Digimon World: Next Order (PS4) im Test
Von der PlayStation Vita (Ja, sie existiert noch.) direkt auf die PlayStation 4 – Digimon World: Next Order! Macht euch bereit einmal mehr in die Digiwelt einzutauchen und gemeinsam mit erstmalig zwei Digipartnern absolut digitastisch durchzustarten und zu sehen, wo eure Reise euch letzten Endes hinführt. In unserem Test berichten wir euch von Training, Kämpfen, Klopausen und mehr!
Zwei Digimon werden dich begleiten
Seit dem Release des letzten Ablegers der Digimon World-Franchise sind in Europa ganze 12 Jahre vergangen, auch wenn wir erst letztes Jahr endlich wieder einen Digihappen zugeworfen bekommen haben. Denn lasst euch nicht in die Irre führen: Digimon World: Next Order ist ein völlig anderes Biest als Digimon Story: Cyber Sleuth. Hier liegt der Fokus ganz klar auf der Beziehung zu euren Partner-Digimons – denn ja, zum ersten Mal überhaupt werden euch gleich zwei Freunde zur Seite gestellt. Jedes bisschen Unterstützung ist willkommen, da wildgewordene Machinedramon in Floatia – die Stadt, um die sich das Spiel dreht – gewütet haben, und es nun an uns liegt, die geflohenen Bewohner zurückzuholen und die Stadt wieder aufzubauen.
Deine besten Freunde aller Zeiten
Das Spiel beginnt mit einer sehr beliebten und endlos ausgeleierten Trope: Eure beiden Digipartner befinden sich als Weregarurumon und Wargreymon am Gipfel ihrer Macht, und können somit unglaubliche Attacken abfeuern. Doch dann, wie könnte es auch ander sein, beissen sie beide ins digitale Gras und ihr werft wieder mit Wattebäuschen um euch, statt ganze Sonnen auf eure Gegner herabregnen zu lassen. Glücklicherweise werden eure Partner als Digieier wiedergeboren, wodurch alles von vorne beginnen kann. Genau an diesen Prozess solltet ihr euch schon zeitig gewöhnen, denn ihr werdet ihn sehr oft durchlaufen. Eure Digimon schlüpfen, ihr sorgt euch um sie, sie werden stärker, digitieren (hoffentlich mehrmals), haben bessere Chancen sich in der Overworld zu prügeln, sterben entweder im Kampf oder an hohem Alter, und der Kreislauf beginnt erneut.
Es kommt der Tag
Das klingt zwar katastrophal und wird neue Spieler gewiss abschrecken, aber jede neue Digi-Generation ist stärker und verschafft euch ein klareres Bild davon, welchen Pfad ihr einschlagen müsst, um an eure Traum-Partner heranzukommen. Denn welche Digitation ihr erreicht ist gänzlich vom Training selbst abhängig, wozu auch Klopausen und regelmäßiges Füttern gehören. Es ist ein überaus abgerundetes System, bei dem man sich wirklich wie ein Tamer fühlt – aber gleichermaßen ist es ein bisschen vernichtend, wenn man endlich ein cooles Digimon hat und dann der Grind früher oder später doch wieder von vorne beginnt. Man sollte eben nicht mit einer Pokémon-Mentalität an dieses Spiel herangehen. Konstant sind hingegen der Levelaufstieg eures Tamers und die Vorteile, die ein vollständigeres Floatia durch stetiges Rekrutieren neuer Digimon mit sich bringt – gänzlich von 0 müsst ihr nie wieder beginnen.
An dem du dein Ziel erreichst
Im Kampfsystem verkommt euer Hauptcharakter jedoch zur CheerleaderIn. Dazu verdammt euren Partnern dabei zuzusehen, wie sie selbstständig angreifen und limitiert ihnen unterstützende Phrasen zuzurufen, sowie dann und wann Spezialattacken auszulösen. Gleichermaßen könnt ihr die generelle Taktik eurer Partner festlegen – defensiv, aggressiv, et cetera. Die Action entfaltet sich zwar vor euren Augen, aber ihr habt dabei doch eher nur wenig mitzureden, was gewöhnungsbedürftig bis fad ist.
Digimon World: Next Order-Fazit
Digiritter und Tamer die mit der Digimon World-Reihe einst schon Bekanntschaft gemacht haben, wissen dass ein gewisses Maß an Geduld absolut unabkömmlich ist, um mit dieser Art von Spiel auch Spaß zu haben. Wenn ihr da ein Häkchen setzen könnt, bietet Digimon World: Next Order eine solide Grundformel und ein Digitierungs-System, dass (trotz anfänglich enormem Zufallsfaktor) immerhin mit mehr als 230 verschiedene Digimon prahlen kann. Vergesst nur nicht, dass hier der Grind-Zyklus das Hauptfeature ist. Die Digiwelt braucht euch!