Das JBL Quantum 360P Gaming Headset im Test – ein Quantensprung?
Das JBL Quantum 360P Gaming Headset ist eine der neuesten Ergänzungen der Quantum-Serie. Es verspricht ein immersives, kabelloses Klangerlebnis für Gamer:innen. In diesem Review werde ich das JBL Quantum 360P genauer unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob es seinen Versprechungen gerecht wird.
JBL Quantum 360P – Design, Komfort, Steuerung und Laufzeit:
Das JBL Quantum 360P ist definitiv für die PlayStation gemacht. Das sieht man schon am Design, das sich mit dem weißen Bügel, dem blauen Kopfpolster und den mit schwarzem Kunstleder bezogenen Memory-Foam Polstern perfekt in die PlayStation 5-Produktfamilie integriert. Die Polsterung ist soweit ganz angenehm, aber nach längerem Zocken drückt das Headset schon etwas aufs Ohr und der dabei entstehende Schweiß wird dem Kunstleder auf Dauer sicherlich zusetzen, aber dies ist bei so ziemlich allen Headsets dieser Preisklasse ein geteiltes Leid. Der verstellbare Bügel mitsamt der um je knapp 100 Grad schwenkbaren Hörmuscheln ist etwas locker geraten. Das wirkt nicht sehr stabil, was die Note bei der Verarbeitung etwas verschlechtert.
Die Bügel lassen sich in mehreren Stufen einstellen und sorgen so für einen angenehmen Sitz. Die Muscheln selbst sind groß genug, könnten für meinen Geschmack und meine Ohrengröße gerne noch etwas geräumiger ausfallen. Ein kleines Detail ist mir aber definitiv noch negativ aufgefallen, nämlich die Seriennummer. Diese ist auf einem recht windigen Sticker am Bügel festgeklebt. Passt mensch nun die Größe des Bügels des öfteren an, kommt es vor, dass der Aufkleber sich aufgrund der Reibung löst. Wenn das Ding dann dabei verlustig geht, kann man nur hoffen, sich die Seriennummer für Garantiefälle irgendwo notiert zu haben.
Die Steuerungselemente des Quantum 360P befinden sich vornehmlich an der linken Ohrmuschel. Dort findet ihr je ein Rad um die Lautstärke sowie die Balance zwischen Chat und Game-Sound zu regeln, einen Mute-Button fürs Mikro, den USB-C Port zum Laden und die Klinken-Buchse für das Mikrofon. Auf der rechten Seite findet ihr nur den Einschaltknopf nebst Signal-LED.
JBL Gibt für die Akkulaufzeit unterschiedliche Werte, je nach Verbindungsart an. Durchschnittlich sind es laut der Hersteller:innen 22 Stunden beim 2,4GHz Betrieb und 26 Stunden bei Bluetooth-Verwendung. Ich habe es nur im Dongle-Betrieb benutzt und kann die Angaben in etwa bestätigen. Das Laden geht auch angenehm schnell und sollte der Saft doch mal ausgehen, ist ein ausreichend langes Kabel enthalten. Damit ist der Akku innerhalb einer kurzen Pinkelpause wieder ausreichend geladen, um bis zur nächsten Daddelpause wireless durchzuhalten – persönlich bestätigbar.
Gewohnt gute Klangqualität
Die Klangqualität des JBL Quantum 360P ist recht beeindruckend und punktet mit sattem, bassigem Sound. In-Game-Explosionen sind also kräftig und wenn der Bass bei eurem Lieblingssong droppt, treiben euch die 40-mm-Treiber das gehaltvoll in den Gehörgang. Auch die Höhen und die Mitteltöne werden gut wiedergegeben. Es liefert summa summarum einen detaillierten Sound, der die gesamte hörbare Frequenzbandbreite von tiefen Bässen hin zu klaren Höhen abdeckt. Aber ansprechende Soundqualität bin ich persönlich von JBL gewohnt.
3D Audio und QuantumSound
Das JBL Quantum 360P ist sowohl mit dem 3D Audio Feature der PlayStation 5 kompatibel, verfügt aber auch über die QuantumSound Signature Technologie von JBL. So ermöglicht es eine präzise Ortung von Soundeffekten im Spiel. Egal, ob es sich um das Knistern von Schritten hinter dir, um das Plätschern eines Baches zu deiner Linken oder Schussgeräusche auf 3 Uhr handelt: das Headset bietet eine immersive Klangkulisse, die das Spielerlebnis deutlich verfeinert und kann in Multiplayer-Shootern definitiv von Vorteil sein. Zielen müsst ihr trotzdem noch selbst ;-P
Das Feature 3D Audio ist natürlich auf die PlayStation 5 beschränkt. Das freie Konfigurieren der Soundeinstellungen und der Equalizer hingegegen ist nur am PC mit der QuantumEngine Software möglich. Da diese Einstellungen aber nicht auf der Platine des Headsets gespeichert werden, ist die Mitnahme der Klangprofile auf andere Plattformen nicht möglich. Schade, aber Tatsache.
Solides Mikrofon.
Das JBL Quantum 360P ist mit einem biegsamen, geräuschunterdrückenden Mikrofon ausgestattet. Das Mic bietet eine gute Sprachqualität, unterdrückt Umgebungsgeräusche effektiv und filtert auch potentielles Echo in hallenden Räumen heraus. Die Stimme wird großteils klar und deutlich übertragen, zumindest war dies das Feedback meiner andernorts Mitzockenden. was will mensch mehr? Das abnehmbare Design ermöglicht es, das Mikrofon bei Bedarf abzunehmen, was vor allem beim Musikhören oder im Falle einer Nutzung fernab des Wohnzimmers in der weiten Welt praktisch ist.
Kompatibilität ist King beim Quantum 360P:
Das JBL Quantum 360P ist aufgrund seiner 2,4GHz-Wireless-Dongle mit einer Vielzahl von Plattformen kompatibel, einschließlich PS4, PC, Mac, Nintendo Switch und via Bluetooth 5.2 auch mit Mobilgeräten. Die Xbox-Familie wäre natürlich auch unterstützt, allerdings erwähne ich sie beim P-Modell absichtlich nicht, denn für Microsofts Konsole gibt es ein an die schwarz-grüne Spielekonsole angepasste Farbvariante, die dann allerdings unter dem Modellnamen 360X verkauft wird. Ausstattungstechnisch ist allerdings kein Unterschied vorhanden.
Hit the road, 3,5mm Jack
Was auch nicht vorhanden ist, ist ein 3,5mm-Klinkenstecker. Beim Quantum 360P setzt JBL auf wireless only. Sprich: auch eine kabelgebundene Verbindung via USB-C Kabel ist nicht vorgesehen. Immerhin ist es aber dank der JBL Dual Source Technologie möglich das Headset parallel mit eurem Smartphone per Bluetooth und der PlayStation via Dongle gleichzeitig zu koppeln. So könnt ihr auch während des Zockens nahtlos Anrufe annehmen.
JBL Quantum 360P Testfazit: Kein Quantensprung, aber gewohnt gute Klangqualität
Das JBL Quantum 360P ist ein in dieser Preisrange durchaus recht gutes Headset. Mit seiner Designsprache passt es perfekt zu Gamer:innen, die innerhalb der Farbpalette des PlayStation 5-Ökosystems bleiben, aber nicht Sonys Pulse 3D Headset kaufen wollen. Klanglich bin ich mit dem Quantum 360P vollauf zufrieden. Es muss sich besonders in der Mid-Price-Range mit seinem satten Sound, der Multisource Kompatibilität und dem guten Surround-Gefühl alles andere als verstecken. Die Verarbeitung könnte hingegen noch etwas wertiger, robuster sein. Und Menschen, die doch noch auf das altmodische Kabelfeeling stehen, schauen beim Quantum 360P auch durch die Finger.
Wer aber ein kabelloses, zur Designphilosophie der PS5 passendes und klanglich schön abgerundetes Surround Headset sucht, darf gerne 90€ in Richtung des JBL Quantum 360P werfen. Definitiv eine vernünftige Investition.