Das sind meine Top 5 Filme/Serien 2020
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich will euch deshalb meine Top-Listen 2020 natürlich nicht vorenthalten. Nachdem ich bereits meine Top 5 Charaktere aus Videospielen vorgestellt habe, sind diesmal meine Top 5 Filme inklusive Serien an der Reihe. Schon einmal vorweg kann ich sagen, dass sich überraschend viele Filme in meiner Auflistung wiederfinden. Und das obwohl dieses Jahr ein generell gutes für Serien und verhältnismäßig katastrophales für Filme war. Aber seht selbst…
Honorable Mention: Tenet
Chris Nolan hatte mit Tenet im Sommer die fast schon unmögliche Aufgabe, das Kino 2020 zu retten. Dafür hat sich der Film ob der komplizierten Thematik aber nur bedingt geeingnet. Für diesen Zweck wäre wohl besser ein Mainstream-Blockbuster der Marke Marvel Pate gestanden. Ich will den elften Film von Nolan hier aber erwähnt haben. Nicht, weil ich den Film an sich so toll fand (die Schauwerte sind fantastisch), sondern weil es im Jahr 2020 nicht mehr selbstverständlich ist, so einen Film nicht nur heraus, sondern ins Kino zu bringen.
In Zeiten wo jede Triple-A-Produktion handlungstechnisch auf ein Taschentuch geschrieben werden kann, nimmt sich der Regissuer von Filmen wie Inception oder The Dark Knight die Freiheit heraus, seine Vision eines Films zu präsentieren. Das muss nicht jedem gefallen und noch weniger müssen es verstehen. Aber der Streifen regt zum Nachdenken an. In unseren Zeiten ist das oft mehr Wert als die eigentliche cineastische Erfahrung an sich.
Sieht das auch Kollege Matthias ähnlich? Erfahrt es in seiner Kritik zu Tenet.
Honorable Mention: The Mandalorian
Um es gleich vorweg zu nehmen: ich war schon kein wirklicher Anhänger der ersten The Mandalorian-Staffel. Die Serie war in Ordnung, bot mir persönlich aber an einigen Ecken und Enden bei weitem zu viel Fan-Service. Produzent Jon Favreau hat da aber dennoch einiges auf die Beine gestellt, und es meiner Meinung nach mit Season 2 noch auf ein neues Level gehoben. Der Production-Value der, am 30.10.2020 auf Disney+ angelaufenen, Space-Western-Serie ist atemberaubend. Score, Effekte, Kostüme, sowie Sets sind fantastisch.
Einzig die generelle Handlung der einzelnen Episoden kann für mich nicht an dieses Niveau aufschließen. Wie schon in Staffel 1 fühlen sich ganze Folgen an wie Filler an, die nur dazu da sind, eine ganze Serie zu rechtfertigen. Dennoch: The Mandalorian bot auch dieses Mal wieder einige Schauwerte und auch Auftritte, die mein altes verbittertes Star Wars-Fanboy-Herz wieder haben höher schlagen lassen.
Ein Review von Michael zur ersten Staffel findet hier übrigens hier.
Platz 5: Jojo Rabbit
Taika Waititi wird immer mehr zu einem abosluten Kult-Regisseur. Das bewies er auch heuer mit der Nazi-Satire Jojo Rabbit erneut. Für diese erhielt er zu Beginn des Jahres von der Acadamy sogar einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch. Auch mich hat der Film diesbezüglich abgeholt. Allein die Prämisse mit dem kleinen Jojo und seinem imaginären Freund Adolf H. ist allein schon so absurd. Zusätzlich kommt aber auch eine emotionale Ebene zum Tragen, die oft durch die fabelhaft aufspielende Scarlett Johansson verkörpert wird. Kurz und knapp: mich hat Taika Waititi erneut komplett abgeholt.
Die vollständige Kritik von Max zum Film könnt ihr hier nachlesen.
Platz 4: The Trial of the Chicago 7
Bam! Bam! Bam! Aaron Sorkin ballert uns erneut ein Dialog-Gewitter ins Gehirn. Der Autor, der in diesem Film auch hinter dem Regiestuhl Platz nimmt, ist den meisten wohl für seine Arbeit für The Social Network bekannt. Für dieses Drehbuch rund um den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekam er im Jahr 2011 auch einen Oscar. Wer diesen Film damals mochte, der wird auch mit der Netflix-Produktion The Trial of the Chicago 7 seine helle Freude haben, schlägt der Film doch inszenatorisch in eine ähnlich rasante Kerbe.
Thematisch handelt es sich aber um ein Gerichts-Drama. Diese sind in der Regel etwas gemächlicher angehaucht. Nicht so dieser Film! Ein hochpolitisches Thema wird hier aufgegriffen, nämlich das Recht auf die Demonstrations-Freiheit. Als Träger solch einer Botschaft wird das Szenario immer wieder durch Rückblicke hinein in den Demo-Marsch der Chicago 7 getragen. Diese wurden 1969 von der amerikanischen Justiz wegen Verschwörung und Aufhetzung angeklagt.
Platz 3: Tiger King
Die Bronze-Medaille meiner Top 5 Filme geht dieses Jahr an Joe Exotic. Die Netflix-“Dokumentation” kam heuer genau zum richtigen Zeitpunkt für den Streaming-Anbieter und schlug ein wie eine Bombe. Ich will an dieser Stelle eigentlich gar nicht zu viel über diese Produktion verlieren, ich habe zu Großkatzen und ihre Raubtiere alias Tiger King bereits ein eigenes Review verfasst. Nur soviel sei noch einmal gesagt und herausgestellt: der Cast und natürlich im speziellen Joe Exotic führen vor Augen, wie sehr Ruhm und Abgrund bei einander liegen können. Der Raubkatzen-Besitzer hat ein gutes Herz, tritt aber getrieben von Hass und Ignoranz in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Das macht ihn jedoch noch viel mehr zu einem von uns: a human beeing.
Platz 2: Der schwarze Diamant
Adam Sandler is back! Und zwar ganz Abseits seiner sonstigen Produktionen wie The Waterboy oder Jack and Jill. In Der schwarze Diamant oder – wie er im Original heißt – Uncut Gems, schlüpft der Mime in die Rolle eines Diamantenhändlers. Als solcher stolpert er von einem Schlamassel ins nächste. Die Safdie-Brüder Josh und Benny inszenieren eine Komödie, in der es unter anderem darum geht, dass sich Adam Sandler – der im Übrigen famos aufspielt – sich einen ganz besonderen Diamant von einem Basketball-Star der Boston Celtics zurückholt.
Leider lief der Netflix-Film bei vielen unter dem Radar, was auch dazu geführt hat, dass Uncut Gems auch nicht bei den Oscars 2020 berücksichtigt wurde. Soviel sei gesagt: alleine Adam Sandler hätte sich schon eine Nominierung als bester Haupdarsteller verdient gehabt. Und ja, er spielt wirklich so gut. Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster und meine, mit etwas mehr Auferksamkeit wäre Der schwarze Diamant in einigen Bestenlisten so wie meiner Top 5 Filme vertreten.
Hier findet ihr Der schwarze Diamant auf Netflix.
und der erste Platz meiner Top 5 Filme 2020 geht an…
1917 von Sam Mendes
Das Kriegsdama war ein Herzensprojekt von Sam Mendes, seines Zeichens Ex-Bond-Regisseur (u.a. Skyfall) und Oscarpreisträger. Warum, das erfahrt ihr in meiner ausführlicheren Kritik zum Film hier. Abseits davon ist ihm mit dem Streifen aber auch ein logistisches Meisterwerk gelungen. Der Aufwand, der für die Produktion und vor allem die Kameraarbeit von Roger Deakins betrieben wurde, ist immens. Dieser hat sich aber auf alle Fälle gelohnt, besticht 1917 doch durch eine hervorragende Inszenierung.
Sam Mendes und Roger Deakins haben mit ihrem Kamera-Team die Illusion eines 110 Minuten andauernden One-Takes erschaffen, bei dem kein sogenannter “sichtbarer” Schnitt passiert. Das geschulte Auge weiß zwar, wann hier ein Cut passiert (etwa wenn eine Person ganz dicht vor der Kamera vorbeispaziert und das Bild verdeckt). Aber wenn das nach minutenlangen Szenen immer noch nicht der Fall ist, dann ist das schon beeindruckend. Speziell trifft das bei mir persönlich noch einmal auf den Sprint am Ende des Films zu. Ich war vom Zusammenspiel von Score, Inszenierung und Szenenbild wie weggeblasen.