Betrayal at House on the Hill 3. Edition Test: Wer ist der Verräter?
Perfekt für Halloween! Hasbro Pulse bringt mit Betrayal at House on the Hill 3. Edition ein gelungenes Spiel rund um Spukgeschichten.
Über Betrayal at House on the Hill
Die offizielle Hasbro Pulse-Website von Avalons Betrayal at House on the Hill 3. Edition verspricht so einiges. Denn diese Edition ist ist gespickt mit gruseligen Horror-Inhalten, Spielelementen und Charakteren, die in früheren Versionen nicht vorkamen! Worum geht es? Um dem Albtraum zu entkommen, müssen die Spieler*innen an einem Strang ziehen und auf der Hut sein! Bei diesem kooperativen Strategiespiel bringt das Haus nämlich jemanden gegen die anderen auf und macht die Spielfigur dann zum Verräter. In dieser dritten Edition gibt es Bilder, Heftchen, Karten und Marker, die es auch neuen Spieler*innen einfach macht, gleich mal loszulegen. Insgesamt warten 50 spannende Spukszenarien auf euch, und jeder Gang zum Haus verspricht ein neues Horrorerlebnis, das es gemeinsam zu meistern gilt.
Besonders cool ist es, dass hier wirklich jeder Durchgang ein anderer ist. Denn das Spiel an sich ist völlig zufällig gestaltet, so sieht das Haus jedes Mal anders aus, es werden andere Omen und Gegenstände verwendet, und abhängig davon ist dann auch der Spuk-Teil des Spiels ein anderer. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von Variablen, die dann die Wahrscheinlichkeiten eines Sieges oder einer Niederlage beeinflussen. Das Spiel enthält 6 detaillierte Abenteurerfiguren, wobei jede über einen abnehmbaren, farbigen Sockel verfügt, und 12 Charakteren, die es in keiner früheren Version gab. Betrayal at House on the Hill 3. Edition ist für drei bis sechs Spieler*innen ab 12 Jahren geeignet. Wie sieht dann die Hintergrundgeschichte des Games aus?
Die Story des Spiels
Es ist das Haus eurer Albträume … Das Haus auf dem Hügel steht immer noch verlassen da, und die Fenster starren leer in die Welt hinaus. Niemand kann sich daran erinnern, wer jemals hier gelebt hat oder was mit diesen Menschen passiert ist. Nun wurde eine furchtlose Gruppe von Abenteurern aus verschiedenen Gründen in das Haus gelockt. Einige erhielten mysteriöse Einladungen, während andere das ungeklärte Verschwinden von Personen untersuchen. Manche sind einfach nur gekommen, um sich eine billige Unterkunft zum Kauf anzusehen. Ihr schlüpft in die Rollen dieser Abenteurer*innen und werdet dazu herausgefordert, euch den Schrecken des Hauses zu stellen. Verschiedene Umstände lassen euch in dieser 3. Edition in 50 schaurige Spukszenarien eintauchen, die selbst den Stärksten unter euch einen Schrecken einjagen werden.
Doch seid auf der Hut – im Laufe des Spiels wird ein Abenteurer die anderen verraten und das führt zu einem Kampf auf Leben und Tod. Das Haus ist immer da, es wird all das sehen und hören. Man sagt, dass das Haus auf dem Hügel immer gewinnt. Es liegt an euch, das Gegenteil zu beweisen. Das kooperative Brettspiel enthält 50 teuflische Szenarien und Dutzende von Räumen, die ihr immer wieder neu legen werdet. Zu Beginn ziehen alle Spieler*innen an einem Strang, doch im Laufe des Spiels wird ein Abenteurer die anderen verraten und der Spuk beginnt. Dementsprechend gibt es zwei verschiedene Hälften, in die Betrayal at House on the Hill eingeteilt ist. Die erste ist die Erkundungsphase, und nach einem gewissen Würfelwurf beginnt der Spuk…
So wird gespielt
Nachdem alle ihre Spielfiguren ausgesucht haben, treffen sich alle Charaktere in der Eingangshalle des Hauses. Jeder besitzt unterschiedliche Werte in den Kategorien Stärke, Wissen, Tempo und Verstand. Reihum ziehen alle Spieler*innen im Haus herum, und anfangs seht ihr nur fünf Räume. Es gilt, die Räume zu durchforsten und geschlossene Türen zu öffnen – dann zieht ihr einen neuen Raum vom Stapel und legt ihn dran, Zug beendet. So erforscht beziehungsweise baut ihr das Haus, allein das sorgt für gehörigen Wiederspielwert. In fast jedem Raum, den ihr entdeckt, werdet ihr angehalten, ein Ereignis, ein Omen oder einen Gegenstand zu ziehen. Die Omen und Gegenstände dürft ihr euch behalten und im Spiel einsetzen, und ein Ereignis verlangt fast immer einen Würfelwurf von euch.
Betrayal at House on the Hill bedient sich dabei einer Mechanik, die dem Vampire-Universum nicht unbekannt ist. Wird etwa ein Tempo-Wurf von euch verlangt, dürft ihr mit so vielen Würfeln würfeln, wie euer aktueller Tempo-Wert ist. Schafft ihr die benötigte Anzahl von Augen, so bekommt ihr Boni (etwa dürft ihr eure Stärke oder einen anderen Wert erhöhen), und wer es nicht schafft, bekommt eine Strafe. Gegenstände sind toll, da ihr sie einfach einheimsen dürft, und bei den Omen gibt es so eine Besonderheit. Sie verhalten sich ähnlich wie Gegenstände, können im Anschluss verwendet werden, aber wer ein Omen bekommt, muss mit so vielen Würfeln würfeln, wie Omen insgesamt im Spiel sind. Wer dann zu viele Augen würfelt, wird vom aktuellen Omen korrumpiert und der Spuk beginnt!
Es spukt in Betrayal at House on the Hill
50 verschiedene Spukszenarien gibt es, und je nachdem, welches Omen den Spuk auslöst, bekommt ihr ein anderes. Da kommen dann die Heftchen zum Einsatz, denn die Überlebensstrategien kommen den Spielfiguren zugute, wohingegen der Foliant des Verräters ebenjenem vorbehalten ist. Die Teams lesen sich noch gegenseitig die Einleitung des jeweiligen Spuks vor, und dann müssen sich sowohl Verräter als auch die restliche Gruppe tatsächlich aufteilen. Leise und bestmöglich in getrennten Zimmern überlegen sich das Team sowie der Verräter eine Taktik für das weitere Spiel, und dann geht es wie gehabt weiter. Beide Gruppen versuchen dann, ihrem jeweiligen Ziel näher zu kommen, und da beide Parteien nicht voneinander wissen, was die exakte Vorgabe ist, sorgt das für einiges an Spannung!
Beispielsweise erscheint ein Dämon, dessen Ziel es ist, das Blut aller Überlebenden zu sammeln. Sehr simpel – gleichzeitig können die Heldenfiguren aber die Aufgabe bekommen, von genau diesem Dämonen einen Vertrag zu stehlen und diesen zu verbrennen. So spielen beide Parteien nach bestem Wissen und Gewissen vor sich her, das führt natürlich zu so manchen Konfliktsituationen. Denn wenn zwei Figuren in einem Raum stehen, so habt ihr verschiedene Möglichkeiten, miteinander zu interagieren. Befreundete Figuren der selben Gruppe können etwa Omen und Gegenstände tauschen oder gar verschenken (nur, wenn beide mit dem Handel einverstanden sind), und da ihr eure Bewegung und Aktionen in beliebiger Reihenfolge – auch komplett aufgeteilt! – durchführen dürft, ist Taktik Pflicht.
Kämpfen und siegen
Stehen sich aber zwei oder mehrere Figuren unterschiedlicher Fraktionen gegenüber, ist Pustekuchen mit friedlichem Handel. Je nachdem, welche Gegenstände und Omen die Figuren mit sich führen, werden dann die Macheten, Dolche, Revolver und sogar Kettensägen ausgepackt. Dann wird gewürfelt: Je nach verwendeter Waffe wirft die angreifende Figur so viele Würfel, wie sie in Stärke oder Tempo hat (es gibt auch Angriffe, die den Verstand beeinträchtigen), und die verteidigende Figur wirft dann ebenfalls. Wenn dann beispielsweise 6 Augen beim Angriffswurf gewürfelt wurden, aber nur 3 beim Verteidigungswurf, bleiben drei Schadenspunkte übrig. Je nachdem, ob es ein physischer oder mentaler Angriff war, zieht der/die Getroffene dann insgesamt drei Punkte bei den entsprechenden Werten ab.
Jede Spielfigur hat eigene Werte, und ihr könnt euch frei entscheiden, wie ihr den Schaden auf eurem Charakter verteilt. Wichtig ist nur, dass physischer/körperlicher Schaden in den Bereichen Stärke und Tempo verteilt wird, und mentaler Schaden hat Auswirkung auf die Werte Verstand und Wissen. Ein cleverer Marker an den Spielkärtchen zeigt euch an, was eine Veränderung nach oben oder unten für eine Auswirkung auf eure Würfel hat. Denn je niedriger diese Werte fallen, umso weniger Würfel dürft ihr im Fall eines Wurfs verwenden, und irgendwann ist man im kritischen Bereich. Wer dann da nochmals einen Schadenspunkt einstecken muss, ist tot, fällt im Raum nieder und hat kein Mitspracherecht mehr. Vorbeiziehende dürfen die Leiche dann auch plündern – bis jemand gewinnt…
Das Fazit: Macht richtig Spaß!
Hasbro Pulses Betrayal at House on the Hill 3. Edition bringt eine Vielzahl von interessanten Mechaniken auf den Tisch. Zum Einen ist natürlich der hohe Wiederspielwert zu erwähnen, da es nicht nur 50 verschiedene Spukszenarien gibt, sondern auch ein Haus, das immer wieder anders aussieht und andere Möglichkeiten bietet. Dann ist zum Anderen auch die Verräter-Mechanik zu erwähnen, die entweder eine Spielfigur gegen die anderen aufbringt, oder aber auch eine „Jeder gegen jeden“-Situation herbeiführen kann. Kein Spieldurchlauf gleicht dem anderen, und das ist schon richtig cool. Vor allem die direkten Angriffe und das Nicht-Wissen, was das Gegenüber eigentlich für ein Ziel hat, sorgen für Spannung. Im Testzeitraum war das Siegverhältnis zwischen Gruppe und Verräter stets ausgeglichen.
Weniger ausgeglichen waren wir in den ersten Spielrunden, da man zwischen Spielanleitung, Verräter-Folianten und Überlebensheftchen hin und her springt, um alle Regeln zu verstehen. Wie bei fast jedem Brettspiel gilt auch hier ganz klar: Je mehr Spieler*innen anwesend sind, umso besser – und das Game gibt bei gewissen Omen und Gegenständen auch verschiedene Boni aus, je nachdem, wie viele Figuren sich gerade im Haus befinden. Die Spielrunden dauern zwischen 40 und 90 Minuten, und der hohe Grad an Zufall, was die Entdeckungen im Haus betrifft, macht es auch richtig einfach, an einem Abend gleich mehrere Runden Betrayal at House on the Hill 3. Edition zu spielen. Wir hatten jedenfalls viel Spaß mit diesem Brettspiel und können es interessierten Gruppen mit Hang zum leichten Horror nur empfehlen!