen streuen. Denn im Plattformer-Genre war ein Lob dieser Güte bislang nur dem absoluten Branchenprimus Nintendo vorbehalten – und ich bin mir nicht sicher, ob Astro Bot nicht mittlerweile die Nase vorn hat. Zu abwechslungsreich und zu mitreißend ist dieses Abenteuer!
Astro Bot: Die Technik
Einen großen Anteil daran hat selbstverständlich auch die Power der PS5-Konsole, die Astro Bot hervorragend ausnutzen kann. Denn dieses Spiel gehört mitunter zu den bestaussehendsten Games, die diese Konsole bislang bekommen hat! Die Liebe zum Detail, die richtig flüssigen Animationen, Effekte zuhauf, schöne Modelle, die expressiven Augen und nicht zuletzt überwältigende Umgebungen: Da ist ordentlich was los. Das Geschehen am Bildschirm läuft auch stets ruckelfrei ab, ohne, dass ihr euch Gedanken um eine „Grafik“- oder „Leistung“-Voreinstellung machen müsstet. Genau so sollte ein Konsolentitel auch sein, denn hier wird nicht nur gezeigt, was das Gerät alles kann, sondern ihr werdet auch immer wieder überrascht. Das kann mit technischen, also grafischen Effekten passieren, aber auch bei den Mini-Games erwischt ihr euch mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
Das führt mich nahtlos zum nächsten Punkt, in diesem Fall die Steuerung des Spiels. Auf der PS5 habe ich noch niemals einen so direkten Plattformer gespielt wie Astro Bot. Jede Ergänzung, jedes Werkzeug, jede Spezialattacke ist weit entfernt davon, ein bloßes Gimmick zu sein: Die Levels im Spiel sind handgemacht und genau darauf abgestimmt, maximalen Spaß zu machen. Dass der DualSense-Controller auf so gut wie jede Situation reagiert, sei es mit Tönen oder Vibrationen, erhöht die Immersion nur noch mehr. Zahlreiche Rücksetzpunkte, keine Ladezeiten, angenehmes Gameplay – Herz, was willst du mehr? Wenden wir uns zum Schluss noch der Soundabteilung zu. Während die Hintergrunduntermalung (obwohl überdurchschnittlich!) nicht ganz mit dem Rest mithalten kann, wird dies von der schieren Anzahl an Sounds, die euch durch den DualSense-Controller gebracht werden, aufgewogen.
Die neue Referenz für Plattform-Titel
Dieses Fazit ist kurz und knackig: Anscheinend wurde einmal zu oft gesagt, dass Astro’s Playroom ein vollwertiger Titel hätte sein können oder sollen. Das hat Team Asobi persönlich genommen und mit Astro Bot nicht weniger als den besten Plattformer-Titel für PS5 veröffentlicht. Fans von Jump’n’Runs sollten sich das Game holen. Punkt.
Ihr wollt noch mehr lesen? Okay: Mit diesem Spiel hat Team Asobi so richtig abgeliefert. Denn auch, wenn die Spielzeit mit rund 15 Stunden (je nach Grad der Vervollständigung ein wenig mehr) vielleicht begrenzt scheint, die Qualität dieses Titels ist es, das ihn so besonders macht. Denn auf jedem Planeten herrschen andere Voraussetzungen, und da gibt es andere Gegner, neue Geheimnisse und Schauplätze zu erkunden. Es hilft ungemein, dass die Steuerung des kleinen Helden zu den besten Umsetzungen gehört, die es in der Spielegeschichte gibt. Damit nicht genug, die Optik, die Sounds und die Technik selbst spielen allesamt auf höchstem Niveau, und das ist eine äußerst beeindruckende Leistung!
Selbstverständlich ist vieles der Umgebungen im Spiel interaktiv und reagiert daher auf irgendeine Weise auf euch. Die verschiedenen Werkzeuge sorgen für das genau richtige Maß an Abwechslung – es wird niemals langweilig, überfordert euch aber auch nie, und keine der Mechaniken überstrapaziert eure Zeit oder Geduld. Sollte mal etwas schiefgehen, könnt ihr sofort wieder starten. Da es keine Lebens-Anzahl gibt, kann es auch keinen Frust geben, und die größtenteils gewaltfreie Darstellung macht den Titel auch zu einer Empfehlung für die ganze Familie. Abschließend nochmals das größte Lob, das man einem Plattformer machen kann: Es hätte absolut niemanden gewundert, wenn Astro Bot in dieser Form für eine aktuelle Nintendo-Konsole erschienen wäre. Aber es ist ein PS5-Exklusivtitel geworden – und hat damit die Grenzen und Standards in diesem Bereich völlig neu gesetzt. Grandios!