Awesomenauts Assemble (PS4) im Test
Im Zuge des MOBA-Hypes, der von DotA und vor allem League of Legends gestartet wurde, brachte Entwickler Ronimo mit Awesomenauts – einem 2D-Sidescroller, der klassisch 3 vs. 3 gespielt wird – eine eigene Interpretation des Erfolgskonzepts auf den Markt. Mittlerweile ist das MOBA-Game auch für die PS4 erhältlich. Als Fan der ersten Stunde konnte ich mir das Comeback von Sheriff Lonestar und Co. nicht entgehen lassen. Was ich davon halte, erfahrt ihr in meinem Test.
Story
Die BewohnerInnen des Universums, die sich in zwei konkurrierende Fraktionen spalten, streben nach Gier und Macht. Beide Parteien möchten so reich und einflussreich wie möglich werden, und so entbrennt der Kampf um Solar, die offizielle Währung in den Weiten des Weltalls. Damit möglichst viel Solar in die eigenen Taschen wandert und die gemeinen Banditen da draußen nicht dazwischenfunken, heuern die galaktischen Gruppierungen, die nur in Rot und Blau unterteilt werden, außergewöhnliche Söldner an – die Awesomenauts.
PvP in Reinkultur
Wie man schon im Trailer sieht, geht es in Awesomenauts mächtig zur Sache. In zwei Dreierteams versucht ihr, den Bohrer des anderen Teams, der Solar zutage fördert, zu zerstören. Die Gruppe, die das zuerst schafft, hat gewonnen. Damit das Ganze etwas schwieriger wird, gibt es auf den symmetrischen Karten verschiedene Stolpersteine wie Verteidigungstürme, Fallen, computergesteuerte Monster und natürlich die gegnerischen SpielerInnen. Zudem erscheinen, wie wir das von MOBAs kennen, KI-gesteuerte Roboter, die sich stupide in Richtung Gegnerbasis aufmachen und sich ohne fremdes Zutun in der Mitte gegenseitig neutralisieren. Hier kommt ihr ins Spiel: Ihr müsst versuchen, mit diesen Robotern oder euren TeamkollegInnen die Verteidigungstürme und die SpielerInnen der anderen Seite zu erledigen, um dem Bohrer, der tief in der feindlichen Basis versteckt ist, Stück für Stück näherzukommen.
Im Spielverlauf sammelt ihr mit eurem Bohrer sowie jedem erledigten Gegner oder Geschützturm – egal, ob SpielerIn oder KI-Roboter – fleißig Solar. Damit könnt ihr wiederum die Spezialfähigkeiten eures Awesomenauts aufwerten. Das ist auch bitter nötig, denn PvP-Fans wissen, dass in MOBAs jeder Fehler eiskalt bestraft wird und jeder noch so kleine Skill-Vorteil hilfreich ist. Wie gewohnt respawnt ihr nach einer kurzen Cooldown-Phase, falls ihr im Kampf das Zeitliche segnet.
Neben dem Online-Multiplayer, für den ihr auf der PS4 eine Playstation-Plus-Mitgliedschaft benötigt, könnt ihr den Titel auch lokal mit bis zu zwei MitspielerInnen im Trainingsmodus in Angriff nehmen.
Zusammenfassung
Awesomenauts hat keine wirkliche Story, und auch eine Kampagne sucht ihr vergebens, aber das ist bei dieser Art von Spiel auch nicht nötig, denn hier steht das Kampf Player gegen Player im Mittelpunkt. Wer nun meint, dass Awesomenauts nur ein weiteres MOBA ohne Alleinstellungsmerkmal ist, der irrt jedoch. Der gelungene Mix des altbekannten und erfolgreichen Spielprinzips in einer 2D-Umgebung mit richtig schönem 80er- und 90er-Zeichentrick-Actionflair (Stichwort Galaxy Rangers) hat durchaus eine frische Note. Der Comic-Look passt meiner Meinung nach sehr gut in dieses Bild, und die Steuerung geht leicht von der Hand, wobei man auch klar sagen muss, dass Fehler beim Springen oder Zielen von erfahrenen SpielerInnen sofort bestraft werden. Zudem ist man ohne eingespieltes Team aufgrund des nicht immer fair agierenden Matchmaking-Algorithmus oft aufgeschmissen. PvP-Fans sollten sich den Titel auf alle Fälle einmal anschauen, wobei hierfür wohl auch die wesentlich günstigere PSN-Variante eine Überlegung wert ist.