Ein Kracher: Aquaris X5 im Test
High-End-Hardware in einem Gerät um 250 Euro, ist das möglich? Diese Frage muss man sich stellen, wenn man sich für das Aquaris X5 von bq interessiert. Nach einem rigorosen Test kann ich euch mehr verraten, und zwar hier im Review!
Da hat man sich orientiert
Gleich vorweg – auf der offiziellen Homepage wird klar, wer das große Vorbild ist. Niemand Geringeres als Apple hat man sich vorgenommen: Der Aufbau der Seite, die Produktfotografien, fast alles ähnelt frappierend der Präsentation des Konkurrenten aus Cupertino.
Dabei sollte das keineswegs als schlecht, falsch oder sonstwie verstanden werden. Mit geradezu penibelstem Auge fürs Detail werden euch alle Infos nähergebracht, ob dies nun die mAh im Akku sind (hier geht’s zu unserer Übersicht) oder Software-Feinheiten. bq hat auch einen hervorragenden Über uns-Bereich im Gepäck: Das ist wahrlich Weltklasse.
Damit nicht genug, auch den langwierigen Aktualisierungsprozess der Android-Software stellt euch bq im Detail vor! So können sich auch weniger versierte NutzerInnen ein Bild davon machen, was alles vor und bei einem Software-Update passiert. Das ist großartig und ich freue mich schon darauf, wenn alle Hersteller ähnliche Transparenz vorleben.
Das Aquaris X5 im Fokus
Schon beim Auspacken bemerkt ihr, wie viel Intelligenz und Design in das Paket gesteckt wurde. Gleich nach dem Anheben der gravierten Deckelpartie blickt euch das Aquaris X5 entgegen. Wie ein Smartphone eben so aussieht, seht ihr ein schönes Schwarz in Hochglanz – das Display.
Das Gerät selbst liegt wunderbar in eurer Hand. Nicht zu schwer und nicht zu leicht schmiegt sich das X5 an eure Handfläche. Der metallene Rahmen und der Kunststoff an der Rückseite sorgen dafür, dass euch das Smartphone Halt gibt und gleichzeitig nicht rutscht. An der Front seht ihr die Touchbuttons für Zurück, Home und Multitasking, einen Frontblitz, die Kamera und einen Umgebungslichtsensor.
Die Oberkante präsentiert einen Lautsprecher für das Noise-Cancelling, an der linken Kante habt ihr den Einschub für beide nanoSIM-Karten. An der Unterkante findet ihr den großen Lautsprecher, den Micro-USB-Connector und das Hauptmikrofon. Rechts befinden sich der Standbyknopf und der Lautstärkenregler, aber auch der MicroSD-Kartenslot.
Aquaris X5: Das Datenblatt
So weit zum ersten Eindruck – Für Interessierte wurden hier sämtliche technischen Einzelheiten zusammengetragen. Bereit? Dann legen wir los! Ihr bekommt auf dem X5 Android 6.0.1 Marshmallow in allen verfügbaren Sprachen. Das Aquaris X5 hat einen fünf Zoll großen Bildschirm verbaut mit HD-Auflösung, also 720 x 1280 Pixel darin.
Die Abmessungen sind 70 x 144,4 x 7,5 mm (B x H x T) bei einem Gewicht von 148 Gramm. Befeuert wird das Gerät von einem Vierkernprozessor (Snapdragon 412) und einer Adreno 306-Grafikeinheit. Die Testkonfiguration kam mit 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB internem Speicher daher (davon 11,5 GB nutzbar). Der interne Speicher zum Ablegen von Dateien lässt sich via MicroSD-Karte um bis zu 32 GB erweitern.
Der Akku fasst 2900 mAh, die Kamera auf der Rückseite schafft 13 Megapixel und die Frontkamera fünf Megapixel. Ebenfalls mit von der Partie sind ein Dolby Atmos-Lautsprecher, eine Benachrichtigungs-Leuchte und ein nahezu unberührtes Betriebssystem. Falls ihr Android nicht mögt, gibt es auch eine Cyanogen-Edition des Geräts!
In der Praxis
All die beste Hardware bringt nichts, wenn das Gerät sie nicht in sich vereinen kann. Das Aquaris X5 macht hier aber alles richtig: Es handelt sich um High-End-Hardware mit reinem Stock-Android. Das Smartphone wird nur mit wenigen vorinstallierten Apps ergänzt. Mit dabei sind so hilfreiche Apps wie ein Daten-Manager, eine Kamera-App sowie BQ Plus. Mit BQ Plus lässt sich direkt vom Handy aus eine erweiterte Gerätegarantie ergänzen.
Der Sound gefällt mir auf dem Aquaris X5 recht gut. Ein ultimatives Klangerlebnis bietet der eingebaute Lautsprecher klarerweise nicht, die Physik hat ihre Grenzen. Mitteltöne werden sehr gut abgespielt, besonders hohe Töne oder Bass bereitet aber jedem Smartphone-Speaker Probleme. Insgesamt kann ich hier weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes sagen: Er tut, was er soll.
Der eingebaute Equalizer inklusive Dolby Atmos macht nur dann Sinn, wenn ihr externe Kopfhörer oder Ohrstöpsel verwendet. Heiliger Bimbam, dann geht’s aber richtig ab! Die Dolby Atmos-Demonstration fährt mit dem Basstöner Schlitten, und die simulierte Surround-Soundstage kann ihre Muskeln so richtig ausspielen. Da aber nur die wenigsten Videos derzeit tatsächlich Dolby unterstützen, habt ihr nicht allzu viel davon. Der Equalizer ist aber sehr mächtig und macht richtig Laune.
Klasse Features, super Übersicht
Das Aquaris X5 spielt so gut wie alle Stücke. Aufwecken per Doppeltipp? Kein Thema. Ausreizung des vollen Bildschirms? Kein Ding, immerhin gibt es ja die drei Touchflächen unter dem Screen. Volle Anpassungsfähigkeit eurer Buttons, die ihr seht, wenn ihr von der Oberkante nach unten wischt? Check.
Das Display zeigt blickwinkelunabhängig immer die gleichen Farben an, der Sound ist ausreichend laut und die Kamera kann sich durch ihre Features hervorheben. Zwar ist das endgültige Foto-Ergebnis Oberklasse, aber nicht ganz so gut, wie man es von Flaggschiff-Smartphones jenseits der 600 Euro kennt. Dafür ist die App Sonderklasse.
Die bq-Kamera-App arbeitet auf dem Aquaris X5 schnell, lässt sich einfach bedienen und sorgt für tolle Schnappschüsse. Details sind richtig gut zu erkennen und die Farben sind zwar oftmals nicht recht knackig, doch für GelegenheitsnutzerInnen wird dieses Smartphone die besten Fotos machen, die sie je im mobilen Bereich gesehen haben.
Was kann man noch sagen?
Im Spielebereich tut sich das Aquaris X5 wegen der 306-GPU ein wenig schwer. Gemeinsam mit der HD-Auflösung lassen sich Games wie etwa Flick Kick 17 oder Run Sackboy Run zwar spielen, aber flüssig ist das Erlebnis nur teilweise. Ältere Games wie Temple Run 2 oder Dumb Ways To Die sind problemlos möglich.
Bei den Akkutests schlug sich das BQ Aquaris X5 sehr gut. Selbst bei hochgradiger Nutzung hielt das Gerät bei mir immer einen Tag lang durch. Bei eher sporadischer Nutzung, wie es NormalnutzerInnen eher veranschlagen, musste das Aquaris X5 erst nach eineinhalb bis zwei Tagen wieder an eine Stromquelle angeschlossen werden. Sehr gut!
Selfie-Queens und -Kings kann die Frontkamera entzücken. Mit fünf Megapixel Auflösung ist das Gerät im Spitzenfeld mit dabei, und gemeinsam mit der simplen Bedienung sind schnell solche Schnappschüsse erstellt. Das Gerät wirkt wie aus einem Guss und kann somit allen Leuten gefallen, die auf der Suche nach einem guten Smartphone sind.
Aquaris X5 – Ideal für Preis/Leistungs-Fans
Der Preis sagt Mittelklasse, die Verarbeitung Oberklasse: Das X5 lässt die Grenzen verschwimmen. Bei herkömmlichem Gebrauch ist das Smartphone einwandfrei, und es gibt absolut nichts zu bemängeln. Die Akkulaufzeit ist klasse, das Display überzeugt auf der ganzen Linie und das haptische Gefühl des Geräts ist toll.
Nicht alles ist eitel Wonne, denn bei fordernden Spielen stößt das Smartphone an seine Grenzen. Wenn ihr aber mit gelegentlichen Rucklern leben könnt, ist das absolut kein Problem. Die rückseitige Kamera klingt zwar von den technischen Daten her super, beweist aber, dass Megapixel nicht alles sind. Der Sensor kann nicht ganz überzeugen.
Unter dem Strich bleibt aber zu sagen, dass ihr um 250 Euro hier ein Gerät bekommt, das der Premium-Kategorie gefährlich nahe kommt. Vor allem mit Verbindung mit Cyanogen OS dürfte das Aquaris X5 Fans aus allen Kategorien gefallen. Die Verarbeitung ist top, das Smartphone wirkt edel und wertig, das Display ist vollkommen ausreichend und die Akkulaufzeit ist hoch. Die Marke bq hat hier ein starkes Zeichen gesetzt – es lohnt sich, mal reinzuschauen!
[…] Aquaris X5 von BQ hat mir in den Tests persönlich sehr gut gefallen. Zum Testbericht geht es hier – die Smartphonereihe dürfte ihr Ziel, gute Qualität zum guten Preis zu liefern, durchaus […]