Bugsnax Test (PS5): Buntes, fröhliches Monsterfangen
In Bugsnax werdet ihr beauftragt, verschiedene Monster zu fangen. Was wie Monster Hunter World anmutet, ist aber kindgerecht – lest hier das Review!
Als Gratis-PlayStation Plus-Titel ist Bugsnax so etwas wie der erste Einstieg in die Welt der PS5. Während es technisch nicht allzu viel hermacht, hat aber das Spielgefühl etwas vom Nintendo 64-Spiel Pokémon Snap. Anstatt aber die einzelnen Monsterchen zu fotografieren, müsst ihr euch hier verschiedene Wege ausdenken, um die Bugsnax in eure Falle tappen zu lassen. Das fordert euch teils auf kreativem Weg und kann Spaß machen. Für einen Pflichttitel fehlt dem Game aber doch noch ein wenig Feinschliff, und was ich sonst so von dem Spiel halte, lest ihr in den nächsten Minuten. Hier ein Trailer zur Einstimmung für euch:
Über das Spiel Bugsnax
Das Game beginnt damit, dass ihr auf Einladung von Lizbert Megafein auf eine euch unbekannte Insel kommt. Die Insel Schleckum hat die namensgebenden Bugsnax als Bewohner – halb Käfer, halb Snack. Dementsprechend könnt ihr diese Tierchen an die Grumpusse verfüttern, und danach nehmen die Grumpusse ein wenig von der Gestalt des Futtertiers an. Ein Erdbeertier (namens Erddie) sorgt also dafür, dass ein Arm oder ein Fuß des Grumpus fortan wie eine Erdbeere aussieht. So sucht ihr in verschiedenen Ökozonen von Schleckum nach verschiedenen Käfertieren und erledigt so die Aufgaben, die euch von den Bewohnern von Schleckum gestellt werden. Die offizielle Seite des Spiels gibt euch einen Überblick darüber, was euch erwartet.
Ganz nach dem Schema Erforsche – Jage – Verfüttere spielt sich dieser Titel ab. Ihr bekommt eine Aufgabe von einem Dorfbewohner, und in den allermeisten Fällen will dieser ein paar bestimmte Bugsnax zu essen. Es gilt also, zuallererst einmal herauszufinden, wo diese Tierchen heimisch sind und euch dorthin aufzumachen. Seid ihr vor Ort angekommen, beobachtet ihr die Käfer und überlegt euch, wie ihr sie in eure Falle lockt. Habt ihr das dann geschafft, müsst ihr zurück zum Auftraggeber und die Mahlzeit verfüttern. Grundsätzlich warten 100 verschiedene Tiere darauf, dass ihr sie fangt, mit Namen wie Karottel, Frittine und Bunger.
Hilfsmittel und Story des Spiels
Damit ihr euch der Herausforderung gewachsen seht, gibt es durch einen Druck auf den rechten Analogstick einen Scanner. Der hilft euch beim Identifizieren der einzelnen Monster inklusive Fußspuren und Tipps – wenn das nicht an Pokémon Snap erinnert? Anstatt aber Fotos zu schießen, müsst ihr mit eurer Umgebung und auch anderen Bugsnax interagieren, um am Ende an das Objekt eurer Begierde zu kommen. Manche Tierchen lieben beispielsweise Zutaten wie Ketchup oder fürchten andere spinnenartige Einwohner, und dieses Wissen müsst ihr dann zu eurem Vorteil benutzen. So lockt ihr eure Beute in eure Falle, euer Netz und mehr!
Die Insel von Schleckum ist ein begrenztes Areal, und Bugsnax ist ein sehr lineares Vergnügen. Schnell werdet ihr ein paar Figuren vorgestellt, wie etwa dem Bürgermeister Fildo, dem Farmer Wambus und der abgedrehten Beffica Boah-Eitelberg. Von der Anführerin Lizbert Megafein ist aber keine Spur zu finden, und deshalb freundet ihr euch mit sämtlichen EinwohnerInnen an. Sie sind alle hungrig, und da kommt ihr ins Spiel: Ihr folgt den Figuren, bekommt Anweisungen, fangt die gewünschten Tierchen, verfüttert diese, und es geht dann weiter zur nächsten Figur. Das Herumexperimentieren wird erst ein wenig später im Spiel interessant!
Was sonst noch auffällt
Die ersten beiden Spielstunden sind linear und bieten euch kaum Freiheiten. Das Game wird grundsätzlich in der Ego-Perspektive gespielt, und links oben habt ihr immer euer aktuelles Ziel angepinnt. Ihr wisst also immer, was zu tun ist, und das ist ganz gut, vor allem für jüngere SpielerInnen oder wenn ihr ein paar Tage nicht gespielt habt. Bugsnax ist übrigens nur für einen einzelnen Spieler gedacht und kann ausschließlich offline gespielt werden. Wenn ihr auf die Touchfläche des PS5-Controllers drückt, öffnet euer Hauptcharakter euer Logbuch – das ist eine Art Almanach, in dem ihr verschiedenste Dinge nachschlagen dürft.
So sind etwa die Einwohner von Schleckum, die unterschiedlichen Bugsnax, eure aktuellen und erledigten Aufträge, das Inventar eures Avatars (das Snakpack), eine Karte der Insel sowie eure mitgeführten Werkzeuge im Logbuch aufgeführt. Da euer Charakter ein Journalist ist, dürft ihr auch stellenweise Interviews führen, was euch einige Beziehungen und Hintergründe im Spiel näherbringt! Habt ihr mehrere Aufträge zugleich, könnt ihr im Logbuch die aktiven Aufträge umschalten. Das Ziel des Spiels ist es, alle Bewohner wieder zurück nach Naschingen zurückzubringen – und alle Charaktere haben andere Befindlichkeiten, das sorgt schon für ein wenig Abwechslung!
Die Technik von Bugsnax
Die Installation des Titels benötigt 8,12 GB in der Version 1.04 – das Game kann also auf jeder Konsole schnell mal installiert werden. Was die Optik des Spiels angeht, so besticht Bugsnax nicht sonderlich durch Next-Gen-Grafik: Die Figuren sehen ein wenig aus wie aus Fall Guys, und auch die Umgebungen und Wettereffekte haben nicht viel von PS5-Niveau. Schön, dass die Texturen scharf sind, die Animationen so weit passen und das Spielgeschehen weitestgehend flüssig abläuft, aber eine Next-Gen-Konsole hätte es dafür echt nicht gebraucht. Ein optisches Wunderwerk dürft ihr mit diesem Titel nicht erwarten, aber dafür punktet das Game ein wenig mit Charme!
Stimmungstechnisch ist Bugsnax ein Walking Simulator mit begrenzter Interaktion. Der Sound tüdelt durch die Lautsprecher ohne nennenswerte Tunes, aber hey: Sämtliche Dialogsequenzen wurden eingesprochen, was im englischen Original für ein wenig Flair sorgt! Die Steuerung des Titels ist auch in Ordnung, sie steht euch während des Gameplays zumindest nicht im Weg. Toll gemacht ist allerdings die Einbindung des DualSense-Controllers: Wenn ihr durch ein Gewitter wandert und es donnert, spürt ihr das Grollen fein durch den PS5-Controller. Der Einsatz der Trigger-Tasten ist dezent, manchmal spürt ihr verstärkten Widerstand, etwa beim Fallen stellen.
Ganz nette Unterhaltung für knapp 20 Euro
Dieser Titel steckt voller Überraschungen. Wer nur die erste Spielstunde im Game verbringt, denkt sich vielleicht, dass hier nicht viel Abwechslung bevorsteht. Doch ganz wie bei Sackboy: A Big Adventure für PS5 ist auch hier die Devise: Gebt dem Titel eine Chance. Nach den ersten ein, zwei Spielstunden wird auch Bugsnax ein wesentlich besseres Game! Selbst, wenn die optische Aufmachung nicht ganz so ansprechend und realitätsnah ist, so ist das zugrunde liegende Gameplay doch immer wieder fordernd und abwechslungsreich. Mal müsst ihr Fallen stellen, mal andere Tierchen klug einsetzen, aber in Wahrheit ist alles machbar.
Das Versuch-und-Irrtum-Prinzip ist nicht sonderlich problematisch, da sämtliche Rohstoffe (quasi eure „Munition“) schnell nachwachsen. Wenn ihr also mit dem Pokémon Snap-ähnlichen Gameplay, wo ihr mehr denken als agieren müsst, klarkommt, so werdet ihr in diesem Titel bestimmt eure Freude haben. Das Spiel ist sehr kindergerecht aufgebaut, und die Wortwitze funktionieren auch im Deutschen großteils. Solltet ihr aber Action erwarten, eine der PS5-Power würdigen Grafikpracht oder ein sonstiges Wunderwerk, ist das Game eher nichts für euch. Sollte Bugsnax aber euch irgendwie reizen, holt es euch: Es steckt voller Überraschungen!