Der eufy RoboVac X8 Hybrid Test: Saugstarker Helfer mit Lasernavigation
Die Anker-Tochter eufy hat mit dem RoboVac X8 Hybrid ein Allround-Gerät am Saugroboter-Markt. Wir haben das Teil auf Herz und Nieren getestet!
Über den eufy RoboVac X8 Hybrid
Auf seiner offiziellen Website verspricht der eufy RoboVac X8 Hybrid, eine sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau zu sein. Mit zwei Turbinen ausgestattet will der Saugroboter eine kombinierte Saugkraft von 4.000 Pa leisten, was ihn gleich mal in die Oberklasse katapultiert. Damit einher geht nicht nur eine höhere Reinigungsleistung, sondern auch die sogenannte UltraPack-Staubkompression. Das bedeutet, dass ihr mehr Staub in den Behälter bekommt, bevor ihr ihn entleeren müsst, und es soll auch zu weniger Verwicklungen führen. Zudem bietet der Roboter eine iPath-Lasernavigation sowie eine neue AI Map 2.0-Technologie zur Kartierung eures Wohnraums.
So sollen die Reinigungsvorgänge effizienter werden, Hindernisse frühzeitig erkannt werden und in Verbindung mit der EufyHome-App sollen euch mehr Optionen offenstehen. Nicht nur die Steuerung vom Smartphone aus, sondern auch das Erstellen einer akkuraten Karte, Raumunterteilung, Bereichsreinigung, virtuelle Wände, No-Go-Zonen, Karten für mehrere Geschosse und mehr werden so ermöglicht. Da der eufy RoboVac X8 Hybrid den Zusatz Hybrid im Namen trägt, erwartet uns hier ein 2-in-1-Gerät, nämlich ein Sauger, der zeitgleich einen Wischmopp-Aufsatz tragen kann. Macht das Sinn, einen Saugroboter zugleich saugen und wischen zu lassen? Und wie sieht der Komfort bei der täglichen Nutzung einer solchen Haushaltshilfe aus? Das klären wir im Test!
Der erste Eindruck des Saugroboters
Beim Auspacken des eufy RoboVac X8 Hybrid fällt früh einmal die hochwertige Präsentation auf. Sowohl die Verpackung, aber auch das Gerät selbst wirken äußerst wertig, beim Saugroboter liegt das auch am gefühlt hohen Gewicht. Dieses ist den beiden Motoren geschuldet, die im Inneren verbaut sind. Der Roboter ist rund und mit einer auffälligen Carbon-Optik versehen, am Markt gibt es bestimmt dezentere Geräte. Wenden wir uns den drei Tasten auf der oberen Seite des Saugers zu: Da gibt es einen Standby-Button, der als Start/Stopp-Funktion doppelt. Weiters findet ihr eine Stecker-Taste, die den Saugroboter zur Ladestation zurückkehren lässt. Die dritte Taste mit dem Quadrat-Symbol ist für die Intensivreinigung einer kleinen Fläche, „Spot Cleaning“ genannt, verantwortlich.
An der oberen Seite steht dann mittig noch ein rundes Element hervor, das den Laser für die SLAM-Navigation beherbergt. SLAM steht für die Simultane Lokalisierung und Kartierung (Mapping) der Umgebung. Somit weiß das Produkt im besten Fall immer, wo es sich bei euch zu Hause befindet, und kann auch im Dunklen gut navigieren. Drehen wir das Gerät um, sehen wir einiges von der Technik. Da gibt es einen Schmutzauffangbehälter, und unter diesem wird der Wischmopp inklusive Wassertank befestigt. Die primäre Bürste des RoboVac X8 Hybrid ist weich, also ideal für glatte Böden geeignet. Zudem gibt es eine rotierende Bürste, die den Schmutz in Richtung Hauptbürste verfrachtet. Das Gerät kann gleich nach dem Auspacken und Aufladen verwendet werden.
Die Installation mit der EufyHome-App
Bevor ihr allerdings den eufy RoboVac X8 Hybrid auf Streife schickt, solltet ihr eine Installation via EufyHome-App andenken. Ja, das Gerät funktioniert auch so (einfach auf den Standby-Knopf drücken), aber die App bietet doch unbestritten einige Vorteile. Nach der Verknüpfung mit eurem WLAN und eurem eufy-Konto könnt ihr – das habe ich getan – zunächst einmal die Sprachausgabe geändert. Verschiedene Sprachen, aber auch ein Stumm-Modus (meine Wahl) sind mit von der Partie! Der nächste Schritt war dann, die Firmware des Saugroboters zu aktualisieren. Das ging binnen weniger Minuten und sehr unkompliziert – da darf sich der Mitbewerb etwas abschauen. Im Testzeitraum März und April 2022 nutzte ich Version 1.4.9, die einiges an Funktionalität mitbringt.
Sie gibt euch die Möglichkeit, mehrere Karten abzuspeichern (etwa für verschiedene Etagen) und diese zu verwalten. Weiters gibt es eine Planungs-Option, so könnt ihr den Sauger etwa täglich oder alle paar Tage zu einem gewissen Zeitpunkt starten lassen. Auch eine manuelle Bedienung ist vorhanden, so wird der eufy RoboVac X8 Hybrid gewissermaßen zu einem von euch ferngesteuerten Vehikel. Ihr dürft genauso den Reinigungsverlauf begutachten und die Auto-Return-Reinigung aktivieren – sie lässt den Sauger bei einem niedrigen Akkustand zur Ladestation zurückkehren. Verfügt er dann wieder über knapp 80 % Akkuladung, setzt der Roboter die Reinigung dort fort, wo er sie unterbrochen hat. Die Installation dauert zwar ein paar Minuten, zahlt sich aber mehrfach aus!
Meine erste Reinigungsrunde
Um die Kartierung einmal laufen zu lassen, habe ich den eufy RoboVac X8 Hybrid auf der Ladestation voll geladen. Danach habe ich einmal auf den Standby-Knopf gedrückt, und das Gerät legte los! Früh fällt auf, dass der Saugroboter ein System verfolgt und äußerst gewissenhaft arbeitet. Der Roboter fährt klare, gerade Linien und unterteilt größere Räume in kleinere Unterbereiche, die dann in Folge Stück für Stück abgearbeitet werden. Während ältere Geräte, noch dazu ohne Laserunterstützung, sehr zufällig die Umgebung erkundeten, ist dies hier nicht der Fall. Mir kam auch vor, dass der aktuelle Saugroboter sein Werk recht zackig vollbringt, aber dennoch auch gründlich bleibt. Ist die erste Runde abgeschlossen, habt ihr dann eine Karte in der EufyHome-App, die ihr bearbeiten könnt.
So lassen sich Räume kartieren, No-Go-Zonen und virtuelle Wände erstellen, aber auch ein Zeitplan definieren. Nicht nur das, ihr könnt via App euren eufy RoboVac X8 Hybrid zu einer bestimmten Stelle schicken und dort saugen lassen – ein cooles Gimmick! Zur Reinigungsleistung selbst muss ich sagen, dass in meinem Wohnbereich fast ausschließlich glatte Böden (Vinyl, Laminat und Fliesen) vorkommen. Doch auch die vereinzelten niederflorigen Teppiche wurden vom Saugroboter perfekt gereinigt – bei einem Langflor-Flokati wäre ich mir da nicht so sicher. Da gibt es bestimmt Troubles mit den Bürsten, doch ich konnte das mangels Kuschelteppichen nicht testen. Ein Endgegner jedoch blieb unser Wäscheständer, dessen Beine zu filigran für eine Erkennung sind – da blieb der Roboter gerne hängen, auch in weiteren Reinigungsrunden:
Der eufy RoboVac X8 Hybrid als Kartograph
Habt ihr den ersten Durchgang komplett abgeschlossen und der Sauger konnte alles abfahren, steht euch in der EufyHome-App sogleich eine übersichtliche Karte bereit. Sie kann gedreht werden, aber genauso dürft ihr Veränderungen daran vornehmen. So dürft ihr die Räume bearbeiten, und das macht eufy euch kinderleicht. Binnen weniger Sekunden teilt ihr Räume oder auch Zonen auf, fügt sie auf Wunsch wieder zusammen oder definiert einen No-Go-Bereich. Dieser kann wie folgt aussehen: Entweder sperrt ihr einen Bereich komplett, oder ihr erstellt eine virtuelle Begrenzung (ähnlich wie eine Wand für den eufy RoboVac X8 Hybrid), oder aber ihr definiert in der App einen wischfreien Bereich. Dann fährt der Roboter dort mit seinem Wischmopp-Aufsatz einfach nicht, das eignet sich hervorragend für Teppichböden und Teppiche mit fixem Platz!
Habt ihr dann die von euch gewünschten Änderungen vorgenommen, werden die Räume oder Zonen in unterschiedlichen Farben angezeigt. Danach steht es euch frei, den eufy RoboVac X8 Hybrid beispielsweise nur in gewissen Räumen reinigen zu lassen – sogar die Reihenfolge ist euch überlassen! Weiters ist es möglich, auf der Karte gewisse zu reinigende Bereiche zu markieren. Wer es ganz genau haben möchte, kann mittels „Stelle“ sogar einen Zielpunkt für die nächste Reinigung festlegen. Das Ganze lässt sich übrigens auch bei einem Reinigungsplan definieren: Neben Wochentag und Startuhrzeit gibt es auch die Möglichkeit, eine Saugstärke vorzugeben oder an verschiedenen Wochentagen verschiedene Räume zu säubern. Die App ist wirklich gelungen!
Runde zwei: Mach mich nass!
Bevor ihr die hybride Wischfunktion nutzen könnt, gilt es, ein wenig Vorarbeit zu leisten. Ihr müsst den Wasserbehälter füllen, dieser fasst 250 ml und ist beim Wischmopp-Aufsatz integriert. Aufgepasst: Für die Nassreinigung darf laut Hersteller kein Reinigungsmittel verwendet werden, der Wasserbehälter darf nur mit reinem Wasser befüllt werden. Für den Wischvorgang werden spezielle Wischtücher benötigt, die über eine Schiene aufgezogen und dann per Klettverschluss befestigt werden. Beim Gerät sind sowohl ein auswaschbares als auch mehrere Einweg-Wischtücher standardmäßig dabei. Ihr seht schon: Die Planung via App, dass der Saugroboter etwa täglich seine Runde dreht, ist eher fürs Saugen gedacht – ohne feuchtes Wischtuch macht das Wischen wenig Sinn.
Dieser Roboter ist kein reiner Wischroboter, das heißt, er wischt nicht mit cleveren Algorithmen oder rüttelt das Tuch nicht fest über den Boden. Die Wasserabgabe ist gering, das ist gut für empfindliche Böden und man muss nicht trocken nachwischen. Hartnäckige Verschmutzungen werden damit nicht beseitigt, darauf weist eufy aber auch schon in der Anleitung hin. Auch spannend: Leider besitzt der Saugroboter keine automatische Teppicherkennung bei aktivierter Wischfunktion. Somit kann es passieren, dass eure Teppiche nass gewischt werden! Deshalb sollten sie und Räume mit Teppichböden bei aktivierter Wischfunktion zur Sicherheit gesperrt werden. Nach dem Wischvorgang empfiehlt es sich, das Wischtuch wie in der Anleitung beschrieben auszuwaschen und zu trocknen.
Verschiedene Ansprüche, verschiedene Modi
Standardmäßig verrichtet der eufy RoboVac X8 Hybrid sein Tagewerk auf der Pure-Einstellung. Das ist die geringstmögliche Saugstärke und gleichzeitig die geringstmögliche Lautstärke. Hier hängt die Option völlig von eurem Verhalten ab: Lasst ihr das Gerät täglich oder alle zwei Tage seine Runde drehen, ist es vermutlich nicht notwendig, jedes Mal Vollgas geben zu lassen. Zudem ist der Saugroboter dann unauffälliger unterwegs, was für den Alltag bestimmt auch ein Thema sein kann. Mit den Stufen Power und Turbo erhöht ihr die Saugstärke und Lautstärke, und der Maximalmodus nutzt die volle Kraft der beiden Turbinen aus. Selbst, wenn der Sauger dabei laut wird, die Dezibel eines herkömmlichen Staubsaugers werden dabei niemals erreicht.
Während ihr diese Stufen jederzeit in der EufyHome-App definieren könnt, gibt es auch eine zusätzliche Option namens BoostIQ. Dieser Modus macht die Saugleistung davon abhängig, wie der Boden beschaffen ist. Will heißen: Auf glatten Böden reicht eine niedrigere Leistung aus, und bei Teppichböden wird die Stufe gesteigert. Das ist vermutlich eine Einstellung, die für die meisten Leute Sinn macht – da, wo die höhere Leistung gebraucht wird, erbringt sie der Sauger. Falls ihr aber auf maximale Sauberkeit pocht und euch die zusätzliche Lautstärke egal ist, könnt ihr den eufy RoboVac X8 Hybrid auch ständig auf dem Maximalmodus laufen lassen. Bedenkt nur, dass darunter die Akkulaufzeit leidet und der Roboter während der Reinigung möglicherweise nachladen fahren muss.
Wartung, Reinigung, Pflege
Ja, der eufy RoboVac X8 Hybrid macht seine Sache sehr gut. Glatte Böden werden wirklich toll gereinigt, und das Produkt scheint auch alles zu erwischen. Seien es Haare, Staubfusel oder Brösel in der Küche, jeder Reinigungsdurchgang hinterließ saubere Böden. Das bedingt jedoch die Frage, wie man den Staubbehälter des Geräts entleert. Dieser Vorgang ist ziemlich unkompliziert und ist in einer Minute erledigt – gut so! Denn der Staubbehälter verfügt über ein Fassungsvermögen von nur 400 ml. Damit muss er theoretisch häufig geleert werden, dem wirkt aber die UltraPack-Staubkompression entgegen. Somit wird dank mehr Druck einfach mehr Staub in den Behälter gedrängt, das ist ein weiterer Vorteil der beiden verbauten Turbinen.
Der Auffangbehälter für Staub und Schmutz wird ganz einfach herausgezogen und genauso wieder eingesetzt. Alles Eingesaugte kann dann durch die Öffnung, über die der Behälter mit der Düse verbunden ist, entleert werden. Für eine gründlichere Reinigung lässt sich der Behälter auch öffnen und auswaschen – so kommt ihr auch zum Filter, der sich darin befindet. Besonders praktisch in diesem Zusammenhang ist der Punkt „Zubehör-Service“ in der EufyHome-App. Hier wird euch nämlich jedes Teil (Seitenbürste, Hauptbürste, Filter und Sensoren) mit einer Prozentzahl und einer Empfehlung (sollte in x Stunden getauscht/gereinigt werden) aufgelistet. Per Fingertipp bekommt ihr dann auch die Anleitung, wie ihr das genau bewerkstelligt – das ist prima gelungen, finde ich!
Die Technik des RoboVac X8 Hybrid
Der eufy RoboVac X8 Hybrid hat einen Durchmesser von 34,5 cm und ist 9,72 cm hoch. Damit ist er nicht der Niedrigste, passt aber auch unter viele Kästchen und Couches. Sein Staubbehältervolumen beträgt 400 ml und der Wasserbehälter fasst bis zu 250 ml. Die maximale Betriebszeit pro Akkuladung wird mit 180 Minuten angegeben, bei höheren Saugstufen verringert sich diese logischerweise. Eine vollständige Ladung des Akkus benötigt etwa vier bis fünf Stunden, dies ist natürlich von Temperatur und der restlichen Ladung der Batterie abhängig. Übrigens fasst der Lithium-Ionen-Akku 5.200 mAh, und die maximale Lautstärke des Saugers beträgt laut Herstellerangaben 60 dB. Den Sauger könnt ihr übrigens via Google Home und Alexa starten lassen.
Die Saugstärke des Saugroboters wird mit 2x 2.000 Pascal angegeben, da sich im Inneren zwei Motoren befinden – eufy nennt dies Twin Turbine-Technologie. Übrigens besitzt der eufy RoboVac X8 Hybrid vier Modi bei der Saugleistung. Diese teilen sich wie folgt auf: Pure (2×450 = 900 Pa), Power (2×850 = 1700 Pa), Turbo (2×1450 = 2900 Pa) und Maximal (2×2000 = 4000 Pa). Der verbaute Laser nutzt einen SLAM-Algorithmus, der für die Simultane Lokalisierung und Kartierung (Mapping) der Umgebung verwendet wird. Das spielt dann wunderbar in die EufyHome-App rein, wo ihr dann nach Belieben Räume trennen, zusammenfügen, No-Go-Zonen definieren, Zeitpläne erstellen und mehr dürft. Dieses Rundumpaket funktioniert einwandfrei, also von der Technik her gibt es nur Lob von mir!
Ein starker Allrounder mit Super-App
eufy hat mit dem RoboVac X8 Hybrid ein starkes Angebot im Rennen. Sowohl die Saugleistung wie auch die Ausdauer treten positiv in Erscheinung. Mir persönlich hat auch die Lautstärke und die klasse Navigation gefallen, der Saugroboter hat seine Aufgabe stets zuverlässig erledigt. All dies wird von einer genialen EufyHome-App ergänzt, die euch auf simple Art eine Vielzahl von praktischen Optionen ermöglicht. Der größte Kritikpunkt ist wohl die Wischfunktion, die aufgrund der restlichen Qualität des eufy RoboVac X8 Hybrid zur Nebensache verkommt. Schmutz wird nicht beseitigt, die Flüssigkeitsverwendung lässt sich nicht regeln, und eine Teppicherkennung gibt es nicht – da braucht es dann doch ein wenig Hirnschmalz beim Umgang mit No-Go-Zonen und wischfreien Bereichen.
Wer jetzt sagt „naja, ich lass ihn dann einfach nicht wischen“, kann dann gleich zum reinen RoboVac X8-Modell greifen und dabei Geld sparen. So oder so, der Staubbehälter des Geräts muss regelmäßig geleert werden, und wenn ihr die Wischfunktion nutzt, müsst ihr auch den Wassertank immer wieder mal reinigen. Eine Absaugstation gibt es nicht, die sind aber in der Regel immer extrem laut – ich finde, so etwas braucht man nicht wirklich. Da ist für mich der Komfort, dass automatisch regelmäßig gesaugt wird, wesentlich höher! Der eufy RoboVac X8 Hybrid ist um etwa 500 Euro erhältlich, und der Preis ist für das Gesamtpaket – allen voran die hochwertige Verarbeitung und die tolle EufyHome-App – mehr als nur fair. Von mir bekommt der Saugroboter eine Empfehlung!