Die Fledermaus reloaded Wien Kritik: Ich war bei der Premiere
Am 2. Oktober 2019 durfte ich der Fledermaus reloaded Wien Premiere im Wiener Metropol beiwohnen. Ob die Neuinterpretation der Fledermaus einen neuen Frühling beschert, oder sie doch besser in einem angestaubten Kirchturm verweilen sollte, erfahrt ihr in meinem Eventbericht.
Klassiker kommt in die Gegenwart
Johann Strauss Operette Die Fledermaus wurde 1874 in Wien uraufgeführt und gilt als Höhepunkt der Goldenen Operettenära.
Hier ein Trailer von Johan Strauss Opernversion:
Dank des Produktionsteams rund um Andy Hallwaxx (Regie), Peter und Florentiena Hofbauer (Buch), Ilona Glöckel (Bühne & Kostüme), Andrea Ozabalova (Regieassistenz & Abenspielleitung) und Max Hagler (Musikalische Leitung) kommt die Fledermaus einen erfischenen neuen Anstrich verpasst.
“In der Geschichte des musikalischen Unterhaltungstheaters ist „Die Fledermaus“ der Klassiker schlechthin. Ein solcher lässt sich nicht „neu erfinden“, wohl aber so erzählen, dass die turbulente Handlung auch heute nachvollziehbar wird. Die Verfasser des Original-Libretto wollten ja ihr zeitgenössisches Publikum bedienen und haben sich verständlicherweise keine Gedanken darüber gemacht, ob man die verwickelte Geschichte auch noch 150 Jahre später verstehen wird. Zur besseren Verständlichkeit und der damit verbundenen Optimierung des Unterhaltungswertes haben wir die neue „Fledermaus“-Fassung der heutigen Zeit um 50 Jahre näher gerückt und in die „verrückten 20er Jahre“ des vorigen Jahrhunderts gebracht.
Die Story der Fledermaus war aber schon in ihrer ursprünglichen Fassung für damalige Verhältnisse bemerkenswert frivol. Da erlebt man schon im ersten Akt wie ein gutbürgerliches Ehepaar die gegenseitigen Betrugsabsichten minutiös vorbereitet. Im zweiten Akt wird Gabriel Eisenstein zum Opfer seiner fleischlichen Umnachtung: Und so bemerkt er nicht einmal, dass die maskierte Frau, auf die er es abgesehen hat, seine Eigene ist. Die Gefängnisse im dritten Akt erlebt er schließlich als Ausnüchterungszelle seiner Wünsche und Begierden. “(Quelle: Offizielle Pressemitteilung)
Hier ein kleiner Vorgschmack auf die Neuinterpretation:
Die DarstellerInnen im Überblick:
- Rosalinde gespielt von Conny Mooswalder
- Eisenstein gespielt von Eric Lingens
- Adele gespielt von Juliette Khalil
- Adele (alternierend) gespielt von Hedwig Ritter
- Alfred gespielt von Peter Kratochwil
- Alfred (alternierend) gespielt von Bernhard Viktorin
- Orlowskaya gespielt von Tania Golden
- Dr. Falke gespielt von Alfred Pfeifer
- Ida gespielt von Sofie Denner
- Dr. Frank gespielt von Georg Leskovich
- Frosch/Dr. Blind gespielt von Ronny Kuste
Promischau: Vordrängler, Schauspieler und vieles mehr
Bevor das Spektakel losging, fand sich das Publikum im Foyer ein. Während Jeannine Schiller es kaum erwarten konnte, ihre Karten zu bekommen und sich auch vordrängen versuchte, gaben andere den JournalistInnen und FotografInnen vor Ort die Möglichkeit ein gutes Foto von ihnen zu machen. Zahlreiche prominente Gäste wie Kammerschauspielerin Marianne Nentwich, Prof. Erich Schleyer, Gerhard Dorfer, Martina & Werner Fasslabend, Mercedes Echerer, Nora Frey, Dina Larot, Edith Leyrer, Martin Leutgeb, Nhut La Hong, Ulrike Kriegler, Peter Stöger, Ramesh Nair, Lukas Perman, Richard Lugner und viele mehr unterhielten sich ließen sich bei der Fledermaus reloaded Premiere im Metropol blicken.
Fledermaus reloaded Wien Premierenfazit
Ich muss gestehen, dass ich die Geschichte der Fledermaus noch nicht kannte, umso mehr freute ich mich die Geschichte in neuem Gewand in einem so kultigen Veranstaltungsort wie dem Wiener Metropol erleben zu dürfen. Die Ensemble aber auch die unermüdlichen MitarbeiterInnen drumherum (Bühne, Musik, Empfang aber auch an der Bar) sorgten dafür, dass die Premiere ein voller Erfolg wird. Und so kommt was kommen musste: Nach drei Akten war das Publikum nicht mehr zu bremsen und bedankte sich im Wiener Metropol, wo vor wenigen Tagen noch die Grünen das fulminante Comeback im Parlament feierten, mit Standing Ovations. Sei es die Musik, die politischen Anspielungen rund um Ibiza und involvierte Personen (Stichwort Strache geht zu den Dancing Stars) oder der Wiener Proletencharme des Kammermädchens Adele für alle im Publikum war irgendwo mindestens ein Highlight dabei – und wenn es auch nur das Gläschen Sekt nach der Vorstellung war. Ich habe mich köstlich amüsiert und kann Kulturbegeisterten die Vorstellung nur wärmstens ans Herz legen – bis 31.10. und am 31.12.2019 habt ihr noch die Möglichkeit.