Earth Atlantis Test (PS4): Frustige Action
Mit Earth Atlantis erwartet euch ein Ballerspiel der alten Schule. Wenn ihr die Top-Down-Shooter liebt, bei denen es vor Projektilen und Feinden nur so wimmelt, ist es wie für euch geschaffen! Ob das auch für den Rest von uns gilt, lest ihr in meinem Earth Atlantis Test.
Die Hintergrundgeschichte von Earth Atlantis
Wir befinden uns in der Zukunft. Alles wurde von den schmelzenden Polkappen verschlungen. Am Ende des 21. Jahrhunderts kam es zum „Großen Klimaumschwung“. 96 % der Erdoberfläche liegen nun unter Wasser. Die menschliche Zivilisation ist im wahrsten Sinne des Wortes untergegangen.
Maschinen haben die Gestalt von Meereslebewesen angenommen. Die Ozeane wimmeln von Mischwesen aus Monstern und Maschinen. Ihr seid ein Jäger, und eure Reise beginnt genau hier! Earth Atlantis ist ein Side-Scroller der alten Schule. Ihr habt nach furchteinflößenden Seeungeheuern zu suchen und die postapokalyptische Unterwasserwelt zu erkunden.
Es gilt also zunächst, den Quest-Modus in Angriff zu nehmen, um den anderen Modus sowie die anderen Schiffe freizuschalten. Earth Atlantis ist in einem einzigartigen und kunstvollen Skizzenstil gehalten und bietet euch einen einzigartigen Grafikstil. Earth Atlantis kommt ursprünglich von der Nintendo Switch – seht hier den PAX-Trailer:
Letzte Vorbereitungen vor dem Start
Ihr startet entweder im Quest- oder im Jäger-Modus, wobei Letzterer erst freigeschalten werden muss. Während ihr im Jägermodus alle 29 Ziele aufspüren und erlegen wollt, macht ihr dies im Questmodus häppchenweise und schön nach der Reihe. Ihr könnt zwischen drei Schwierigkeitsgraden (leicht, normal, schwer) wählen.
Dann gilt es noch den fahrbaren Untersatz auszuwählen. Die Nautilus ist ein Allrounder, wohingegen die Aquada auf Geschwindigkeit setzt. Der dicke Moby Dick hingegen prahlt mit seiner Panzerung, und das stärkste Schiff von allen ist Musashi. Neben der Waffenstärke kann es auch mit hoher Geschwindigkeit aufwarten.
Dann werdet ihr auch schon unter Wasser gelassen. Die Hintergründe zeigen euch, wo ihr gerade seid – die Freiheitsstatue ist nur eines der Wahrzeichen, das euch entgegenkommt. Links oben im Bild könnt ihr eine Mini-Map dazuschalten, und ihr habt genau drei Funktionen: Steuern, Wenden und Feuern. Los geht‘s!
Des Pudels Kern von Earth Atlantis
Während das Spiel sehr lieb aussieht und das für einen oder zwei Trailer reicht, ist das Gameplay des Titels einfach nur frustrierend. Ihr habt genau ein Leben, das euch bei einer Kollision mit einem Bossgegner sofort genommen wird. Doch auch die Zwischengegner sind nicht ohne, mit verschiedensten Schussvarianten werdet ihr rasch von Projektilen umzingelt.
Euch bleibt also nichts übrig, als die Gegenwehr zu ergreifen. Mittels gehaltener Feuertaste schießt ihr im Gleichklang zurück, und je mehr ihr von den P-Blasen gesammelt habt, umso höher ist eure Feuerkraft. Andere Blasen geben euch verschiedene Zusatzangriffe wie Elektrokraft oder zielsuchende Raketen. Die Plus-Blasen füllen euer Leben wieder auf – Blasen sind eure Freunde.
Den Entwicklern sei Dank gibt es auch Checkpoints. Diese sind rar gesät, und bei einem Game Over startet ihr wieder von dort – ohne jedes Power-Up. Das macht den Krieg gegen die übermächtigen Gegner nicht wirklich motivierender. 29 Ziele sind es, die euch in Earth Atlantis erwarten – wenn ihr vier davon mit einem Leben erledigt, seid ihr schon sehr gut darin.
Der Teufel im Detail
Dabei sieht Earth Atlantis ja wirklich gut aus. Der Grafikstil ist für mich ansprechend, die Steuerung ist punktgenau – warum also macht der Titel kaum Spaß? Ein großer Kritikpunkt ist der Sound, oder besser gesagt, das Fehlen desselben. Es gibt kaum Soundeffekte, die euch wirklich das Gefühl geben, dass ihr euch unter Wasser befindet beziehungsweise dass große Feinde auf euch zurasen.
Auch der Grafikstil ist so ein Manko: Er sieht zwar toll aus, aber beim Identifizieren von Feinden ist er eher hinderlich. Mehr noch, es gibt Feinde, die sich absolut nicht bewegen – und wenn es keine Farbe gibt, seid ihr mit eurer Reaktion dann schon schwer im Hintertreffen. Während die einfachen, kleinen Gegner nach ein, zwei Übungsrunden keine Herausforderung mehr darstellen, sind die Bosse Sadisten.
Ein Haifisch-Boss muss euch nur mit der Schwanzflosse berühren, um euch auf der Stelle zu meucheln. Ein Tentakel-Boss sticht mit seinen spitzen Fühlern aus der Erde und spießt euch auf. Ein anderer Boss umringt euch mit Raketen, der nächste lässt Speere regnen, und der nächstbeste wiederum schützt sich mit Projektilen. Das sind alles Situationen, die EinsteigerInnen verzweifeln lassen und auch Geübte abschrecken.
Earth Atlantis Test-Fazit: Von der guten Idee zum Naja-Spiel
Ein paar Hilfsmittel habt ihr ja an der Hand, wie etwa die Power-Ups, die euch auch nach hinten schießen lassen. Auch die Methode, mehrere starke Gegner zu präsentieren, ist nichts Neues und wurde seit Demon‘s Souls sogar salonfähig. Von Monster Hunter hat sich Earth Atlantis das Erforschen und Erlegen abgeschaut: Ihr müsst mit der minimalistischen Mini-Map erst einmal auf die Jagd gehen.
Doch irgendwie ist aus diesem Topf der an sich guten Ideen etwas schiefgegangen. Was übrig bleibt, ist ein uninspirierter Top-Down-Shooter, der euch lustlos eine Herausforderung nach der anderen stellt. Wenn ihr aber die Einstiegshürde nicht schafft, könnt ihr die besseren Schiffe nicht erspielen, und vom Jäger-Modus auch nur träumen. Vielen SpielerInnen wird so zu viel von Earth Atlantis verwehrt.
Earth Atlantis ist ein Top-Beispiel dafür, dass eine ansprechende Aufmachung nicht alles ist. Wenn ihr knüppelharte Herausforderung mögt, könnt ihr hier nicht viel falsch machen, doch wenn ihr ein Game für zwischendurch sucht, ist Earth Atlantis nicht das Richtige für euch. Es macht EinsteigerInnen, aber auch mir nur mäßig Spaß, daher sei es ausschließlich Hardcore-Fans des Genres ans Herz gelegt.