Die Sennheiser Momentum Free In-Ears im Langzeittest
Im Langzeittest mussten die Sennheiser Momentum Free In-Ear Wireless Kopfhörer einige harte Proben überstehen. In einigen Punkten konnten mich die praktischen Bluetooth Kopfhörer auch tatsächlich überzeugen. Insgesamt bleibt der Eindruck aber durchwachsen. Der gute Klang der Kopfhörer kann nicht über die Mängel beim Tragekomfort hinweg täuschen. Bluetooth-Kopfhörer leben aber von ihrem Einsatz im Freien und Hersteller sollten gerade in diesem Punkt keine Kompromisse eingehen. Von einer renomierten Marke wie Sennheiser, deren Produkte nicht zu den billigsten gehören, hatte ich mir tatsächlich mehr erwartet.
Begleiter im Alltag
Die Sennheiser Momentum Free In-Ears wissen in mehreren Punkten zu überzeugen. Dazu gehört unter anderem die optische Anmutung. Sowohl das die beiden Ohrknöpfe verbindende Kabel, als auch die Knöpfe selbst sehen sehr gut aus und fühlen sich sehr hochwertig an. Die Kombination aus rot und schwarz für das kurze Kabel und silber für die Knöpfe harmoniert gut. Auch die Größe der Knöpfe passt, im Vergleich zu anderen wirken sie dezent genug, um TrägerInnen nicht wie AirForce-PilotInnen aussehen zu lassen.
Leider stört gerade in diesem Zusammenhang die große Akku- und Verstärkereinheit, die an der linken Seite hängt, die Optik enorm. Wenn ich schon Bluetooth-Kopfhörer habe, möchte ich nicht, dass mir ein großes Plastikteil neben dem Hals herumbaumelt. Noch dazu zieht es immer wieder am Ohrknopf, was dazu führt, dass ich diesen gefühlsmäßig alle fünf Minuten zurechtrücken muss.
Langlebige Kopfhörer?
Leider muss ich hier ein paar Minuspunkte verteilen. Im intensiven Test hat der linke Ohrknopf leichte Schäden davongetragen und tatsächlich einen Wackelkontakt entwickelt. Was zuerst noch nach einer schlechten Position im Ohr bzw. nach einem bewegungsbedingten Lautstärkenwechsel klang, stellte sich doch schon bald als echter Wackler heraus. Bei dieser Preiskategorie, der UVP liegt bei €199, eigentlich nicht vorstellbar.
Klar, ich habe die Kopfhörer lange und intensiv getestet, bin damit laufen gegangen und trug sie generell viel im Alltag. Nichts davon sollte aber eine große Herausforderung für Bluetooth-Kopfhörer sein. Ihr Siegeszug ist vor allem auf die nicht notwendigen Kabel zurückzuführen und gerade hier ist es dann besonders ärgerlich, wenn ein Wackelkontakt, das alte Kopfhörerleiden, entsteht.
Klang in bester Sennheiser Qualität
In Puncto Klangqualität lassen die Sennheiser Momentum Free In-Ears wenig Wünsche offen. Sie haben einen satten Klang und folgen dem inzwischen Usus gewordenen Trend, eher die Tiefen als die Höhen zu betonen. Insgesamt ergibt sich beim Musikhören aber ein sehr ausgewogenes Klangbild. Sowohl basslastiges Hip-Hop-Material als auch feinere Alternativ-Klänge werden hervorragend dargestellt.
Weniger begeistert hat mich die Qualität bei Gesprächen. Beim Telefonieren hatte ich stets das Gefühl, in einer großen Halle zu stehen, irgendwie hatten die Stimmen der GesprächspartnerInnen immer einen leichten Widerhall. Um dieses Phänomen zu umgehen genügt es aber, einfach einen Knopf aus dem Ohr zu nehmen. Zum gemütlichen Musikhören auf der Couch oder beim Arbeiten im Büro oder in einer Bibliothek, eignen sich die In-Ears aber sehr gut.
Sennheiser Momentum Free - Mein Fazit
Normalerweise verwende ich im Alltag kabelgebundene Kopfhörer und für den Sport welche mit Bluetooth. Deshalb habe ich mich sehr auf die Sennheiser Momentum Free gefreut und sie wirklich ausgiebig und lange getestet. Umso enttäuschter war ich über den mangelnden Tragekomfort und den entstandenen Wackelkontakt. Selbst wenn dieser aufgrund meines ständigen Korrigierens der Position im Ohr entstand, darf das in dieser Preisklasse einfach nicht sein.
Wie es von Sennheiser zu erwarten war, lässt die Klangqualität beim Musikhören kaum Wünsche offen. Egal, welche Sparte ich höre, der Sound ist immer ausgewogen. Dass das Telefonieren nich so wirklich angenehm ist, stört mich weniger. Woran die TechnikerInnen aber definitiv arbeiten müssen ist die Akkulaufzeit. Die Sennheiser Momentum Free schaffen zwar die angegebenen knapp sechs Stunden, dass finde ich aber insgesamt dennoch zu wenig. Vor allem für den sportlichen Einsatz.