Drawkanoid Test (PC): Breakout, nur anders
Mit Drawkanoid präsentiert sich das Breakout-Prinzip in einem neuen Gewand. Was euch in diesem Game erwartet, lest ihr hier im Review!
Über die Spielidee
Was ist Arkanoid eigentlich? Die Älteren unter uns lächeln wissend. Das ursprüngliche Breakout präsentierte euch einen Level, an dessen unterem Ende euer Protagonist sein Dasein fristete. Das Paddel wurde von euch gelenkt, und ein Ball wurde in Echtzeit zwischen den zu zerbrechenden Kapseln und euch im Ping-Pong-Prinzip hin und her geschossen. Wurde eine Stage geschafft, ging es sogleich weiter zur nächsten – und natürlich gab es jede Menge Abwechslung bei diesem Prinzip.
Manchmal gab es zwei Paddel, oder die Steuerung wurde gespiegelt. Hinzu kamen interessante Ideen wie ein Schild, eine Paddel-Verlängerung oder der berühmt-berüchtigte Multi-Ball. Bezeichnend für die Games war auch, dass sowohl Neonfarben als auch ein elektronischer Soundtrack vorkamen. Waren diese Kriterien erfüllt, konnte man von einem echten Breakout-Spiel reden. Drawkanoid bleibt den Wurzeln des Genres im Grunde treu und schafft es doch, ihm einen ganz eigenen, persönlichen Twist zu geben.
Das Spielprinzip von Drawkanoid
Sowohl Paddel als auch die zu zerbrechenden Ziele sind gleich geblieben. Allerdings läuft das Gameplay in Drawkanoid ungleich schneller ab. Die Stage ist in zwei Teile unterteilt, der untere Teil ist farblich markiert. Im oberen Teil flitzt die Kugel im Schnelldurchlauf herum, bis sie wieder die untere Markierung erreicht. Dort rollt sie in Zeitlupe weiter, was euch Zeit gibt, ein Paddel mit der Maus zu „zeichnen“. Nach erfolgtem Abprall flitzt das Spielgerät wieder durch den Level, nur um von euch ein weiteres Mal zurück ins Spiel gebracht zu werden.
Habt ihr die Rufzeichen-Blöcke in der Stage zerbrochen, erscheint ein Boss am oberen Ende, der nach einem Treffer w.o. gibt. Danach kommt ihr nahtlos in den nächsten Level, und das geht immer so weiter, bis ihr eure drei Leben verloren habt. Wenn ihr euer Paddel falsch setzt oder den Winkel falsch berechnet, fällt die Kugel ans untere Ende und kostet euch eines eurer Leben. Je geschickter ihr seid, umso höher treibt ihr eure Punktezahl, die gleichzeitig auch eure Währung in Drawkanoid darstellt. Sie ist bitter nötig, wenn ihr in Drawkanoid besser werden wollt. Hier ein Video für euch, damit ihr euch alles genauer vorstellen könnt:
Aufwertungen und Spielmodi
Mit mehreren hundert Punkten dürft ihr den Shop aufsuchen und auf eine kleine Einkaufstour gehen. Goodies wie ein längeres Paddel, ein Durchschuss-Power-Up oder Kombo-Boni sind für eine gewisse Punktzahl erhältlich, und durch Anpassen könnt ihr euer Spielerlebnis verändern und erweitern. Doch nicht nur einfache Power-Ups, sondern auch zwei Spielmodi können in Drawkanoid freigeschaltet werden. Neben dem klassischen Arcade-Modus wartet nämlich auch ein Zen-Modus sowie ein stressiger Countdown-Modus auf euch.
Der Zen-Modus präsentiert euch einen Level nach dem anderen, ohne die Geschwindigkeit graduell zu erhöhen, und auch die Bosse kommen in dieser Spielart nicht vor. Wollt ihr es eher mit Zeitdruck versuchen, so kann der Countdown-Modus Abhilfe schaffen. Hier läuft die Zeit in Drawkanoid gegen euch, und wenn der Countdown Null erreicht, ist das Spiel vorbei. Egal, für welche Art des Spiels ihr euch entscheidet, eure besten Spielzüge können als Replay entweder gespeichert oder getweeted werden.
Die Technik hinter Drawkanoid
Ganz getreu dem Breakout-Genre bietet dieses Game alles, was das Fan-Herz begehrt. Der Neon-Look tut Drawkanoid gut, und die Spezialeffekte ergänzen die Optik ideal. Teilweise leuchtet es schon stark, EpileptikerInnen sollten dieses Spiel mit Vorsicht genießen. Wenn sich um die Kugel eine bunte Korona hüllt, während ihr versucht, das Paddel optimal zu zeichnen, kann das schon mal stören. Gemeinsam mit dem elektronisch-funkigem Soundtrack ergibt sich hier ein starkes Gesamtwerk!
Sowohl die Optik als auch der Sound können ein wenig überrumpeln, doch sie lenken nicht vom Gameplay ab. Drawkanoid übernimmt das grundsätzliche Spielgefühl von Breakout, ändert aber entscheidende Dinge ab. Im Wesentlichen nimmt euch das Game die berechnende Spielweise und auch die Möglichkeit, das Ergebnis eurer Spielzüge in vollem Ausmaß wahrzunehmen. Alles, was ihr im Endeffekt macht, ist immer schneller auf die herabfallende Kugel zu reagieren und ein Paddel zu zeichnen.
Fazit: Gute Idee und doch anders als erwartet
Durch den permanenten Schnellvorlauf spielt sich Drawkanoid auf der einen Seite entspannter und auf der anderen Seite viel konzentrierter. Ihr könnt kaum vorausahnen, welche Abpraller alle passieren werden – auch zielen könnt ihr dank des wachsenden Zeitdrucks nur unzulänglich. Wenn ihr also einen originalgetreuen Breakout-Ableger sucht, solltet ihr einen Bogen um dieses Spiel machen. Hier geht es wesentlich actionreicher zu, da kann es schon vorkommen, dass ihr die Maus etwas verkrampft haltet.
Drawkanoid wäre ein idealer Titel für einen Touchscreen – auf der Switch oder auf einem iPad könnten sowohl die Steuerung als auch das Spielprinzip vollkommen aufgehen. Die Maussteuerung ist nicht ganz optimal passend, was sich aber mit diversen Boni und ein wenig Übung mehr als nur in den Griff bekommen lässt. Für grade mal 6,59 Euro könnt ihr mit Drawkanoid einen hervorragenden Breakout-Ableger auf Steam erstehen – es ist nur ein wenig anders, als man es vermuten würde.